Berlin. Er ist ein deutscher Superstar in Hollywood: Roland Emmerich über seinen Kriegsfilm „Midway“, Amerika unter Trump und den Klimawandel.

Roland Emmerich (63) lässt es wieder krachen. Diesmal aber hat der deutsche Erfolgsregisseur in Hollywood keinen Katastrophenfilm gedreht, sondern einen Kriegsfilm um die Schlacht von Midway, die die Wende im Pazifikkrieg brachte. „Midway“ (Kinostart: Donnerstag) wollte der gebürtige Schwabe schon seit 20 Jahren machen. Dabei wurde das Projekt immer wichtiger – um auch mal wieder ein Amerika zu zeigen, auf das seine Bürger stolz sein können.

Herr Emmerich, Sie haben gerade den Tribute Award in Zürich erhalten. Zuvor gab es schon den Carl-Laemmle-Preis und den Ehrenpreis beim Bayrischen Filmpreis. Sind Sie schon in dem Alter, in dem man fürs Lebenswerk ausgezeichnet wird?

Roland Emmerich: Ja, da fragt man sich irgendwann: Muss ich jetzt in Rente gehen? Aber ich möchte schon noch ein paar Filme drehen. Ich mach’ so lange weiter, bis ich nicht mehr darf.

Die Schlacht um Midway ist schon mehrfach verfilmt worden, auch von Hollywood mit Charlton Heston. Wieso jetzt noch ein Film?

Emmerich: Zum einen: Der Charlton-Heston-Film ist kein guter. Zum anderen war mir ganz wichtig zu zeigen: Die Amerikaner waren auf diesen Krieg nicht vorbereitet. Sie waren schlecht ausgebildet, auch ihre Ausstattung war bei Weitem nicht so gut wie die der Japaner.

Sie zeigen nicht nur die Schlacht von Midway, Sie erzählen den ganzen Pazifikkrieg bis dahin.

Emmerich: Midway gilt als die entscheidende Wende im Pazifikkrieg. Ich sehe es aber eher so: Pearl Harbor war der entscheidende Angriff, der den Zweiten Weltkrieg entschieden hat. Der Angriff der Japaner war ein so entsetzlicher Schock, dass es keine Frage mehr war, ob die Amerikaner in den Krieg treten sollen. Ohne Pearl Harbor sähe unsere Welt anders aus.

Sie zeigen auch Pearl Harbor. Haben Sie damit auch Jerry Bruckheimers „Pearl Harbor“-Film von 2001 eins auswischen wollen?

Emmerich: Der Film hat mich wirklich geärgert. Ich wollte „Midway“ schon vor 20 Jahren machen. Das ging nicht, weil ich gerade einen Vertrag mit Sony unterzeichnet hatte. Die wollten nicht, dass gleich mein erster Film bei ihnen vom Untergang Japans handelte. Ich habe dann erst mal „The Patriot“ gedreht. Als dann „Pearl Harbor“ startete, war mir klar, ich muss wieder fünf bis zehn Jahre warten.

Ist es in Zeiten von Trump auch Balsam, mal wieder eine Geschichte zu erzählen, auf die die US-Amerikaner stolz sein können?

Emmerich: Es ist eher so, dass man sie manchmal ein bisschen anstoßen muss, damit sie sich erinnern, wo eigentlich ihre wirklichen Ideale liegen. Die Amerikaner kämpften im Zweiten Weltkrieg schon auch dafür, ihr Land zu verteidigen. Aber sie haben vor allem die Freiheit verteidigt. Amerika stand mal für Freiheit, Demokratie, Frieden. Und für Moral. Das ist lange vorbei. Zurzeit lachen sich alle über die USA tot. Was da gerade vorgeht, ist dagegen völlig unmoralisch. Aber das ist nicht nur Trump. Es wird hier seit 20, 30 Jahren immer schlimmer. Es gab mal einen Lichtblick mit Obama, aber nur für eine kurze Zeit. Deshalb wurde meine Filmidee eigentlich immer aktueller. Ich hoffe, Amerika ist jetzt aufgewacht. Ich hoffe auf bessere Zeiten.

