Berlin. Ist der Druck zu groß? Während GNTM-Folge zehn mit Lack und Leder eigentlich cool werden sollte, wurde es Backstage hochemotional.

Es war wohl eine der bizarrsten Folgen „Germany’s next Topmodel“ (GNTM). Alles stand unter dem Motto „Berliner Party People“. Und das klingt so uncool wie es war. Die erste Aufgabe bestand aus einem Videodreh in einem Späti, bei dem das schauspielerische Talent bewiesen werden sollte. Unerwarteter Gast: Otto Waalkes.

Beim gemeinsamen Warten am Flughafen habe Heidi Klum ihn gefragt, ob er nicht bereit wäre, etwas Seriosität in die Sendung zu bringen. Gefragt, getan. Unter der Leitung von Regisseur Reza Norifarahani versetzten die Models sich mehr oder minder in ein Mädchen hinein, das bei einer Partynacht ihrem Ex-Freund mit seiner neuen Freundin begegnet. Beim Versuch, die beste Freundin anzurufen, stellt sie jedoch fest, dass der Handy-Akku leer ist und sucht Hilfe beim Späti-Verkäufer, der von niemand geringerem als Otto Waalkes gespielt wird.

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Die GNTM-Kandidatinnen sollen in bunten Trainingsanzügen Berliner Party-Girls spielen.
Die GNTM-Kandidatinnen sollen in bunten Trainingsanzügen Berliner Party-Girls spielen. © ProSieben/RichardHübner

Noch eine Kandidatin steigt freiwillig bei „GNTM“ aus

„Boah, wie asi! Das sind Party-Girls? Nein“, kommentierte Show-Teilnehmerin Alex die farbenfrohen Trainingsanzüge. Dennoch schlüpften die zwölf Damen in ihre Outfits.

Während Curvy-Model Dascha mit einer kleinen Gesangseinlage und Kreativität Otto und Heidi von sich überzeugte, spielte sich Backstage ein mittelgroßes Drama ab. „Ich überlege heute nach Hause zu gehen, weil es mir einfach schlechter geht“, gab Romy zu.

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Schon zu Beginn der Folge sah man sie mit ihrer Familie telefonieren. Sie fühle sich als Außenseiterin, weil sie beim internen „Personality“-Ranking der Kandidatinnen schlecht abgeschnitten habe. „Du musst niemandem gefallen“, versuchte ihr Vater sie aufzubauen. „Wenn du dich nicht mehr wohlfühlst, dann sag allen ‚Tschüss‘. Sag mir, wo wir dich abholen sollen! Wir holen dich ab“.

Die Performances der GNTM-Kandidatinnen werden von Heidi Klum streng beobachtet.
Die Performances der GNTM-Kandidatinnen werden von Heidi Klum streng beobachtet. © Prosieben/RichardHübner

Damit stieg in dieser Folge erneut eine Kandidatin freiwillig bei „GNTM“ aus. Die zweite, die sagte, dass die psychische Belastung zu hoch sei. Kritik, die an Heidi Klum abzuprallen scheint, aber zumindest den Zuschauenden zu denken geben sollte. Nicht ohne Grund hat man bei der diesjährigen Staffel ständig das Gefühl, einem lebensfernen und albernen Zirkus beizuwohnen, der nur im Entferntesten etwas mit der alltäglichen Arbeit als Model zu tun hat.

Schwarz, schwarz, schwarz bei GNTM: Der Zeitgeist von Berlin?

Auch in dieser Folge blieb das unangenehme Gefühl nicht aus. Nachdem Otto sich abwechselnd von den Damen anschreien, bezirzen oder vollweinen ließ – die Kandidatinnen bekamen eine Emotion vorgegeben, die sie in der Szene zeigen sollten -, wurde in das Berliner Nachtleben eingetaucht. „Ihr Laufsteg ist heute die Tanzfläche. Es wird endlich mal wieder getanzt“, kündigte Heidi freudestrahlend an.

Für die passenden Outfits sorgte die Berliner Designerin Esther Perbandt, die nach eigener Aussage für den „Zeitgeist von Berlin“ steht. Der Anblick: schwarz, trist, Leder und Lack. Dazu gibt es schwarze Lippen, strenge Zöpfe, bandagierte Köpfe und gebleachte Augenbrauen. „Das ist der typische Berlin-Look“, so die 46-Jährige. Ah, ja.

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Der Catwalk in der zehnten GNTM-Folge sollte mit Türsteher und Techno an das Berliner Nachtleben erinnern.
Der Catwalk in der zehnten GNTM-Folge sollte mit Türsteher und Techno an das Berliner Nachtleben erinnern. © ProSieben/Richard Hübner

Otto Waalkes begeistert von „Topmodel“-Kandidatinnen

Für den Berghain-Vibe sollten Techno-Beats sorgen. Sogar einen Türsteher gab es. Der Reihe nach präsentieren sich die Kandidatinnen und passierten die offenbar nicht sehr „harte Tür“. Im Anschluss wurde gemeinsam auf einer Bühne getanzt. Dazu: Live-Dj und Lasershow. Der Reihe nach löste sich eine von der Gruppe und schritt den Laufsteg vor Heidi und Gastjuror Otto auf und ab. Das gelang ausgesprochen gut.

„Der absolute Wahnsinn!“, „Die haben aber Spaß dran!“, „Wow!“, rief Otto immer wieder aus und resümierte: „Mich haben alle überzeugt. Ich finde sie alle wahnsinnig!“. Seine Begeisterung schien auf Heidi abzufärben: In der zehnten Folge musste kein weiteres Model gehen. Somit entscheidet sich nächsten Donnerstag, wer in die „Top Ten“ einziehen darf.

GNTM - So liefen die vergangenen Folgen