Berlin. In der letzten Blind Audition von „The Voice of Germany“ machen alle Coaches ihre Teams voll. Doch die Kandidaten überzeugen nicht.

Bei der letzten Blind Audition am Donnerstagabend konnte man den Eindruck gewinnen, „The Voice of Germany“ gehen die spannenden Talente aus. Statt mit musikalischen Höhepunkten füllt der Sender die Zeit mit dramatischen persönlichen Geschichten, die man in dieser Ausführlichkeit eher vom RTL-Konkurrenten „Deutschland sucht den Superstar“ gewöhnt ist.

Da werden Fluchtbilder gezeigt, der erkrankte Ehemann, die vorlauten Brüder. Nicht, dass diese Lebensgeschichten nicht wichtig wären, aber muss darüber so ausführlich berichtet werden, wenn es eigentlich um die Stimme gehen soll? War das nicht, was „The Voice“ von anderen Casting-Formaten unterschieden hat?

„The Voice of Germany“: Rea Garvey versucht sich Lob abzuringen

„Ich bin eigentlich sehr bodenständig. Aber ich hab‘ auch nichts, mit dem ich prahlen kann“, stellt sich Philipp Brücher vor. Da verliert die folgende Liebeserklärung an seine Freundin direkt an Bedeutung. Bei seiner Performance von „Jein“ überrascht er zwar durch eine auffallende Stimmfarbe, aber zum Weiterkommen reicht es nicht.

„Man hat gemerkt, dass du den Willen hattest, Spaß zu haben“, versucht Coach Rea Garvey sich ein Lob abzuringen. Er hätte genauso gut sagen können: „Der Teilnehmer war stets bemüht“. Oder halt: Das war nicht gut genug. Auch interessant: „The Voice“ – Bei dieser Kandidatin eskaliert der Streit der Juroren

Musikalische Highlights von „The Voice“-Allstars

Vermutlich in der Hoffnung, das Niveau anzuheben, traten bei der letzten Blind Audition sogar zwei „Allstars“ auf – Talente, die es in einer der vorherigen Staffeln mindestens eine Runde weiter geschafft haben und bei der Jubiläumsausgabe nochmal ihr Glück versuchen.

Tatsächlich waren die beiden „Allstar“-Auftritte die musikalischen Highlights, auch wenn ihre Auftritte keine Sternenstunden ihrer Karrieren waren: Die Aufregung war ihnen deutlich anzuhören. Lesen Sie hier: Bekanntes Gesicht – Ex-Kandidat überzeugt alle Teams

Allstars bei „The Voice“: Jurorin Yvonne Catterfeld vergrault Talent

„Du hattest einige Schwierigkeiten mit der Intonation“, kritisiert Yvonne Catterfeld, die sich in diesem Jahr einen Doppelstuhl mit Gesangskollegin Stefanie Kloß teilt, die Performance von Michael Caliman. Der 30-Jährige gehörte 2016 zum Team von Andreas Bourani.

Diesmal drehen sich alle Juroren außer Samu Haber und Rea Garvey für ihn um. Fast hat man den Eindruck, Catterfeld will ihn loswerden, als sie ergänzt: „Warte mal, 2016 war ich auch da. Aber ich kann mich nicht an dich erinnern.“ Autsch. Folgerichtig entscheidet sich der Friseur und Student für das Team von Mark Forster. Auch interessant: Unbeliebtester Coach? Kein Talent will zu Mark Forster

Michael Caliman ist ein Allstar. Der 30-Jährige gehörte 2016 zum Team von Andreas Bourani.
Michael Caliman ist ein Allstar. Der 30-Jährige gehörte 2016 zum Team von Andreas Bourani. © ProSieben SAT.1 | Richard Hübner

BB Thomaz stand schon im Finale – und ist nun wieder dabei

Auch der zweite „Allstar“ entscheidet sich gegen Yvonne Catterfeld. Und das obwohl BB Thomaz in der siebten Staffel zu ihrem Team gehörte und es mit ihr sogar bis is Finale schaffte. „Es hat mich im tiefsten Loch meines Herzens berührt und deswegen brenne ich richtig richtig krass für diese Entscheidung“, wirbt Nico Santos für sein Team. Erfolgreich.

Mit jeweils 18 Talenten sind alle vier Teams nun voll besetzt. Am kommenden Sonntag beginnen die Battles, bei denen meist zwei Sänger gegeneinander antreten sollen. Lesen Sie auch: „The Voice of Germany“: Der Rock’n’Roll kehrt zurück

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