Ex-Playboy-Model klagt, um über Trump-Affäre zu sprechen
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New York. Karen McDougal behauptet, eine Affäre mit Donald Trump gehabt zu haben. Nun will sie darüber sprechen – und reicht deshalb Klage ein.
Ein ehemaliges Playboy-Model will nicht mehr über eine Affäre mit US-Präsident Donald Trump schweigen: Wie die „New York Times“ berichtet, verklagt Karen McDougal die Muttergesellschaft der US-Illustrierten „The National Enquirer“, um eine Verschwiegenheitserklärung zu beenden. Das Medienunternehmen AMI, deren Chef ein enger Freund Trumps ist, zahlte dem Model 150.000 US-Dollar, um Exklusiv-Rechte an ihrer Geschichte um eine Affäre mit dem Präsidenten zu erhalten. Allerdings berichtete sie nie darüber.
, um nicht über ihre Affäre sprechen zu können. Beide Frauen argumentieren nun, dass ihre Verträge ungültig seien.
Mehrere Affären gleichzeitig?
McDougal behauptet, sie habe in den Jahren 2006 und 2007 rund zehn Monate lang eine „romantische Beziehung“ mit Donald Trump gehabt. Der „New Yorker“ hatte bereits im Februar über die Beziehung berichtet. Der Zeitraum überschneidet sich mit der angeblichen Affäre zu Clifford. Zu dieser Zeit war Trump bereits mit der jetzigen First Lady Melania verheiratet – ihr gemeinsamer Sohn Barron kam 2006 zur Welt. Trump bestreitet, Affären mit McDougal und Clifford gehabt zu haben.
Mit ihrer Klage will McDougal vor Gericht erwirken, dass die Vereinbarung für ungültig erklärt wird. Sie sei verleitet worden, zu unterschreiben, ohne zu wissen, dass über die Affäre nicht berichtet wird. Die Praxis wird in den USA „catch and kill“ (fangen und töten) genannt. Damit sollen unliebsame Geschichten begraben werden.
Drohungen aus dem Trump-Lager
AMI äußerte sich in einer Mitteilung: Der Vertrag mit McDougal sei rechtens. Das Medienunternehmen wolle eine freundschaftliche Einigung mit dem Ex-Model erreichen. McDougal habe zwar das Recht an AMI abgetreten, ihre Lebensgeschichte zu veröffentlichen. Auf Medienanfragen zu ihrer Beziehung zu Trump seit dem Jahr 2016 – lange nach der mutmaßlichen Affäre – habe sie aber frei reagieren können.
Donald Trump: Schräge Fotomomente
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In der Klage ist auch von Drohungen aus dem Trump-Lager die Rede. Dessen Rechtsberater hätten McDougal gedroht, sie „finanziell zu ruinieren“, wenn sie sich öffentlich über die Affäre äußere.
Kurz nachdem die Klage eingereicht wurde, gab CNN bekannt, McDougal am Donnerstag interviewen zu wollen. Clifford soll am Sonntag in der Investigativ-Sendung „60 Minutes“ über die Affäre zu Trump sprechen.
Trump muss sich derweil nicht nur wegen der Geschichten über die Affären Sorgen machen. Die Zahlungen an Clifford und McDougal sollen während seines Wahlkampfs im Jahr 2016 geschehen sein. Es entsteht die rechtliche Frage, ob diese als illegale Wahlkampfspenden einzustufen sind. (wck)