Berlin. Lange wurde über die Ministernamen der CDU für eine Neuauflage der großen Koalition spekuliert. Nun hat Angela Merkel sie verkündet.

Beim CDU-Parteitag in Berlin hat Angela Merkel ihre Minister-Kandidaten für eine Neuauflage der großen Koalition bekannt gegeben. Während die CDU somit weitestgehend Klarheit geschaffen hat, will die SPD mit ihrer Personalentscheidung noch abwarten.

Doch auch bis zum Statement Merkels war lange spekuliert worden, wer Kandidat für ein neues Kabinett unter Bundeskanzlerin Angela Merkel werden würde. Fest stand bisher lediglich, dass der bisherige Innenminister Thomas de Maizière (CDU) einem kommenden Kabinett nicht mehr angehören würde. Nach Informationen der Nachrichtenagenturen Reuters und dpa steht nun fest, wer welches Ministerium bei einer möglichen Neuauflage der GroKo für die CDU führen soll:

• Kanzleramt: Helge Braun, bislang als Staatsminister im Kanzleramt zuständig für die Bund-Länder-Beziehungen

• Wirtschaft: Peter

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, bislang Kanzeramtschef und geschäftsführender Finanzminister

• Verteidigung: Ursula von der Leyen, wie bislang

• Gesundheit: Jens

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, bislang Staatssekretär im Finanzministerium

• Landwirtschaft: Julia

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, bislang CDU-Chefin in Rheinland-Pfalz

• Bildung und Forschung: Anja Karliczek, bislang einfaches Bundestagsmitglied

• Kulturstaatsministerin: Monika Grütters, wie gehabt

Das sind die möglichen neuen Minister

Union und SPD haben sich auf auf einen Koalitionsvertrag geeinigt. Die Sozialdemokraten sollen gleich sechs Ministerien bekommen. Wir stellen die möglichen künftigen Ministerposten der Groko vor. Ursula von der Leyen (CDU) soll Verteidigungsministerin bleiben. Angela Merkel hat sich am 25. Februar auf ihre Kandidaten für ein mögliches neues Kabinett festgelegt.
Union und SPD haben sich auf auf einen Koalitionsvertrag geeinigt. Die Sozialdemokraten sollen gleich sechs Ministerien bekommen. Wir stellen die möglichen künftigen Ministerposten der Groko vor. Ursula von der Leyen (CDU) soll Verteidigungsministerin bleiben. Angela Merkel hat sich am 25. Februar auf ihre Kandidaten für ein mögliches neues Kabinett festgelegt. © REUTERS/ | POOL
Der bisherige Kanzleramtschef Peter Altmaier übernimmt das Wirtschaftsressort.
Der bisherige Kanzleramtschef Peter Altmaier übernimmt das Wirtschaftsressort. © REUTERS | AXEL SCHMIDT
Für das Ressort Ernährung und Landwirtschaft wurde die rheinland-pfälzische CDU-Chefin Julia Klöckner von Angela Merkel ausgewählt.
Für das Ressort Ernährung und Landwirtschaft wurde die rheinland-pfälzische CDU-Chefin Julia Klöckner von Angela Merkel ausgewählt. © dpa | Kay Nietfeld
Das Amt des Gesundheitsministers wird der bisherige Finanz-Staatssekretär und konservative Merkel-Kritiker Jens Spahn für die CDU übernehmen – sollte es zu einer Neuauflage der großen Koalition kommen.
Das Amt des Gesundheitsministers wird der bisherige Finanz-Staatssekretär und konservative Merkel-Kritiker Jens Spahn für die CDU übernehmen – sollte es zu einer Neuauflage der großen Koalition kommen. © dpa | Michael Kappeler
Die Bundestagsabgeordnete Anja Karliczek (CDU) soll das Ressort Forschung und Bildung übernehmen.
Die Bundestagsabgeordnete Anja Karliczek (CDU) soll das Ressort Forschung und Bildung übernehmen. © dpa | Friso Gentsch
Monika Grütters (CDU), Staatsministerin für Kultur und Medien, dürfte ihren Posten behalten.
Monika Grütters (CDU), Staatsministerin für Kultur und Medien, dürfte ihren Posten behalten. © dpa | Bernd von Jutrczenka
Helge Braun (CDU) wird Kanzleramtsminister.
Helge Braun (CDU) wird Kanzleramtsminister. © Getty Images | Carsten Koall
Annette Widmann-Mauz soll Staatsministerin für Integration im Kanzleramt werden.
Annette Widmann-Mauz soll Staatsministerin für Integration im Kanzleramt werden. © dpa | Uwe Zucchi
Hamburgs Erster Bürgermeister Olaf Scholz (SPD) könnte in einer möglichen neuen Regierung Finanzminister werden. Er ist auch als Vizekanzler im Gespräch.
Hamburgs Erster Bürgermeister Olaf Scholz (SPD) könnte in einer möglichen neuen Regierung Finanzminister werden. Er ist auch als Vizekanzler im Gespräch. © dpa | Christian Charisius
Als neuer Innenminister könnte CSU-Chef Horst Seehofer nach Berlin wechseln – sein Ressort soll durch die Bereiche Bau und Heimat aufgewertet werden.
Als neuer Innenminister könnte CSU-Chef Horst Seehofer nach Berlin wechseln – sein Ressort soll durch die Bereiche Bau und Heimat aufgewertet werden. © dpa | Kay Nietfeld
Andreas Scheuer (CSU) wird möglicherweise Minister für Verkehr und digitale Infrastruktur.
Andreas Scheuer (CSU) wird möglicherweise Minister für Verkehr und digitale Infrastruktur. © dpa | Kay Nietfeld
Heiko Maas (SPD) könnte Justizminister bleiben.
Heiko Maas (SPD) könnte Justizminister bleiben. © Getty Images | Carsten Koall
Wird sie die neue Entwicklungsministerin? Dorothee Bär von der CSU.
Wird sie die neue Entwicklungsministerin? Dorothee Bär von der CSU. © dpa | Matthias Balk
Katarina Barley (SPD) übernimmt möglicherweise das Ministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend.
Katarina Barley (SPD) übernimmt möglicherweise das Ministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend. © dpa | Kay Nietfeld
Barbara Hendricks (SPD) könnte Bundesumweltministerin bleiben.
Barbara Hendricks (SPD) könnte Bundesumweltministerin bleiben. © dpa | Britta Pedersen
Die Berliner Abgeordnete Eva Högl (49) könnte das Ministerium Arbeit und Soziales übernehmen. Eigentlich ist sie eine Innenexpertin, die sich im Untersuchungsausschuss zur rechten NSU-Terrorzelle einen Namen machte.
Die Berliner Abgeordnete Eva Högl (49) könnte das Ministerium Arbeit und Soziales übernehmen. Eigentlich ist sie eine Innenexpertin, die sich im Untersuchungsausschuss zur rechten NSU-Terrorzelle einen Namen machte. © dpa | Britta Pedersen
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CSU-Chef Horst Seehofer hat vor einigen Wochen bereits erklärt, dass Innenministerium übernehmen zu wollen. Das Ministerium wird um die Bereiche Heimat und Bauen aufgewertet.