Und sollten keine bessere Zeiten kommen, denken Sie je darüber nach, aus den USA wieder fortzuziehen, nach Deutschland zurückzukehren?

Emmerich: Vielleicht nicht nach Deutschland. Ich würde mir eher etwas im Süden Europas suchen, wo es wärmer ist. Ich habe ein Boot in Griechenland – vielleicht gehe ich ja auf mein Boot? Aber Spaß beiseite: Es ist wichtig, in den USA zu bleiben. Ich habe jetzt einen Pass, ich kann mitwählen. Ich bin auch politisch tätig. Man darf das Land nicht Trump überlassen.

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Der Bundestag beschloss am 30. Juni 2017 ein Gesetz zur völligen Gleichstellung der gleichgeschlechtlichen Ehe. Ab dem 1. Oktober 2017 dürfen auch homosexuelle Menschen in Deutschland heiraten und Kinder adoptieren. Der Modedesigner Guido Maria Kretschmer (l.) trat am 8. September 2018 vor den Traualtar. Er heiratete seinen langjährigen Partner Frank Mutters – ganz romantisch in einer kleinen Kirche auf Sylt. Wir zeigen prominente Homo-Paare, die sich ebenfalls das Jawort gegeben haben.
Der Bundestag beschloss am 30. Juni 2017 ein Gesetz zur völligen Gleichstellung der gleichgeschlechtlichen Ehe. Ab dem 1. Oktober 2017 dürfen auch homosexuelle Menschen in Deutschland heiraten und Kinder adoptieren. Der Modedesigner Guido Maria Kretschmer (l.) trat am 8. September 2018 vor den Traualtar. Er heiratete seinen langjährigen Partner Frank Mutters – ganz romantisch in einer kleinen Kirche auf Sylt. Wir zeigen prominente Homo-Paare, die sich ebenfalls das Jawort gegeben haben. © dpa | Daniel Bockwoldt
Auch der britische Sänger Elton John und David Furnisher haben es bereits getan.
Auch der britische Sänger Elton John und David Furnisher haben es bereits getan. © REUTERS /
Seit 1993 ist Elton John mit seinem heutigen Ehemann David Furnish zusammen. Sie heirateten 2014, am ersten Tag, an dem Ehen zwischen gleichgeschlechtlichen Partnern in Großbritannien möglich wurden. Das Paar lebt heute mit zwei Söhnen von Leihmüttern in Los Angeles.
Seit 1993 ist Elton John mit seinem heutigen Ehemann David Furnish zusammen. Sie heirateten 2014, am ersten Tag, an dem Ehen zwischen gleichgeschlechtlichen Partnern in Großbritannien möglich wurden. Das Paar lebt heute mit zwei Söhnen von Leihmüttern in Los Angeles. © E-PRESS PHOTO.com | imago
Deutschlands bekannteste Feministin Alice Schwarzer gab am 2. Juni 2018 ihrer langjährigen Lebensgefährtin, der Fotografin Bettina Flitner, das Jawort. „Wir hatten immer schon eine offene, allerdings keine öffentliche Beziehung. Ich lege bekanntermaßen grundsätzlich Wert auf den Schutz meines Privatlebens. Eine Lebenspartnerschaft ist allerdings etwas anderes als eine standesamtlich geschlossene Ehe. Und da wir uns – ein halbes Jahr nach Einführung der „Ehe für alle“ – nun zu diesem Schritt entschlossen haben, finden wir es richtig, das mitzuteilen“, so die Gründerin des feministischen Magazins „Emma“.
Deutschlands bekannteste Feministin Alice Schwarzer gab am 2. Juni 2018 ihrer langjährigen Lebensgefährtin, der Fotografin Bettina Flitner, das Jawort. „Wir hatten immer schon eine offene, allerdings keine öffentliche Beziehung. Ich lege bekanntermaßen grundsätzlich Wert auf den Schutz meines Privatlebens. Eine Lebenspartnerschaft ist allerdings etwas anderes als eine standesamtlich geschlossene Ehe. Und da wir uns – ein halbes Jahr nach Einführung der „Ehe für alle“ – nun zu diesem Schritt entschlossen haben, finden wir es richtig, das mitzuteilen“, so die Gründerin des feministischen Magazins „Emma“. © dpa | ---
