Hamburg. Waren die Sicherheitskräfte in Hamburg zu schlecht aufgestellt, als die Lage eskalierte? Die wichtigsten Fragen zum Polizeieinsatz.

  • Obwohl Polizisten aus dem gesamten Bundesgebiet in Hamburg im Einsatz waren, konnten brutale Krawalle nicht verhindert werden
  • Die Sicherheitskräfte nahmen Dutzende Randalierer fest und viele in Gewahrsam
  • Haftrichter müssen nun entscheiden, wer in Untersuchungshaft kommt und wer freigelassen wird

Die Hamburger Polizei hat das Ausmaß der Gewaltausbrüche

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Aktivisten stehen am 07.07.2017 in Hamburg auf dem Schulterblatt im Schanzenviertel vor einem Budnikowsky-Drogeriemarkt. Am 07. und 08. Juli kommen in der Hansestadt die Regierungschefs der führenden Industrienationen zum G20-Gipfel zusammen. Foto: Daniel Bockwoldt/dpa +++(c) dpa - Bildfunk+++
Von Christian Unger und Christoph Heinemann

Die Sicherheitskräfte hätten zwar mit einem erheblichen Gewaltpotenzial gerechnet und sich auf alle erwartbaren Szenarien vorbereitet. Aber: „Dieses Ausmaß an entfesselter, hemmungsloser, brutalster Gewalt, das ist etwas, was wir in dieser Konkretheit und in dieser kriminellen Qualität, nicht erwartet hatten“, sagt Innensenator Andy Grote. Die wichtigsten Fragen und Antworten zum Gewalt-Gipfel in Hamburg.

Warum waren österreichische Spezialeinheiten im Einsatz?

In Hamburg waren Polizisten aus dem gesamten Bundesgebiet im Einsatz, am Freitagmorgen rief die Stadt weitere Hundertschaften zur Hilfe, auch aus Berlin. Damit waren zuletzt mehr als 20.000 Polizisten im Einsatz. Unterstützung hatten die Hamburger aber auch aus dem Ausland: Unter den Einsatzkräften befanden sich 20 Beamte des Einsatzkommandos „Cobra“ und 70 Beamte der Wiener Sondereinheit „Wega“, wie ein Sprecher des österreichischen Innenministeriums am Sonnabend bestätigte. Insgesamt seien rund 200 österreichische Polizisten in Hamburg.

Die beiden Sondereinheiten seien auf Risikolagen spezialisiert, am Freitag seien sie auch im Schanzenviertel im Einsatz gewesen. Dort war es nach

. Manche Beamte seien auch am Flughafen stationiert oder kümmerten sich um den Verkehr. „Die deutsche Polizei hatte uns um Unterstützung gebeten“, sagte der Sprecher. Das österreichische Kontingent sei den Planungen der deutschen Polizei unterstellt. Seit dem 30. Juni seien die Beamten im Großraum Hamburg eingesetzt.

Wut über Randale und Zerstörung in Hamburg

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    Warum wurde die Bundeswehr nicht zur Hilfe gerufen?

    Auch wenn viele sich durch die Szenen in Hamburg an Kriegsschauplätze erinnert fühlten – für einen Bundeswehreinsatz reichte die Eskalation bei Weitem nicht. Denn: Grundsätzlich ist für die innere Sicherheit in Deutschland allein die Polizei zuständig. Nur in wenigen Fällen darf die Bundeswehr zur Unterstützung der Polizei eingeschaltet werden – und auch hier sind die rechtlichen Hürden sehr hoch. Ausnahmen sind etwa Naturkatastrophen, wie etwa beim Elbhochwasser 2013 oder bei der Oderflut 1997.

    Katastrophenhilfe kann es auch bei einem besonders schweren Terroranschlag geben. Ein weiterer Einsatzfall im Inneren wäre die Bedrohung der Bundesrepublik und ihrer demokratischen Grundordnung, etwa durch Aufstände. Dann dürfte die Bundeswehr zum Beispiel Schulen, Bahnhöfe und Flughäfen schützen. Die Hilfe der Bundeswehr in der Flüchtlingskrise dagegen stellte keinen „Einsatz“ dar – sondern nur „Amtshilfe“ und war auf Unterbringung und Versorgung beschränkt.

