Berlin. Sven Ottke ist offenbar ohne finanzielle Not im Dschungelcamp. Was macht der Ex-Boxer dann im australischen Busch? Seine Erklärung.

Sein Rücktritt als Profi-Boxer kam überraschend: Mit einem Paukenschlag beendete Sven Ottke 2004 seine Karriere – Minuten, nachdem er im März 2004 seinen Weltmeistertitel im Supermittelgewicht verteidigt hatte, gab er seinen Abschied bekannt.

Mit seiner Teilnahme am RTL-Dschungelcamp ist der 52-Jährige wieder aufgetaucht. In 34 Profikämpfen blieb Ottke ungeschlagen – aber kann er auch den Kampf um die Dschungelkrone gewinnen?

Sven Ottke hatte mit 14 Jahren angefangen zu boxen – sehr spät, fanden einige. Dass es nicht zu spät war, bewies die Karriere des gebürtigen Berliners: Als Amateur wurde er zweimal Europameister, als Profi dominierte er jahrelang im Supermittelgewicht.

Dschungelcamp 2020: Was hat Sven Ottke daran gereizt?

Sven Ottke (Deutschland) macht 1991 im Rahmen eines Rehaprogramms Liegestütze am Pool.
Sven Ottke (Deutschland) macht 1991 im Rahmen eines Rehaprogramms Liegestütze am Pool. © Sven Simon | imago

Warum geht so einer ins Dschungelcamp? „Der Dschungel ist für mich ein nettes Experiment, wo ich Grenzerfahrungen sammeln kann“, sagte Ottke dem Portal rtl.de. Geht’s auch ums Geld? „Brauch‘ ick nich‘“, sagt er, und man glaubt es ihm.

Was nicht heißt, dass er keine Verwendung dafür hätte: „Ich habe meine Gage schon verplant. Ich spende sie an meinen Verein ,Sven hilft‘ und möchte mit dem Geld daraus eine Stiftung machen.“ Der Vater von drei Kindern – die zwei aus seiner ersten Ehe sind erwachsen, Tochter Emily ist elf – möchte Jugendliche aus einem Kinderheim in Berlin unterstützen, die Anpassungsprobleme haben.

Sven Ottke: „Ich wäre auf die schiefe Bahn geraten“

Solche Jugendliche liegen Ottke am Herzen. „Ich war selber ein schwieriges Kind, weil ich die Scheidung meiner Eltern nicht verkraftet habe“, sagte er im Interview mit RTL. „Ich habe viel Mist gebaut und wäre auf die schiefe Bahn geraten, wenn meine Lehrerin nicht zu mir gehalten hätte. Ich war sehr aggressiv und hatte ab und zu auch eine Keilerei mit einem Klassenkameraden.“ Er sei sehr unruhig gewesen – „heute sagt man ADHS dazu“.

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Mit der Dschungelgage könne er viel für Kids machen, denen es ähnlich geht: „Zum Beispiel helfen, dass sie Sport treiben. Wenn ich auch noch gewinnen sollte, wird die Kohle auch komplett gespendet.“

Warum Sven Ottke keine Angst vor dem Hungern im Dschungel hat

Sven Ottke (re.) 1999 bei seinem Kampf gegen Gabriel Hernandez (Dominikanische Republik).
Sven Ottke (re.) 1999 bei seinem Kampf gegen Gabriel Hernandez (Dominikanische Republik). © imago | imago

Die größte Sorge vor dem Beginn der Show in Australien war denn auch seine kleine Tochter: Ottke befürchtet, dass sie wegen seiner Dschungelcamp-Teilnahme von Mitschülern gemobbt werden könnte – da seien Kinder manchmal „nicht so nett“.

Ansonsten sieht der Mann, der sich sein halbes Leben lang mit anderen geschlagen hat, das Dschungelcamp als „Camping-Urlaub mit einigen Herausforderungen“. Das wenige Essen, das vielen Teilnehmern in den vergangenen 13 Staffeln zu schaffen machte, ist ihm völlig egal: „Das Wenig-Essen, das habe ich mein halbes Leben lang gemacht“, sagt Ottke.

„Als Boxer weißt, du, du kannst manchmal wochenlang gar nichts essen, weil du dein Gewicht machen musst“ – das sei überhaupt kein Problem. (fmg/dpa)

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Schon am ersten Tag war mit dem Abgang Günther Krauses viel los im Dschungelcamp. Der Tag 2 stand ganz im Zeichen pikanter Wendler-Geständnisse. Eine andere will die Sendung zu ihrer machen: Wird das Dschungelcamp die große Danni-Büchner-Show? Schon an Tag 4 will unsere Autorin den Insassen nur noch zurufen: „Hört endlich auf zu jammern!“ Gehört hat es im Busch keiner – Danni Büchner japst sogar den Satz der Sätze.

Dschungelcamp 2020- Julian F. M. Stoeckel über Sven Ottke

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    Im Dschungelcamp-Blog lesen Sie alle aktuellen Entwicklungen – außerdem haben wir die wichtigsten Fragen zum Trash-TV-Dauerbrenner Dschungelcamp beantwortet. Im Gespräch erklärt er uns Micaela Schäfer, warum sie gegen eine im Vorfeld diskutierte Absage des Camps war – und ein Promi-Manager erklärt, warum man wirklich kein Mitleid mit den Kandidaten haben muss.