Und auch sie haben es getan: Kurz nachdem das Oberste Gericht vom US-Bundesstaat Kalifornien im Mai 2008 das Verbot der Homo-Ehe für verfassungswidrig erklärte, gaben sich die US-amerikanische Talkmasterin Ellen DeGeneres und Schauspielerin Portia de Rossi („Ally McBeal“) im August 2008 das Jawort.
Und auch sie haben es getan: Kurz nachdem das Oberste Gericht vom US-Bundesstaat Kalifornien im Mai 2008 das Verbot der Homo-Ehe für verfassungswidrig erklärte, gaben sich die US-amerikanische Talkmasterin Ellen DeGeneres und Schauspielerin Portia de Rossi („Ally McBeal“) im August 2008 das Jawort. © Getty Images Publicity/Getty Images | Getty Images
„Wir wollten das schon lange. Wir wollen, dass unsere Beziehung legal ist, und wir sind sehr, sehr aufgeregt“, bekannte die prominente Moderatorin damals in ihrer Show.
„Wir wollten das schon lange. Wir wollen, dass unsere Beziehung legal ist, und wir sind sehr, sehr aufgeregt“, bekannte die prominente Moderatorin damals in ihrer Show. © imago | UPI Photo
„Kann es nicht glauben, dass ich diese außergewöhnliche Frau nun meine Ehefrau nennen kann“: Diese Worte postete die kanadische Schauspielerin Ellen Page („Juno“, „X-Men“) auf ihrer Instagram-Seite. Sie hat im Januar 2018 ihre Partnerin, die kanadische Tänzerin und Choreografin Emma Portner, geheiratet. Am Valentinstag 2014 hat sich Ellen Page auf einer Konferenz der Human Rights Campaign – der größten Organisation von Lesben, Schwulen, Bisexuellen und Transgendern (LGBT) in den USA – zu ihrer Homosexualität bekannt.
„Kann es nicht glauben, dass ich diese außergewöhnliche Frau nun meine Ehefrau nennen kann“: Diese Worte postete die kanadische Schauspielerin Ellen Page („Juno“, „X-Men“) auf ihrer Instagram-Seite. Sie hat im Januar 2018 ihre Partnerin, die kanadische Tänzerin und Choreografin Emma Portner, geheiratet. Am Valentinstag 2014 hat sich Ellen Page auf einer Konferenz der Human Rights Campaign – der größten Organisation von Lesben, Schwulen, Bisexuellen und Transgendern (LGBT) in den USA – zu ihrer Homosexualität bekannt. © Vivien Killilea
Ricky Martin (r.) machte seinen Verlobung mit seiner großen Liebe Jwan Yosef in der Show von DeGeneres bekannt. Die Hochzeitsglocken für den „Livin La Vida Loca“-Sänger und dem schwedisch-syrischen Künstler sollen in näherer Zukunft läuten. Der puertoricanische Popstar hat zwei Zwillingssöhne, die 2008 von einer Leihmutter ausgetragen wurden.
Ricky Martin (r.) machte seinen Verlobung mit seiner großen Liebe Jwan Yosef in der Show von DeGeneres bekannt. Die Hochzeitsglocken für den „Livin La Vida Loca“-Sänger und dem schwedisch-syrischen Künstler sollen in näherer Zukunft läuten. Der puertoricanische Popstar hat zwei Zwillingssöhne, die 2008 von einer Leihmutter ausgetragen wurden. © imago/ZUMA Press | Ariana Ruiz
Konfettiregen für den Grünen-Politiker Volker Beck (l.) und seinen Lebensgefährten Adrian Petkov: Die beiden gaben sich am historischen 1. Oktober 2017 auf dem Standesamt Friedrichshain-Kreuzberg das Jawort.
