Brüssel. Die EU dringt bei der Zeit-Reform zur Eile. Bis April 2019 sollen die Länder mitteilen, ob sie Sommer- oder Normalzeit anwenden werden.

Erst vor wenigen Tagen hat die EU-Kommission das Ende der halbjährlichen Zeitumstellung eingeläutet. Jetzt will Brüssel keine Zeit mehr verlieren: Schon Ende März 2019 sollen die Uhren in Europa

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– was danach passiert, soll jeder Mitgliedstaat selbst entscheiden.

EU-Verkehrskommissarin Violeta Bulc sagte am Freitag bei der Vorlage eines entsprechenden Gesetzentwurfs: „Der sehr ehrgeizige Zeitplan wird es den Bürgern ermöglichen, die Vorteile der Abschaffung unverzüglich zu nutzen.“

Gesetz muss bis März 2019 verabschiedet sein

Der Entwurf sieht vor, dass jeder Mitgliedstaat bis April 2019 ankündigt,

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Wo dauerhaft zur Normalzeit zurückgekehrt werden soll, würden die Uhren letztmalig im Oktober nächsten Jahres umgestellt.

Danach, so die Kommission, wären die jahreszeitlich bedingten Zeitsprünge nicht mehr möglich. Voraussetzung für den Zeitplan ist, dass EU-Parlament und Mitgliedstaaten bis Dezember ihre Stellungnahmen abgeben und das entsprechende Gesetz bis März 2019 verabschiedet wird.

Mitgliedstaaten sollen sich absprechen

Bis dahin stehen die nationalen Regierungen und Parlamente noch vor einer heiklen Diskussion:

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Und was machen die anderen? Die

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hielt sich auch am Freitag bedeckt, welche Zeit in Deutschland gelten soll. Es gebe noch keine Positionierung, hieß es. Demnächst sollten alle Ministerien der Regierung dazu angehört werden.

Sowohl in Berlin als auch in Brüssel wird die Notwendigkeit betont, dass sich möglichst viele EU-Staaten absprechen. Bulc räumte ein, wenn dies nicht gelinge, könnten im Ergebnis beispielsweise die Nachbarländer Belgien und Niederlande unterschiedliche Zeiten haben. Die Kommission setze aber darauf, dass die Staaten ihr Vorgehen mit ihren Nachbarn koordinierten.

EU-Kommission begründet Vorgehen auch mit eigenen Bedenken

Bulc verwies indes auch darauf, dass es in der EU bereits drei unterschiedliche Standardzeitzonen für West-, Mittel- und Osteuropa gebe. Anders als bislang begründete die Kommission ihr Vorgehen nicht nur mit dem

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sondern auch mit eigenen Bedenken gegen die Zeitumstellung.

Die Energieeinsparung sei minimal, dafür klagten Bürger zunehmend über negative Auswirkungen auf die Gesundheit. Und: Die EU wolle sich „in das Leben der Leute nicht durch Mikromanagement einmischen“.