Berlin. In den Sommermonaten geht es in den Parlamenten ruhiger zu, viele Politiker zieht es in den Urlaub. Wir zeigen ihre Schnappschüsse.

Rund eine Woche war die Bundeskanzlerin verschwunden. Nicht, dass es in Deutschland und Österreich an Reportern gemangelt hätte, die sich auf Spurensuche begeben hätten. Doch im Prinzip hatte niemand eine Idee, wo genau sich Deutschlands mächtigste Frau aufhält. Bis zum Sonntagabend.

Unverhofft schaute Angela Merkel bei den Salzburger Festspielen vorbei. Mit Joachim Sauer, ihrem Ehemann. Wo die beiden die Woche zuvor verbracht hatten, ist nicht bekannt.

Kanzlerin Merkel am Sonntag mit Markus Hinterhäuser, Joachim Sauer, Helga Rabl Stadler und Lukas Crepaz (von links nach rechts) im Großen Festspielhaus in Salzburg.
Kanzlerin Merkel am Sonntag mit Markus Hinterhäuser, Joachim Sauer, Helga Rabl Stadler und Lukas Crepaz (von links nach rechts) im Großen Festspielhaus in Salzburg. © dpa | Franz Neumayr

Dieser Umstand zeigt zum einen: Die Politik macht Sommerpause. Nicht nur Merkel, auch viele andere führende Köpfe gönnen sich Freizeit, Urlaub. Und zum anderen: Die Bundeskanzlerin ist insofern eine Ausnahme, als sie ihre Urlaubspläne beinahe so gut hütet wie ein Staatsgeheimnis. Da sind einige ihrer Kollegen wesentlich freigiebiger mit Informationen, wie ein Blick in die sozialen Netzwerke zeigt.

Söder räkelt sich bei Instagram auf Steg

Da grüßt zum Beispiel der SPD-Bundestagsabgeordnete Johannes Kahrs mit einer Tasse Kaffee vom Strand der Nordseeinsel Wangerooge. Der Grünen-Abgeordnete Cem Özdemir schaut verträumt durchs süditalienische Apulien, CDU-Vize Julia Klöckner schickt sonnige Bilder vom Strand und Markus Söder, ganz der CSU-Mann, wünscht seinen Instagram-Followern schöne Ferien mit einem Bild von sich, wie er sich auf einem Steg an einem See räkelt – natürlich in Bayern, am 14. Oktober ist schließlich Landtagswahl.

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Dass immer mehr Politiker die sozialen Netzwerke nutzen, ist nicht neu. Gerade aber das Bilder-Netzwerk Instagram gewinnt an Bedeutung – auch dank tendenziell eher unpolitischen Beiträgen wie die von Söder, Özdemir, Klöckner und Co. Das Ziel: jüngere Zielgruppen erreichen, die Community vergrößern, ein persönliches Profil schärfen, auch abseits politischer Positionen.

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Der „Tagesspiegel“ (Blendle-Link) widmete der Instagram-Nutzung von Politikern unlängst eine größere Geschichte. Dort heißt es unter anderem, dass Politiker das Netzwerk auch deswegen zu schätzen wissen, weil die Diskussion dort weit weniger hasserfüllt sei, weil die Kommunikation authentischer sei – und per du. „Instagram läuft den anderen sozialen Medien den Rang ab“, sagte Politikberater Martin Fuchs der Zeitung. „Womöglich gewinnt in Zukunft Wahlen, wer sein Leben richtig kuratiert“, mutmaßen die Autoren.

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Kanzlerin hat bei Instagram mehr als 640.000 Follower

Auch die Bundeskanzlerin ist auf Instagram vertreten – und erreicht dort mehr als 640.000 Menschen. Eine Devise Merkels umgeht dieser gut gepflegte Account aber nicht: privat ist privat. Merkel beim Urlauben sucht man in den Bildern des Accounts „@bundeskanzlerin“ vergeblich.

Am vergangenen Mittwoch hat sich die Kanzlerin bei einer Sitzung des Bundeskabinetts von Olaf Scholz vertreten lassen. Dieser soll kurz zuvor ein paar Tage im Norden auf einem Hausboot entspannt und danach eine Reise ins Baskenland geplant haben. Braun gebrannt hinterließ er einen entspannten Eindruck.

Kein Wunder, der frühere Hamburger Bürgermeister ist zum beliebtesten SPD-Politiker in Umfragen aufgestiegen. Und das völlig gegen den Trend – nämlich ohne Urlaubsbilder auf Instagram. (ba/dpa)