Konfettiregen für den Grünen-Politiker Volker Beck (l.) und seinen Lebensgefährten Adrian Petkov: Die beiden gaben sich am historischen 1. Oktober 2017 auf dem Standesamt Friedrichshain-Kreuzberg das Jawort. © dpa | Gregor Fischer
„Es wird Wirklichkeit, wofür wir 28 Jahre lang gekämpft haben“, sagte Beck. „Mit den Bildern des heutigen Tages traut sich hoffentlich keiner mehr, dagegen etwas zu haben.“
„Es wird Wirklichkeit, wofür wir 28 Jahre lang gekämpft haben“, sagte Beck. „Mit den Bildern des heutigen Tages traut sich hoffentlich keiner mehr, dagegen etwas zu haben.“ © dpa | Gregor Fischer
ARD-Talkshow-Moderatorin Anne Will und ihre langjährige Lebensgefährtin, die Journalistin Miriam Meckel, haben im Sommer 2016 ihre Liebe amtlich besiegelt – mit einer eingetragenen Partnerschaft.
ARD-Talkshow-Moderatorin Anne Will und ihre langjährige Lebensgefährtin, die Journalistin Miriam Meckel, haben im Sommer 2016 ihre Liebe amtlich besiegelt – mit einer eingetragenen Partnerschaft. © Getty Images | Andreas Rentz
Und auch sie sind amtlich Frau und Frau: US-Oscar-Preisträgerin Jodi Foster („Das Schweigen der Lämmer“) hat 2014 ihre Freundin geheiratet – die Fotografin und Schauspielerin Alexandra Hedison.
Und auch sie sind amtlich Frau und Frau: US-Oscar-Preisträgerin Jodi Foster („Das Schweigen der Lämmer“) hat 2014 ihre Freundin geheiratet – die Fotografin und Schauspielerin Alexandra Hedison. © imago/ZUMA Press | imago stock&people
Obwohl Foster nie ein Geheimnis zu ihrer vorherigen 20-jährigen Beziehung zu Filmproduzentin Cydney Bernhard gemacht hat, hatte der Filmstar 2013 bei der Verleihung der Golden Globes ihre Homosexualität erstmals öffentlich ausgesprochen.
Obwohl Foster nie ein Geheimnis zu ihrer vorherigen 20-jährigen Beziehung zu Filmproduzentin Cydney Bernhard gemacht hat, hatte der Filmstar 2013 bei der Verleihung der Golden Globes ihre Homosexualität erstmals öffentlich ausgesprochen. © imago/Cinema Publishers Collection | HFPA Photographer
Er ist unter der Haube: Modemacher Wolfgang Joop (l.) lebt mit seinem langjährigen Lebensgefährten Edwin Lemberg in einer eingetragenen Partnerschaft.
Er ist unter der Haube: Modemacher Wolfgang Joop (l.) lebt mit seinem langjährigen Lebensgefährten Edwin Lemberg in einer eingetragenen Partnerschaft. © Getty Images | Andreas Rentz
Die ehemalige „Gossip“- Frontfrau Beth Ditto heiratete 2013 ihre langjährige Freundin Kristin Ogata auf Hawaii. Nach der Legalisierung folgte dann 2014 die Trauung in Beths US-Heimatstaat Oregon.
Die ehemalige „Gossip“- Frontfrau Beth Ditto heiratete 2013 ihre langjährige Freundin Kristin Ogata auf Hawaii. Nach der Legalisierung folgte dann 2014 die Trauung in Beths US-Heimatstaat Oregon. © imago/APress | imago stock&people
Den Bund fürs Leben geschlossen haben auch „Sex and the City-“ Star Cynthia Nixon und Christine Marinoni. 2008 verlobte sich das Paar, drei Jahre später brachte die Bildungsaktivistin Marinoni Söhnchen Max Ellington zur Welt. 2012 heiratete das Paar in New York.
Den Bund fürs Leben geschlossen haben auch „Sex and the City-“ Star Cynthia Nixon und Christine Marinoni. 2008 verlobte sich das Paar, drei Jahre später brachte die Bildungsaktivistin Marinoni Söhnchen Max Ellington zur Welt. 2012 heiratete das Paar in New York. © imago/ZUMA Press | imago stock&people
