Berlin. Es gibt in Deutschland immer mehr Familien mit einem alleinerziehenden Elternteil. Das Armutsrisiko ist einem Bericht zufolge hoch.

Alleinerziehende und ihre Kinder sind überdurchschnittlich häufig armutsgefährdet. Das geht aus den Zahlen über Alleinerziehende in Deutschland hervor, die das Statistische Bundesamt (Destatis)an diesem Donnerstag veröffentlicht hat. Demnach ist jeder dritte Alleinerziehenden-Haushalt (33 Prozent) betroffen.

27 Prozent der alleinerziehenden Mütter haben keinen Job – mehr als die Hälfte dieser betroffenen Frauen würde aber gerne arbeiten. Familiäre oder persönliche Gründe wurden von ihnen am häufigsten als Hinderungsgrund angegeben, so das Bundesamt.

Im Vergleich dazu gehen Mütter in Partnerschaften zu einem höheren Anteil einer Arbeit nach - und die, die keinen Job haben, wollen das überwiegend auch so.

Alleinerziehenden fehlen oft die finanziellen Mittel

Der Präsident des Statistischen Bundesamtes, Georg Thiel, warnte, dass Alleinerziehende finanziell nach wie vor oftmals schlechter dastehen als Menschen, die in anderen Familienformen leben. Knapp zwei Drittel der Personen in Alleinerziehenden-Haushalten haben nicht die finanziellen Mittel, unerwartete Ausgaben von 1000 Euro zu bestreiten.

Insgesamt stieg die Zahl der Alleinerziehenden im vergangenen Jahr um 200.000 auf gut 1,5 Millionen Familien an. Knapp jede fünfte Familie mit mindestens einem minderjährigen Kind hatte 2017 eine alleinerziehende Mutter oder einen alleinerziehenden Vater. Damit hat diese Familienform gegen den Trend zugenommen.

Insgesamt leben 8,2 Millionen Familien mit Kindern in Deutschland. 1,2 Millionen weniger als noch vor 20 Jahren. (jha/epd)