Tel Aviv. Für eine dienstliche Reise nach Israel nahm die Kulturstaatsministerin einen Billigflieger. So sparsam ist nicht jeder Politiker.

Kulturstaatsministerin Monika Grütters (CDU) ist mit einem Billigflieger zu einem offiziellen Besuch nach Israel gereist. Israelis feierten die 56-Jährige am Montag in sozialen Medien als Vorbild für Bescheidenheit von Politikern. Dem israelischen Regierungschef Benjamin Netanjahu und seiner Frau Sara wird seit Jahren ein verschwenderischer Lebensstil vorgeworfen.

Ein Israeli schrieb bei Facebook unter dem Titel „Eine kleine Geschichte von Bescheidenheit und Regierung“, er sei mit seiner Familie mit Easyjet von Berlin nach Tel Aviv geflogen. Hinter ihnen habe eine freundliche Deutsche gesessen, die mit seiner kleinen Tochter gespielt, gesungen und herumgealbert habe.

Mit Fluggästen ins Gespräch gekommen

Man sei ins Gespräch gekommen, und er habe die Mitreisende nach dem Ziel ihres Besuchs gefragt. „Ich bin die deutsche Kulturministerin“, habe Grütters geantwortet. „Angela Merkel ist meine Chefin.“ Daraufhin sei es im Umkreis plötzlich still geworden, schrieb der Israeli. Die israelischen Reisenden hätten ungläubig darauf reagiert, dass eine Ministerin einen Billigflieger für eine offizielle Reise nutze. „So reise ich auf der ganzen Welt“, habe Grütters erklärt.

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Der Israeli wertete dies als „Beispiel, dass es auch anders geht“ und bedankte sich überschwänglich bei Grütters, die das Kind nach der Ankunft noch umarmt und für ein Erinnerungsfoto posiert habe. „Ich bin sicher, dass wir uns wiedersehen werden“, schrieb der Israeli neben das Bild, auf dem die Ministerin mit der Familie zu sehen ist. Sein Beitrag wurde tausendfach geliked und geteilt.

Immer mit der günstigsten Verbindung

Grütters’ Sprecher Hagen Philipp Wolf bestätigte am Montag, Grütters sei mit Easyjet nach Israel geflogen. Dies sei bei deutschen Ministern „durchaus üblich“. Man suche immer die günstigste Verbindung, „je nachdem, wie man am besten hinkommt“, sagte er. (dpa)

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