– und schon der erste Satz seiner Erklärung, die der Noch-Außenminister am Donnerstag veröffentlichte, macht klar, dass sein Abgang nicht aus freien Stück erfolgt: „Andrea Nahles und Olaf Scholz haben mich heute darüber unterrichtet, dass ich der nächsten Bundesregierung nicht mehr angehören werde.“ Gabriel wurde für die SPD-Spitze gleichsam zu unerwünschten Person in der neuen GroKo.
Diese Entscheidung ist schmerzlich für Gabriel, der als Bundesaußenminister regelrecht aufgeblüht war – doch seine Ausbootung hat er letztlich selbst zu verantworten.
Gabriel hatte sich viele Gegner geschaffen
Dass Gabriel den damals noch amtierenden SPD-Chef Martin Schulz persönlich attackierte und dafür auch noch seine eigene Tochter instrumentalisierte, („Der Mann mit dem Haaren im Gesicht“), war dabei nur der berühmte Tropfen zuviel.
Gabriel hatte sich in seinen acht Jahren als SPD-Vorsitzender eine Menge Gegner geschaffen – und auch einige Feinde. Durch seine bisweilen rüde Art verprellte er manchen Genossen, seine Neigung zu nicht abgesprochenen Alleingängen – etwa in Sachen Kanzlerkandidatur – sorgte in der Partei oft für Kopfschütteln. Nun war die Zeit der Abrechnung gekommen.
Gabriel stand sich selbst im Weg
Gabriel ist künftig nur noch einfacher Abgeordneter im Bundestag, seine Zeit in vorderster politischer Front scheint damit endgültig abgelaufen zu sein. Sigmar Gabriel, das bescheinigten ihm auch Kontrahenten, ist ein politisches Naturtalent. Allerdings stand er sich zu oft selbst im Weg. Das ist ihm nun zum Verhängnis geworden.