„In der Globalisierung funktioniert Abschottung nicht auf Dauer.“

Das Coronavirus heizt die internationalen Konflikte an. Spannungen, die sich in Gewalt entladen, gibt es vor allem in zutiefst instabilen Staaten wie Libyen oder Afghanistan oder in Diktaturen wie Syrien. Die Corona-Krise verschärft die sozialen Nöte in diesen Ländern. Die Menschen sind der Seuche fast schutzlos ausgeliefert. Weil viele wegen der Ausgangssperren ihre Arbeit verlieren, können sie ihre Familien nicht mehr ernähren. Das steigert den Unmut gegen die Regierungen. Nutznießer dieses Vertrauensverlustes sind nichtstaatliche Organisationen –

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Die Habenichtse dieser Welt verfügen nicht über die Finanzmittel, um die Pandemie einzudämmen. Deshalb brauchen wir in diesen Zeiten eine Corona-Solidarität. Die reicheren Staaten müssen sich gemeinsam darum kümmern, dass die Notleidenden einen medizinischen Grundschutz gegen Corona bekommen. Gelingt es nicht, dass die besonders belasteten Länder eine Perspektive für ein halbwegs ziviles Leben bekommen,

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Wem das Gebot der Solidarität in Corona-Zeiten zu moralinsauer klingt, der mag es wenigstens aus Eigennutz akzeptieren. In der Globalisierung funktioniert Abschottung nicht auf Dauer. Das Virus findet Wege, um Grenzen zu überschreiten. Daher ist die eigene Gesundheit immer auch die Gesundheit der anderen. Das gilt in gleichem Maße für die politischen und sozialen Auswirkungen der Corona-Krise. Wenn Staaten zerfallen, bekommen Terrorgruppen einen neuen Nährboden. Die Zahl der Flüchtlinge wird noch größer. Am Ende sind auch die reichen Länder davon betroffen. Die Welt würde zu einem noch ungemütlicheren Ort, als sie es heute schon ist.