    G20-Krawalle: Zerstörungswut in Hamburg

    Nach Straßenschlachten am Rande des G20-Gipfels sind die Zerstörungen im Hamburger Schanzenviertel groß. Einsatzkräfte der Feuerwehr löschen am Sonnabendmorgen (8. Juli 2017) die letzten Brände.
    Nach Straßenschlachten am Rande des G20-Gipfels sind die Zerstörungen im Hamburger Schanzenviertel groß. Einsatzkräfte der Feuerwehr löschen am Sonnabendmorgen (8. Juli 2017) die letzten Brände. © dpa | Axel Heimken
    Die Randalierer bauten nicht nur Barrikaden und legten Brände, sie plünderten auch Geschäfte – etwa diese Drogerie.
    Die Randalierer bauten nicht nur Barrikaden und legten Brände, sie plünderten auch Geschäfte – etwa diese Drogerie. © dpa | Kay Nietfeld
    Am Morgen nach den Krawallen wird das Ausmaß der Zerstörungswut sichtbar – und das Aufräumen beginnt.
    Am Morgen nach den Krawallen wird das Ausmaß der Zerstörungswut sichtbar – und das Aufräumen beginnt. © dpa | Daniel Bockwoldt
    Die Inhaber dieses Geschäftes hatten wohl nicht mit einem solchen Ausmaß von Zerstörungswut gerechnet und ihre Scheiben nicht vorsorglich geschützt.
    Die Inhaber dieses Geschäftes hatten wohl nicht mit einem solchen Ausmaß von Zerstörungswut gerechnet und ihre Scheiben nicht vorsorglich geschützt. © dpa | Daniel Bockwoldt
    Angezündet wurde in Hamburg in der Nacht so ziemlich alles, von Fahrrädern über Mülltonnen bis zu Autos und Barrikaden.
    Angezündet wurde in Hamburg in der Nacht so ziemlich alles, von Fahrrädern über Mülltonnen bis zu Autos und Barrikaden. © REUTERS | FABIAN BIMMER
    Die Stadtreinigung versucht am nächsten Morgen das Chaos zu beseitigen.
    Die Stadtreinigung versucht am nächsten Morgen das Chaos zu beseitigen. © REUTERS | FABIAN BIMMER
    Polizeibeamte räumten am Morgen Miet-Fahrräder von der Straße Schulterblatt im Schanzenviertel.
    Polizeibeamte räumten am Morgen Miet-Fahrräder von der Straße Schulterblatt im Schanzenviertel. © dpa | Christian Charisius
    In der Nacht zuvor waren gewaltbereite Demonstranten auch mit Pflastersteinen auf Polizisten losgegangen.
    In der Nacht zuvor waren gewaltbereite Demonstranten auch mit Pflastersteinen auf Polizisten losgegangen. © dpa | Axel Heimken
    Eine Spur der Verwüstung vor der Roten Flora, einem autonomen Zentrum.
    Eine Spur der Verwüstung vor der Roten Flora, einem autonomen Zentrum. © dpa | Axel Heimken
    Mit so viel Gewaltbereitschaft hatten wohl weder die Polizei noch die Stadtverwaltung gerechnet.
    Mit so viel Gewaltbereitschaft hatten wohl weder die Polizei noch die Stadtverwaltung gerechnet. © dpa | Markus Scholz
    Brennende Barrikaden im Schanzenviertel.
    Brennende Barrikaden im Schanzenviertel. © dpa | Bodo Marks
    Die Polizei war mit mehr als 20.000 Einsatzkräften in der Stadt, hatte am Freitagmorgen nochmal Verstärkung aus anderen Bundesländern angefordert. In der Nacht zu Samstag stürmten Spezialeinsatzkräfte der Polizei den verbarrikadierten Teil des Schanzenviertels.
    Die Polizei war mit mehr als 20.000 Einsatzkräften in der Stadt, hatte am Freitagmorgen nochmal Verstärkung aus anderen Bundesländern angefordert. In der Nacht zu Samstag stürmten Spezialeinsatzkräfte der Polizei den verbarrikadierten Teil des Schanzenviertels. © dpa | Kay Nietfeld
    Spezialkräfte der Polizei versuchten, die Lage im Schanzenviertel unter Kontrolle zu bringen.
    Spezialkräfte der Polizei versuchten, die Lage im Schanzenviertel unter Kontrolle zu bringen. © dpa | Michael Kappeler
    Die Randalierer plünderten auch einen Supermarkt.
    Die Randalierer plünderten auch einen Supermarkt. © Getty Images | Thomas Lohnes
    Anarchische Zustände am Rande des G20-Gipfels.
    Anarchische Zustände am Rande des G20-Gipfels. © Getty Images | Thomas Lohnes
    Die Polizei ging mit Wasserwerfern und Pfefferspray gegen die Randalierer vor. Die Bilanz am Morgen: 197 verletzte Polizisten, zahlreiche Festnahmen, mehrere Haftbefehle. Wie viele Demonstranten verletzt wurden, ist unklar.
    Die Polizei ging mit Wasserwerfern und Pfefferspray gegen die Randalierer vor. Die Bilanz am Morgen: 197 verletzte Polizisten, zahlreiche Festnahmen, mehrere Haftbefehle. Wie viele Demonstranten verletzt wurden, ist unklar. © Getty Images | Thomas Lohnes
    Zerstörungswut im Schanzenviertel.
    Zerstörungswut im Schanzenviertel. © Getty Images | Thomas Lohnes
    Zerstörungswut im Schanzenviertel.
    Zerstörungswut im Schanzenviertel. © Thomas Lohnes
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    Wie viele Randalierer wurden festgenommen?

