Berlin. Ein Mann stirbt bei einer Schießerei vor einer Berliner Veranstaltungshalle. Vier weitere werden verletzt. Die Täter konnten flüchten.
- Bei einer Schießerei in Berlin wurde ein Mann getötet und vier Menschen verletzt
- Die Schüsse fielen vor dem Tempodrom, einer Veranstaltungshalle im Stadtteil Kreuzberg
- Die Hintergründe der Tat sind bislang unklar
- Von den Tätern fehlt weiterhin jede Spur
- Es soll mehrere Täter geben
- In Sicherheitskreisen geht man laut einem Bericht inzwischen davon aus, dass es sich bei den Tätern um vier ebenfalls türkischstämmige Männer handelt.
- Im Tempodrom fand zum Tatzeitpunkt eine türkische Comedy-Show statt
Nach den tödlichen Schüssen auf einen 42-jährigen Mann mit türkischer Abstammung vor dem Tempodrom in Kreuzberg sind der Hergang und die Hintergründe der Tat weiterhin unklar. Wie die Sprecherin der Generalstaatsanwaltschaft, Mona Lorenz, am Sonntag sagte, gebe es noch keine neuen Erkenntnisse.
Mehrere Medien berichteten am Sonntag, dass es Festnahmen im Zusammenhang mit der Schießerei am Freitagabend gegeben hat. Das dementierte die Sprecherin am Sonntag. „Die Täter sind auf der Flucht“, sagte Mona Lorenz.
Um wie viele Täter es sich handelt, ist bislang nicht bekannt. Berichte, dass die Ermittler von vier türkischstämmigen Tatverdächtigen ausgingen, wollte die Sprecherin am Wochenende ebenfalls nicht bestätigen. „Es handelt sich um mehrere Täter“, sagte sie. Eine genaue Zahl sei ihr nicht bekannt. Die Polizei selbst gibt zu dem Fall derzeit keine Informationen heraus.
Schüsse vor dem Tempodrom: Täter sind auf der Flucht
Der 42-Jährige war, wie berichtet, am Freitagabend mehrfach angeschossen worden, der tödliche Schuss traf den Mann im Oberkörper. Das ergab die Obduktion der Leiche des Getöteten am Sonnabend. Bei der Tat waren vier weitere Männer mit türkischer Abstammung im Alter zwischen 28 und 52 Jahren durch diverse Schüsse unter anderen in die Beine verletzt worden – eines der Opfer lebensgefährlich.
Der Mann befand sich am Wochenende in einem kritischen Zustand. Ob es sich um gezielte Schüsse in die Beine handelt, die etwa im Clan-Milieu als Warnung zu verstehen wären, konnte Mona Lorenz nicht sagen. Zwar seien Recherchen in diese Richtung naheliegend. „Aber es wird in alle Richtungen ermittelt“, betonte sie.
Die tödlichen Schüsse waren am Freitagabend gegen 22.50 Uhr vor dem Tempodrom an der Möckernstraße gefallen. Zeitgleich besuchten rund 3000 Menschen bei der türkischen Comedy-Show „Güldür Güldür“. Eine Besucherin berichtete am Wochenende, dass Männer wenige Minuten vor Ende der Show um 23 Uhr, den Saal verlassen hätten. Ob sie im Zusammenhang mit der Schießerei stehen, sei nicht bekannt, sagte Sprecherin Lorenz. Die Besucher der Veranstaltung waren über die Seiten- und Hinterausgänge nach draußen geführt worden. Ihre Taschen konnten sie erst am folgenden Tag abholen.
Die Polizei war am Abend mit einem Großaufgebot im Einsatz. Mehrere Mannschaftswagen standen vor dem Gelände. Etwa 200 Beamte – teils schwer bewaffnete Polizisten mit Maschinenpistolen – sicherten das Gelände um das Tempodrom an der Möckernstraße ab. Polizeikräfte durchsuchten auch die umliegenden Grünanlagen. Mordkommission und Kriminaltechnik waren vor Ort, um Spuren zu sichern.
Dieser Text ist zuerst auf morgenpost.de erschienen.