Frankfurt am Main. Rund 20 AfD-Mitglieder wollen eine Vereinigung für Juden in der Partei gründen. Zu der Gründung soll auch Beatrix von Storch kommen.

Jüdische Parteimitglieder der

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(AfD) wollen sich zusammenschließen und eine bundesweite Vereinigung gründen. Geplant sei die Gründung für Anfang Oktober im Rhein-Main Gebiet.

„Die AfD ist die einzige Partei der Bundesrepublik, die (...)

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, ohne diesen zu verharmlosen“, schrieb Gründungsmitglied Dimitri Schulz am Dienstag der Deutschen Presse-Agentur.

Eine „Masseneinwanderung junger Männer aus dem islamischen Kulturkreis“ sei wegen deren „antisemitischer Sozialisation“ jüdischem Leben in Deutschland abträglich.

Beatrix von Storch soll zur Gründung kommen

Über den endgültigen Namen soll noch entschieden werden, als vorläufiger Name fungiert „JAfD“. Zur Gründung werden laut Schulz 20 Gründungsmitglieder erwartet, außerdem AfD-Bundesvorstandsmitglied Beatrix von Storch und der hessische AfD-Sprecher Robert Lambrou. Die ehemalige CDU-Bundestagsabgeordnete Erika Steinbach werde ein Grußwort sprechen.

Jüdisch und AfD-Mitglied zu sein, sei kein Widerspruch, findet Schulz. „Dass sich in den Reihen der AfD einzelne tatsächliche Antisemiten (...) finden, leugnen wir nicht; nur wird in der öffentlichen Wahrnehmung der Einfluss dieser einzelnen Mitglieder maßlos überschätzt.“

Laut eigenen Angaben ist Schulz seit 2014 Mitglied der Partei und seit 2016 Stadtverordneter in Wiesbaden. Bei der Landtagswahl in Hessen tritt er am 28. Oktober im Wahlkreis 50 (Wiesbaden) für die AfD an.

Er steht auf Platz 14 der Landesliste. Der Maschinenbauingenieur wurde 1987 in Kirgisistan geboren – als Kind einer christlich-jüdischen Familie in einem muslimischen Land.

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    Er könne die Sorge jüdischer Mitbürger vor einer „muslimischen Einwanderung“ verstehen, da viele dieser Zuwanderer antisemitische Positionen verträten. Kuhs ist einer der Vorsitzenden der „Christen in der AfD“.

    In der Vergangenheit kam es mehrfach zu Übergiffen auf Juden.

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    . Das ist kein Einzelfall:

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      Zu den prominenteren jüdischen Mitgliedern der Partei zählt Wolfgang Fuhl aus Baden-Württemberg. Er hatte 2016 in einem Interview berichtet, für sein politisches Engagement erhalte er vor allem Zuspruch von russischsprachigen Juden. Sie sähen die Flüchtlingspolitik der Bundesregierung größtenteils kritisch.

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