Istanbul. Ob Erdogan die Türkei-Wahl für sich entscheidet, hängt auch von Wählern im Ausland ab. In Deutschland zieht die Beteiligung nochmal an.

Kurz vor dem Ende der

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hat Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan um die Stimmen der gut drei Millionen Auslandstürken geworben. „Niemand kann den Unterschied zwischen einer starken

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und einer schwachen Türkei, die hinter Euch steht, besser beurteilen als Ihr“, sagte Erdogan am Montagabend in der Schwarzmeerstadt Ordu.

Mit Blick auf die Opposition sagte er, die Auslandstürken wüssten am besten, wer seiner AKP in den vergangenen 16 Jahren Steine in den Weg gelegt habe.

„Deshalb rufe ich meine Bürger im Ausland dazu auf, gerecht zu sein und auf die Türkei vor 16 Jahren und auf die heutige Türkei zu blicken“, sagte der Präsident. Die Auslandstürken sollten dann eine Entscheidung treffen „und unbedingt an die Urnen gehen“.

In Deutschland kann noch bis Dienstag gewählt werden

Die Türkei-Wahl im Ausland endet an diesem Dienstag. In Deutschland legte die Beteiligung kurz vor dem Ende deutlich zu: Am Sonntag gaben erstmals seit Beginn der Wahl am 7. Juni mehr als 100.000 der in der Bundesrepublik registrierten türkischen Wähler ihre Stimme ab, wie aus Statistiken der Wahlkommission vom Montag hervorgeht.

Insgesamt beteiligten sich bis einschließlich Sonntag 588.209 der in Deutschland registrierten 1.443.585 Wahlberechtigten an den Parlaments- und Präsidentenwahlen. Das entspricht einer Quote von rund 40,7 Prozent. In Deutschland kann noch bis zu diesem Dienstag gewählt werden, an Grenzübergängen zur Türkei bis zum eigentlichen Wahltag am 24. Juni.

Die gut drei Millionen stimmberechtigten Auslandstürken stellen mehr als fünf Prozent aller türkischen Wähler. Die größte Gruppe lebt in Deutschland. Bei einem knappen Ergebnis könnten Stimmen aus dem Ausland entscheidend sein. Weltweit beteiligten sich bis einschließlich Sonntag 39,3 Prozent der Wahlberechtigten im Ausland.

Wahlbeteiligung zu Beginn eher verhalten

Insgesamt kann außerhalb der Türkei in 60 Ländern gewählt werden. In den meisten Ländern begann die Wahl später als in Deutschland. Die Wahlbeteiligung in Deutschland war zu Beginn eher verhalten, was möglicherweise auf den muslimischen Fastenmonat Ramadan zurückzuführen war, der seit Freitag beendet ist. Am türkischen Verfassungsreferendum im April vergangenen Jahres hatten sich 48,8 Prozent der in Deutschland registrierten Wähler beteiligt.

In Österreich liegt die Beteiligung bislang mit rund 42,4 Prozent etwas über der in Deutschland. In den Konsulaten in Wien, Salzburg und Bregenz sowie an den Grenzübergängen zur Türkei stimmten bis Sonntag 45.211 der 106.657 Wahlberechtigten ab. 36.383 der 98.929 in der Schweiz registrierten Wähler gaben bislang ihre Stimme ab, was einer Quote von rund 36,8 Prozent entspricht. In den Konsulaten in Zürich, Bern und Genf begann die Wahl später als in Deutschland und Österreich.

In Deutschland lag die Beteiligung in Essen mit bislang 54,5 Prozent der im Einzugsbereich des dortigen Konsulats registrierten Wähler am höchsten. An zweiter Stelle lag Stuttgart (46,1 Prozent), gefolgt von Köln (45,5), Düsseldorf (45,3) Hamburg (42,5), Mainz (41,1), München (40,7), Nürnberg (38,6), Frankfurt (38,5), Karlsruhe (37), Hannover (36,7), Berlin (35,3) und Münster (23,9). (dpa)