    In der Krawallnacht zum Sonnabend wurden laut Polizei 44 Menschen fest- und 118 in Gewahrsam genommen. Der Vorwurf laute zumeist Landfriedensbruch oder schwerer Landfriedensbruch, sagte Polizeisprecher Timo Zill. Daneben dürfte auch der Vorwurf des gewaltsamen Widerstands gegen die Staatsgewalt eine Rolle spielen. Innensenator Grote sprach am Nachmittag von über 260 Fest- und Ingewahrsamnahmen seit Beginn des Einsatzes.

    Die extra für den Gipfel eingerichtete Gefangenensammelstelle im Stadtteil Harburg hatte Kapazität für 400 Menschen. Um weitere Täter im Nachhinein zu ermitteln, bat die Polizei Zeugen, die Straftaten mit dem Handy gefilmt haben, ihre Aufnahmen auf einem Hinweisportal der Polizei hochzuladen. Denn offenbar hatten viele Straftäter Gelegenheit zu flüchten. Grote hatte am Freitag auf die Frage nach einem schnelleren Eingreifen erklärt: „Wir laufen jetzt nicht jedem einzelnen Vermummten hinterher.“ Die Polizeigewerkschaft (DPolG) sprach von mehr als 200 verletzten Beamten. Dutzende Demonstranten wurden verletzt.