Merkel-Kritiker zufrieden mit Personal-Tableau

Der Wirtschaftsflügel der CDU hat die Personalentscheidungen von Parteichefin Merkel begrüßt. Der Vorsitzende der Mittelstands- und Wirtschaftsvereinigung der CDU/CSU (MIT), Carsten Linnemann, sagte unserer Redaktion: „Die Debatten der letzten Wochen zeigen erste Erfolge. Es ist gelungen, ein überzeugendes Team aus erfahrenen Köpfen und neuen Impulsgebern zu präsentieren und damit zugleich die Breite der Volkspartei CDU darzustellen.“

Der 40-jährige Finanzpolitiker, der zum Kreis der konservativen Merkel-Kritiker gehört, betonte gegenüber unserer Redaktion: „Jetzt wird es aber auch darauf ankommen, inhaltlich neue Akzente zu setzen und klares Profil zu zeigen, damit die Union wieder erkennbar wird und sich in einer Großen Koalition gut behaupten kann.“

SPD will mit Verkündung warten

Die SPD will ihre Kandidaten für Ministerposten nicht vor Ende des Mitgliedervotums zum Koalitionsvertrag bekanntgeben. Bis zum 2. März können Parteimitglieder ihre Zustimmung oder Abneigung zu einer großen Koalition kundtun. Das Ergebnis des Entscheides ist für die Parteispitze bindend und wird am 4. März verkündet.

Die Ministernamen will die SPD-Parteispitze aber erst nach dem 4. März nennen. Zu einem früheren Termin sagte die designierte Parteichefin Andrea Nahles am Samstag in Jena: „Ausgeschlossen, das machen wir nicht“. Bisher ist nur klar, dass Hamburgs Bürgermeister Olaf Scholz Finanzminister und Vizekanzler werden soll. (ac/FMG/dpa/rtr)