Berlin. Bei der Berlinale wurden am Samstagabend die begehrten Preise verliehen. Der Goldene Bär ging den rumänischen Film „Touch Me Not“.

Der rumänische Experimentalfilm „Touch Me Not“ von Adina Pintilie hat bei der 68. Berlinale den Goldenen Bären gewonnen. Das gab die Jury am Samstagabend bei der Verleihung in Berlin bekannt. Regisseurin Adina Pintilie (38) erforscht in ihrem semidokumentarischen Film die Spielarten und Grenzen menschlicher Sexualität.

In mehreren Kategorien wurden bei der Gala am Abend Preise verliehen. Der beste Film erhält dabei jeweils einen Goldenen Bären, die besten Schauspieler erhalten die Trophäe in Silber.

Preis ging nicht an Favoriten der Kritiker

Den Großen Preis der Jury holte am Samstagabend die polnische Regisseurin Małgorzata Szumowska (44) mit ihrer Gesellschaftsparabel „Gesicht“ („Twarz“). Satirisch und anrührend erzählt sie von einem jungen Mann, der nach einer entstellenden Gesichtstransplantation nicht nur in seinem Umfeld, sondern auch in der eigenen Familie abgelehnt wird.

Die Verleihung des Goldenen Bären

Die Berlinale endet wie jedes Jahr mit der Gala und Preisverleihung für die besten Filme. Wir zeigen die besten Bilder des Abends. Moderiert wurde die Preisverleihung von Anke Engelke.
Die Berlinale endet wie jedes Jahr mit der Gala und Preisverleihung für die besten Filme. Wir zeigen die besten Bilder des Abends. Moderiert wurde die Preisverleihung von Anke Engelke. © REUTERS | FABRIZIO BENSCH
Zum Auftakt kam auch US-Schauspieler Bill Murray auf die Bühne.
Zum Auftakt kam auch US-Schauspieler Bill Murray auf die Bühne. © REUTERS | FABRIZIO BENSCH
Der hatte sich bei der Ankunft am Potsdamer Platz in Berlin noch mit einer Mütze wärmen müssen.
Der hatte sich bei der Ankunft am Potsdamer Platz in Berlin noch mit einer Mütze wärmen müssen. © dpa | Jörg Carstensen
Der rumänische Film „Touch Me Not“ wurde als bester Film mit einem Goldenen Bären ausgezeichnet.
Der rumänische Film „Touch Me Not“ wurde als bester Film mit einem Goldenen Bären ausgezeichnet. © Getty Images | Matthias Nareyek
Regisseurin Adina Pintilie nahm den Preis entgegen.
Regisseurin Adina Pintilie nahm den Preis entgegen. © REUTERS | FABRIZIO BENSCH
Ana Brun wurde als beste Schauspielerin ausgezeichnet.
Ana Brun wurde als beste Schauspielerin ausgezeichnet. © Getty Images | Thomas Niedermueller
Anthony Bajon war für die Jury in diesem Jahr der beste Schauspieler.
Anthony Bajon war für die Jury in diesem Jahr der beste Schauspieler. © Getty Images | Thomas Niedermueller
Ines Moldavsky erhielt für „The Man Behind The Wall“ den Goldenen Bären für den besten Kurzfilm.
Ines Moldavsky erhielt für „The Man Behind The Wall“ den Goldenen Bären für den besten Kurzfilm. © Getty Images | Thomas Niedermueller
Samuel Ishimwe gewann einen silbernen Bären für seinen Kurzfilm „Imfura“.
Samuel Ishimwe gewann einen silbernen Bären für seinen Kurzfilm „Imfura“. © Getty Images | Thomas Niedermueller
Tom Tykwer ist in diesem Jahr Jury-Vorsitzender. Mit seiner Freundin Marie Steinbach kam er zur Preisverleihung.
Tom Tykwer ist in diesem Jahr Jury-Vorsitzender. Mit seiner Freundin Marie Steinbach kam er zur Preisverleihung. © Getty Images | Matthias Nareyek
Iris Berben und Heiko Kiesow bei ihrer Ankunft.
Iris Berben und Heiko Kiesow bei ihrer Ankunft. © Getty Images | Matthias Nareyek
Die Schauspielerin Marie Bäumer ließ sich von frostigen Temperaturen nicht die Stimmung vermiesen.
Die Schauspielerin Marie Bäumer ließ sich von frostigen Temperaturen nicht die Stimmung vermiesen. © dpa | Jens Kalaene
Franz Rogowski war einer der meistbeachteten Schauspieler der diesjährigen Berlinale.
Franz Rogowski war einer der meistbeachteten Schauspieler der diesjährigen Berlinale. © Getty Images | Matthias Nareyek
Die Schauspielerin Malgorzata Gorol kam mit einem der auffälligsten Outfits zur Gala.
Die Schauspielerin Malgorzata Gorol kam mit einem der auffälligsten Outfits zur Gala. © dpa | Jörg Carstensen
Die Moderatorin Annabelle Mandeng auf dem roten Teppich.
Die Moderatorin Annabelle Mandeng auf dem roten Teppich. © Getty Images | Matthias Nareyek
Das Schauspieler-Paar Carla Nieto und Leonardo Ortizgris war auch zur Preisverleihung gekommen.
Das Schauspieler-Paar Carla Nieto und Leonardo Ortizgris war auch zur Preisverleihung gekommen. © Getty Images | Matthias Nareyek
Gael Garcia Bernal.
Gael Garcia Bernal. © Getty Images | Matthias Nareyek
Tagesschau-Sprecher Jan Hofer kam mit seiner Partnerin Phong Lan Balz.
Tagesschau-Sprecher Jan Hofer kam mit seiner Partnerin Phong Lan Balz. © Getty Images | Matthias Nareyek
Dauergast bei der Berlinale: Regisseur Detlev Buck.
Dauergast bei der Berlinale: Regisseur Detlev Buck. © Getty Images | Matthias Nareyek
1/19