Sie haben Ja gesagt: Die US-amerikanische Schauspielerin Sara Gilbert (l., „Roseanne“, „Big Bang Theory“) und die Musikerin Linda Perry („4 Non Blondes) haben in Kalifornien geheiratet. Die beiden sind stolze Eltern eines kleinen Jungen.
Sie haben Ja gesagt: Die US-amerikanische Schauspielerin Sara Gilbert (l., „Roseanne“, „Big Bang Theory“) und die Musikerin Linda Perry („4 Non Blondes) haben in Kalifornien geheiratet. Die beiden sind stolze Eltern eines kleinen Jungen. © REUTERS | REUTERS / PHIL McCARTEN
Der verstorbene FDP-Politiker Guido Westerwelle (r.) feierte im Jahr 2010 mit seinem langjährigen Lebensgefährten Michael Mronz die eingetragene Lebenspartnerschaft.
Der verstorbene FDP-Politiker Guido Westerwelle (r.) feierte im Jahr 2010 mit seinem langjährigen Lebensgefährten Michael Mronz die eingetragene Lebenspartnerschaft. © REUTERS | REUTERS / THOMAS BOHLEN
„How I Met Your Mother-“ Darsteller Neil Patrick Harris (r.) heiratete 2014 Schauspielkollege David Burtka in Italien. Das Paar hat zwei Kinder.
„How I Met Your Mother-“ Darsteller Neil Patrick Harris (r.) heiratete 2014 Schauspielkollege David Burtka in Italien. Das Paar hat zwei Kinder. © REUTERS | REUTERS / DANNY MOLOSHOK
Fußballerin Steffi Jones (r.) und Nicole Parma leben seit 2014 in einer eingetragenen Partnerschaft.
Fußballerin Steffi Jones (r.) und Nicole Parma leben seit 2014 in einer eingetragenen Partnerschaft. © imago/Hartenfelser | imago stock&people
Sie hat nie einen Hehl aus ihrer Homosexualität gemacht: Ex-Tennisstar Martina Navratilova hat mit 58 Jahren ihre langjährige Freundin Julia Lemigova 2014 in New York geehelicht.
Sie hat nie einen Hehl aus ihrer Homosexualität gemacht: Ex-Tennisstar Martina Navratilova hat mit 58 Jahren ihre langjährige Freundin Julia Lemigova 2014 in New York geehelicht. © REUTERS | REUTERS / MIKE SEGAR
Fernsehmoderatorin Bettina Böttinger und ihre Lebensgefährtin Martina haben sich am 4. Juli 2016 getraut – an Böttingers 60. Geburtstag.
Fernsehmoderatorin Bettina Böttinger und ihre Lebensgefährtin Martina haben sich am 4. Juli 2016 getraut – an Böttingers 60. Geburtstag. © imago/Sven Simon | imago stock&people
In Kalifornien wurde das Verbot gleichgeschlechtlicher Ehen 2008 aufgehoben. Star-Trek-Schauspieler George Takei (r.) („Mister Sulu“)und Manager Brad Altman waren die ersten, die in West-Hollywood die Eheschließung beantragten. Nach 21 Jahren Liebesbeziehung heiratete das Paar 2008.
In Kalifornien wurde das Verbot gleichgeschlechtlicher Ehen 2008 aufgehoben. Star-Trek-Schauspieler George Takei (r.) („Mister Sulu“)und Manager Brad Altman waren die ersten, die in West-Hollywood die Eheschließung beantragten. Nach 21 Jahren Liebesbeziehung heiratete das Paar 2008. © imago stock&people | PicturePerfect
Hollywood-Regisseur Roland Emmerich („The Day After Tomorrow“) hat 2017 in Los Angeles seinen Lebensgefährten Omar de Soto geheiratet.
Hollywood-Regisseur Roland Emmerich („The Day After Tomorrow“) hat 2017 in Los Angeles seinen Lebensgefährten Omar de Soto geheiratet. © imago/Future Image | imago stock&people
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Es gibt Menschen, die sagen, bei Emmerich gibt es immer Explosionen, es gibt Menschen, die sagen, bei Ihnen gibt es immer Patriotismus. Sind das Ihre Grundzutaten: Explosionen und Patriotismus?

