Cottbus. Lehrer an einem Gymnasium in Cottbus sollen von einem ihrer Vorgesetzten bespitzelt worden sein. Gegen den Mann wird nun ermittelt.

Er soll Räume verwanzt und seine Kollegen abgehört haben: Dem stellvertretenden Schulleiter an einem Gymnasium in Cottbus (Brandenburg) wird vorgeworfen, die Lehrerschaft an seiner Schule bespitzelt zu haben. Dem Mann droht nun eine Freiheitsstrafe.

Die Wanzen, die der Mann dafür nutzte, waren am vergangenen Donnerstag in vier Räumen der Schulleitung und des Lehrerrates am Pückler-Gymnasium gefunden worden. Der Schulleiter hatte direkt nach dem Fund das Schulamt informiert. Gegen den Vize-Schulleiter wird derzeit noch ermittelt, er wurde mit sofortiger Wirkung suspendiert.

Kollegen bespitzelt – Haftstrafe von bis zu fünf Jahren möglich

Wie Oberstaatsanwalt Horst Nothbaum am Montag sagte, gehe die Staatsanwaltschaft Cottbus dem Tatverdacht der Verletzung der Vertraulichkeit des Wortes nach. Auf diese Tat stehe eine Freiheitsstrafe von bis zu drei Jahren oder eine Geldstrafe, bei Amtsträgern oder Personen im öffentlichen Dienst könne sich der Strafrahmen allerdings auf bis zu fünf Jahre erhöhen.

Der stellvertretende Schulleiter war seit 2015 in dieser Funktion an dem Gymnasium tätig. Laut der „Lausitzer Rundschau“ wurde er bereits an einem anderen Gymnasium durch schlechtes Verhalten und wechselhafte Stimmung auffällig. Er habe die Schule deswegen verlassen müssen.

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Ein Abhör-Skandal weit größeren Ausmaßes war in der vergangenen Woche bekannt geworden: Eine ZDF-Recherche deckte auf, dass der Bundesnachrichtendienst (BND) und der US-Geheimdienst CIA über Jahrzehnte mehr als einhundert Länder ausspioniert haben. In der Vergangenheit gab es bereits ähnliche Vorwürfe gegen den BND.

(dpa/lhel)