Gaza. Die Lage in Israel und den Palästinensergebieten ist weiterhin angespannt: Nun sind zwei Palästinenser bei einer Explosion gestorben.

Zwei im Gazastreifen getötete Palästinenser sind bei der vorzeitigen Explosion ihrer eigenen Rakete umgekommen. Die Männer seien auf einer „militärischen Mission zur Vorbereitung von Raketen gewesen“, teilte die militante Palästinenserorganisation Islamischer Dschihad am Dienstag mit.

Die Männer seien Mitglieder der Organisation gewesen. Zuvor hatte die israelische Armee nachdrücklich palästinensische Medienberichte dementiert, wonach die Luftwaffe die militanten Palästinenser gezielt mit einer Drohne getötet habe. Die Männer waren nach Medienberichten auf einem Motorrad unterwegs.

Trumps Entscheidung löste Unruhen aus

Die Lage in Israel und den Palästinensergebieten ist besonders angespannt, seit US-Präsident Donald Trump vergangene Woche Jerusalem als Israels Hauptstadt anerkannt hat. Israel beansprucht ganz Jerusalem als seine unteilbare Hauptstadt.

Dieser Anspruch wird international nicht anerkannt. Die Palästinenser wollen in Ost-Jerusalem die Hauptstadt eines unabhängigen Staates Palästina ausrufen. Die Entscheidung Trumps löste Unruhen im Heiligen Land aus, bei denen am Wochenende vier Palästinenser getötet und Hunderte verletzt wurden.

Die Akteure des Nahostkonflikts

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    Palästinenserpräsident Mahmud Abbas sucht weiterhin internationale Unterstützung in der Jerusalem-Krise. Am Montag hatte er den ägyptischen Präsidenten Abdel Fattah al-Sisi in Kairo getroffen.

    Am Mittwoch kommt Abbas nach Angaben seines Büros zudem nach Istanbul zum Treffen der Organisation für Islamische Kooperation (OIC), einem Zusammenschluss von 57 Staaten, der sich als „die kollektive Stimme der muslimischen Welt“ versteht. Wegen der Jerusalem-Krise hatte der türkische Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan, der aktuell den Vorsitz inne hat, einen OIC-Sondergipfel einberufen.

    Abwehrsystem fing Rakete ab

    Erstmals seit Beginn der Unruhen im Heiligen Land wurde in der Nacht zum Dienstag eine weiter reichende Rakete aus dem Gazastreifen auf Israel abgefeuert. Das Raketenabwehrsystem Eisenkuppel (Iron Dome) habe das Geschoss abgefangen, das in Richtung der israelischen Küstenstadt Aschkelon flog, bestätigte eine Armeesprecherin in Tel Aviv.

    Ein israelischer Panzer und die Luftwaffe hätten als Reaktion auf den Raketenangriff Ziele der bisher im Gazastreifen herrschenden radikal-islamischen Hamas beschossen, teilte das Militär mit. Es seien Hamas-Militärposten im nördlichen Teil des Gebiets angegriffen worden.

    Israelischer Soldat verletzt Palästinenser

    Bei einer versuchten Messerattacke eines Palästinensers im nördlichen Westjordanland wurde am Dienstag nach Angaben der israelischen Armee niemand verletzt. Dagegen wurde nach israelischen Medienberichten der Angreifer durch Schüsse der Soldaten schwer verletzt.

    Kurze Zeit später verletzte ein israelischer Soldat in der Nähe einen verdächtigen Palästinenser mit Schüssen. Der Palästinenser habe eine Handbewegung gemacht, teilte die Armee mit. Der Soldat sei davon ausgegangen, dass der Palästinenser ein Messer ziehe und habe geschossen. Der Vorfall werde untersucht.

    Bei Protesten bei Tulkarem im nördlichen Westjordanland kam es zu Zusammenstößen zwischen Palästinensern und israelischen Soldaten. Dabei wurden nach Angaben des palästinensischen Rettungsdienstes Roter Halbmond fünf Palästinenser leicht verletzt.

    Am Rande des Gazastreifens wurden bei Zusammenstößen mit der israelischen Armee nach Angaben des palästinensischen Gesundheitsministeriums ebenfalls fünf Palästinenser verletzt. (dpa)