Emmerich: Als wir damals „Independence Day“ geschrieben haben, hat Tim Burton schon „Mars Attacks!“ gedreht. Wir dachten, wir sind zu spät. Wir konnten ihn nur schlagen, wenn wir unseren Film schon vor seinem ins Kino bekamen. Am Independence Day-Wochenende…

… an dem traditionell die meisten Amerikaner ins Kino gehen.

Emmerich: Und wenn das schon im Titel steht, mussten natürlich überall Flaggen wehen. Seitdem hängt mir das nach, ich sei patriotischer als jeder Amerikaner. Dabei ist die Hauptgeschichte eigentlich die, dass ein Afroamerikaner und ein Jude die Welt retten. Dafür musste ich lange kämpfen, da hat das Hollywoodstudio erst mal abgewehrt. Gut, dann kam noch „The Patriot“. Den fand ich auch wichtig. Es gibt wenige Filme, die zeigen, wie Amerika entstand und wie der Befreiungskrieg dort aussah. Und plötzlich war ich Patriot. Das bin ich nicht. Ich bin ein Anhänger des Globalismus. Je globalisierter, desto besser. Denn wenn alle wirtschaftlich miteinander verbunden sind: Wie können sie sich dann noch bekriegen?

  • Ein Würdigung:Roland Emmerich bleibt Meister der Katastrophen

Es könnten jetzt aber schon ein paar Leute auf die Idee kommen, „Midway“ sei so was wie ein historisches „Independence Day“. Mit Japanern statt Aliens.

Emmerich: Wobei ich die Japaner aber nicht als Bösewichte dargestellt habe. Das war mir sehr wichtig: zu zeigen, dass hier zwei Kulturen aufeinanderprallen. Die Produktionsfirma war darüber erst richtig besorgt. Sie war dann völlig überrascht, dass der Film bei Testvorführungen so gut ankam wie „Independence Day“.

Nervt es Sie eigentlich, dass Sie heute immer noch „Master of Desaster“ genannt werden?

Emmerich: Und wie! Das Schlimme ist, das hat sich ein Freund von mir, ausgedacht. Ich habe ihm damals schon gesagt: „Ist dir klar, dass ich mir das jetzt in jedem zweiten Interview anhören muss?“ Ich habe doch auch viele andere Filme gemacht. Aber das ist die Schublade, in die ich immer wieder gesteckt werde. Auch in Amerika.

Kann man beim Klimawandel, wie bei Midway im Pazifikkrieg, noch an die große Wende hoffen? Oder ist diese Schlacht schon verloren?

Emmerich: Das ist leider wirklich die Frage. Ich bin kein Experte. Mich treibt nur eine große Angst. Man sieht ja jetzt schon, wie wegen drei, vier Millionen Flüchtlingen aus Syrien und Teilen von Afrika in ganz Europa der Nationalismus und die Rechten wieder auferstehen. Was passiert erst, wenn ganze Landstriche unbewohnbar werden? Ich habe wirklich Angst, dass der Klimawandel zu einem neuen Krieg führen könnte.