Beide Filme gehörten bei den Kritikern nicht zu den heißen Favoriten. „Wir haben herausgefunden, dass wir nicht nur das würdigen wollen, was Kino kann, sondern auch das, wo es noch hingehen kann“, sagte Jury-Präsident Tykwer.

Franz Rogowski ging leer aus

Die paraguayische Schauspielerin Ana Brun (68) hat den Silbernen Bären als beste Darstellerin gewonnen. Das gab die Jury am Samstagabend in Berlin bekannt. Sie spielt in dem Drama „Die Erbinnen“ um ein alterndes Frauenpaar die Hauptrolle. Sowohl für Brun als auch für Regisseur Marcelo Martinessi ist es das Spielfilmdebüt.

Der französische Schauspieler Anthony Bajon (23) bekam am Samstagabend einen Silbernen Bären überreicht. Er spielt in Cédric Kahns Film „Das Gebet“ einen jungen Drogenabhängigen, der mit Hilfe des Glaubens von der Sucht loskommen will. Der hochgehandelte deutsche Schauspieler Franz Rogowski, der in gleich zwei Wettbewerbsfilmen zu sehen war, ging leer aus. Der diesjährige Shootingstar der Berlinale überzeugte sowohl in Christian Petzolds Flüchtlingsdrama „Transit“ wie auch in Thomas Stubers poetischem Liebesfilm „In den Gängen“.

Insgesamt 385 Filme wurden gezeigt

Den Silbernen Bären für die beste Regie sprach die Jury dem US-Kultfilmer Wes Anderson zu. Mit seiner märchenhaften Hundeparabel „Isle of Dogs“ hatte erstmals ein Animationsfilm die Berlinale eröffnet. Seine Stop-Motion-Tricktechnik kam auch beim Publikum gut an.

Der mexikanische Regisseur Alonso Ruizpalacios holte für seinen vergnüglichen Verbrecherfilm „Museo“ gemeinsam mit seinem Kollegen Manuel Alcalá den Silbernen Bären für das beste Drehbuch. Elena Okopnaya bekam die Auszeichnung als herausragende künstlerische Leistung für Kostüm und Design in dem stimmungsvollen Schriftstellerdrama „Dovlatov“ von Alexey German Jr.

Insgesamt waren bei dem elftägigen Festival 385 Filme aus 78 Ländern zu sehen. Am Sonntag geht die Berlinale mit einem Publikumstag zu Ende. Im vergangenen Jahr hatte der ungarische Liebesfilm „Körper und Seele“ von Ildikó Enyedi den Goldenen Bären gewonnen. (dpa)