    Die stärksten Bilder vom G20-Gipfel 2017

    Auch wenn es um wichtige Politik gehen sollte: Die Ausschreitungen, die den G20-Gipfel in Hamburg begleitet haben, bestimmten die Bilder im Juli 2017.
    Auch wenn es um wichtige Politik gehen sollte: Die Ausschreitungen, die den G20-Gipfel in Hamburg begleitet haben, bestimmten die Bilder im Juli 2017. © dpa | Markus Scholz
    In der Nacht zum 8. Juli schickte die Polizei Spezial-Einsatzkräfte, um die verbarrikadierten Bereiche des Schanzenviertels zu stürmen. Randalierer hatten Feuer gelegt, warfen Pflastersteine und plünderten Läden.
    In der Nacht zum 8. Juli schickte die Polizei Spezial-Einsatzkräfte, um die verbarrikadierten Bereiche des Schanzenviertels zu stürmen. Randalierer hatten Feuer gelegt, warfen Pflastersteine und plünderten Läden. © dpa | Axel Heimken
    Ein starkes Bild vom Tag zuvor: Diese Demonstrantin war auf ein gepanzertes Räumfahrzeug geklettert. Polizisten versuchten, sie mit Pfefferspray wieder herunterzubekommen.
    Ein starkes Bild vom Tag zuvor: Diese Demonstrantin war auf ein gepanzertes Räumfahrzeug geklettert. Polizisten versuchten, sie mit Pfefferspray wieder herunterzubekommen. © dpa | Sebastian Willnow
    In der Nähe der Reeperbahn stellten sich dieser Demonstrant einem Wasserwerfer entgegen.
    In der Nähe der Reeperbahn stellten sich dieser Demonstrant einem Wasserwerfer entgegen. © dpa | Boris Roessler
    Maskierungen sind auf Demonstrationen ausdrücklich verboten. Dieser Demonstrantin war das offenbar egal.
    Maskierungen sind auf Demonstrationen ausdrücklich verboten. Dieser Demonstrantin war das offenbar egal. © Thomas Lohnes
    Und selbst, als der Gipfel vorüber war, endeten die Krawalle nicht. Nachdem die Staats- und Regierungschefs Hamburg verlassen hatten, gab es in der Nacht zum 9. Juli (Sonntag) weiter Ausschreitungen.
    Und selbst, als der Gipfel vorüber war, endeten die Krawalle nicht. Nachdem die Staats- und Regierungschefs Hamburg verlassen hatten, gab es in der Nacht zum 9. Juli (Sonntag) weiter Ausschreitungen. © dpa | Daniel Bockwoldt
    Sie zogen die Wut vieler Demonstranten auf sich: Bundeskanzlerin Merkel, Gastgeberin dieses G-20-Gipfels, oder der russische Präsident Wladimir Putin. Sieht vielleicht unhöflich aus, war’s aber gar nicht: Hier ist die Begrüßung nur gerade vorbei.
    Sie zogen die Wut vieler Demonstranten auf sich: Bundeskanzlerin Merkel, Gastgeberin dieses G-20-Gipfels, oder der russische Präsident Wladimir Putin. Sieht vielleicht unhöflich aus, war’s aber gar nicht: Hier ist die Begrüßung nur gerade vorbei. © dpa | Bernd Von Jutrczenka
    Historischer Handschlag: US-Präsident Donald Trump und Russlands Präsident Putin trafen in Hamburg zum ersten Mal persönlich aufeinander.
    Historischer Handschlag: US-Präsident Donald Trump und Russlands Präsident Putin trafen in Hamburg zum ersten Mal persönlich aufeinander. © Handout
    Mit Spannung war dieses Treffen erwartet worden. Das Gespräch dauerte deutlich länger als erwartet und endete mit einer vereinbarten Waffenruhe in Syrien.
    Mit Spannung war dieses Treffen erwartet worden. Das Gespräch dauerte deutlich länger als erwartet und endete mit einer vereinbarten Waffenruhe in Syrien. © dpa | Evan Vucci
    Diese Geste sagt vermutlich nicht das, was viele Trump-Gegner gern hineininterpretieren würden, schließlich ist Angela Merkel – im Gegensatz zum selbsterklärten Nicht-Politiker Trump – Vollprofi.
    Diese Geste sagt vermutlich nicht das, was viele Trump-Gegner gern hineininterpretieren würden, schließlich ist Angela Merkel – im Gegensatz zum selbsterklärten Nicht-Politiker Trump – Vollprofi. © dpa | Meek, Tore
    Das attestierte der Präsident der Kanzlerin denn auch: Sie habe einen guten Job als Gastgeberin dieses Gipfels gemacht, sagte der 71-Jährige – und das sei nicht einfach gewesen.
    Das attestierte der Präsident der Kanzlerin denn auch: Sie habe einen guten Job als Gastgeberin dieses Gipfels gemacht, sagte der 71-Jährige – und das sei nicht einfach gewesen. © dpa | Michael Kappeler
    Auch Trumps Tochter Ivanka ist voll der Bewunderung für die deutsche Kanzlerin.
    Auch Trumps Tochter Ivanka ist voll der Bewunderung für die deutsche Kanzlerin. © REUTERS | POOL
    Mit Frankreich pflegt Kanzlerin Merkel gute Beziehungen, so etwa zum neuen französischen Ministerpräsidenten Emmanuel Macron. Hier sind die beiden im Gespräch mit Donald Trump zu sehen.
    Mit Frankreich pflegt Kanzlerin Merkel gute Beziehungen, so etwa zum neuen französischen Ministerpräsidenten Emmanuel Macron. Hier sind die beiden im Gespräch mit Donald Trump zu sehen. © dpa | John Macdougall
    Kulturprogramm: Die Macrons und und die Trumps nach dem Konzert in der Elbphilharmonie.  
    Kulturprogramm: Die Macrons und und die Trumps nach dem Konzert in der Elbphilharmonie.   © Pool
    In Hamburg traf auch die amerikanische First Lady Melania Trump zum ersten Mal auf den russischen Präsidenten Putin.
    In Hamburg traf auch die amerikanische First Lady Melania Trump zum ersten Mal auf den russischen Präsidenten Putin. © REUTERS | SPUTNIK
    Der Protest gegen den G20-Gipfel war nicht nur gewalttätig: Zehntausende G20-Gegner demonstrierten friedlich – und sehr kreativ, wie bei dieser Gruppe. Hunderte Schauspieler demonstrierten für mehr Menschlichkeit.
    Der Protest gegen den G20-Gipfel war nicht nur gewalttätig: Zehntausende G20-Gegner demonstrierten friedlich – und sehr kreativ, wie bei dieser Gruppe. Hunderte Schauspieler demonstrierten für mehr Menschlichkeit. © GettyImages | Sean Gallup
    Die Botschaft dieses Demonstranten dürfte klar gewesen sein.
    Die Botschaft dieses Demonstranten dürfte klar gewesen sein. © dpa | Georg Wendt
    Gewaltfreier Protest: Eine Demonstrantin formte vor Polizisten mit den Händen einen Herz.
    Gewaltfreier Protest: Eine Demonstrantin formte vor Polizisten mit den Händen einen Herz. © REUTERS | HANNIBAL HANSCHKE
    Doch die Bilder, die an Krisengebiete erinnern, werden bleiben. Demonstranten suchten Schutz vor Wasserwerfern.
    Doch die Bilder, die an Krisengebiete erinnern, werden bleiben. Demonstranten suchten Schutz vor Wasserwerfern. © dpa | David Young
    Ein Anwohner des Schanzviertels in Hamburg.
    Ein Anwohner des Schanzviertels in Hamburg. © Thomas Lohnes
    Der Name der Eröffnungskundgebung der Anti-G20 Demonstration war offenbar Programm:
    Der Name der Eröffnungskundgebung der Anti-G20 Demonstration war offenbar Programm: "Welcome to Hell" am 6. Juli (Donnerstagabend). Dieser Teilnehmer setzte auf musikalische Deeskalation. © dpa | Markus Scholz
    Doch schon in der Nacht zu Freitag gab es im Schanzenviertel auch gewaltsame Ausschreitungen.
    Doch schon in der Nacht zu Freitag gab es im Schanzenviertel auch gewaltsame Ausschreitungen. © dpa | Axel Heimken
    Polizisten im Nebel der Wasserwerfer.
    Polizisten im Nebel der Wasserwerfer. © dpa | David Young
    Zusammenstöße zwischen G20-Gegnern und Polizei.
    Zusammenstöße zwischen G20-Gegnern und Polizei. © REUTERS | PAWEL KOPCZYNSKI
    Zusammenstöße zwischen G20-Gegnern und Polizei.
    Zusammenstöße zwischen G20-Gegnern und Polizei. © REUTERS | KAI PFAFFENBACH
    Bis Samstag waren schon mehr als 200 Polizisten bei den Ausschreitungen verletzt worden. Wie viele Demonstranten verletzt wurden, wurde zunächst nicht bekannt.
    Bis Samstag waren schon mehr als 200 Polizisten bei den Ausschreitungen verletzt worden. Wie viele Demonstranten verletzt wurden, wurde zunächst nicht bekannt. © dpa | Bodo Marks
    Neben der Gewalt schockierten auch die Plünderungen mehrerer Geschäfte in Hamburg viele Menschen.
    Neben der Gewalt schockierten auch die Plünderungen mehrerer Geschäfte in Hamburg viele Menschen. © REUTERS | PAWEL KOPCZYNSKI
    Davon bekamen sie nur am Rande mit. Erinnerungsfoto: die G-20-Teilnehmer mit ihren Partnern.
    Davon bekamen sie nur am Rande mit. Erinnerungsfoto: die G-20-Teilnehmer mit ihren Partnern. © dpa | Michael Kappeler
    Nach dem Konzert aßen die Gipfel-Gäste gemeinsam in der Elbphilharmonie.
    Nach dem Konzert aßen die Gipfel-Gäste gemeinsam in der Elbphilharmonie. © REUTERS | POOL
    Die erste Arbeitssitzung aller G20-Mitglieder, geleitet von Kanzlerin Merkel. Direkt neben ihr saßen Chinas Präsident Xi Jingping (links) und einen Platz weiter US-Präsident Trump.
    Die erste Arbeitssitzung aller G20-Mitglieder, geleitet von Kanzlerin Merkel. Direkt neben ihr saßen Chinas Präsident Xi Jingping (links) und einen Platz weiter US-Präsident Trump. © dpa | John Macdougall
    Während die Staats- und Regierungschefs mit ihren Mitarbeitern das Arbeitsprogramm absolvierten, gab es für die Ehefrauen und -männer der Politiker und Politikerinnen Programm – etwa den Besuch des Hamburger Rathauses.
    Während die Staats- und Regierungschefs mit ihren Mitarbeitern das Arbeitsprogramm absolvierten, gab es für die Ehefrauen und -männer der Politiker und Politikerinnen Programm – etwa den Besuch des Hamburger Rathauses. © dpa | Jens Büttner
    „Engelchen flieg“: Vor den Ausschreitungen bezauberte viele dieses Bild von der Ankunft Justin Trudeaus. Kanadas Premier brachte nicht nur seine Frau Sophie, sondern auch den jüngsten Sohn Hadrien mit nach Hamburg.
    „Engelchen flieg“: Vor den Ausschreitungen bezauberte viele dieses Bild von der Ankunft Justin Trudeaus. Kanadas Premier brachte nicht nur seine Frau Sophie, sondern auch den jüngsten Sohn Hadrien mit nach Hamburg. © Morris MacMatzen
    Aufräumen nach den Krawallen.
    Aufräumen nach den Krawallen. © dpa | Christian Charisius
    Was bleibt vom G-20-Gipfel in Hamburg?
    Was bleibt vom G-20-Gipfel in Hamburg? © dpa | Kay Nietfeld
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    Was passiert mit den Gefangenen?

    Nehmen die Sicherheitskräfte einen Randalierer fest, weil er im Verdacht steht, eine Straftat begangen zu haben oder unmittelbar zu planen, muss der Festgenommene unverzüglich, spätestens aber bis zum Ende des Folgetages einem Haftrichter vorgestellt werden. „Das gilt auch für ausländische Straftäter“, sagte Kai Wantzen, Sprecher der Hamburger Gerichte. Der Haftrichter entscheidet dann, was mit dem Verdächtigen passiert: Ob er wieder auf freien Fuß kommt oder in Untersuchungshaft muss, etwa wenn Fluchtgefahr besteht. Möglich ist auch, dass der Verdächtige weiterhin in Polizeigewahrsam bleibt, weil die konkrete Gefahr besteht, dass er noch Straftaten begehen könnte.

    Die Ingewahrsamnahme ist aber höchstens zehn Tage lang möglich. Bundesjustizminister Heiko Maas kündigte am Sonnabend ein hartes Vorgehen gegen die Gewalttäter an. Der Anwaltliche Notdienst (AND), der die G20-Gegner in Gewahrsam juristisch vertritt, kritisierte die Polizei dagegen deutlich. Anwälten seien unbeobachtete Gespräche mit den Mandanten verwehrt oder auch zeitweise Hausverbot für die Gefangenensammelstelle erteilt worden. Die Polizei hätte ihnen vorgeworfen, die Durchsuchung der Mandanten zu behindern.