Berlin. Hat Deutschland ein Problem mit Einbrechern? Wird Falke doch noch gesellig? Wir beantworten die Fragen, die der „Tatort“ aufwirft.
Dem „Tatort“ ist kaum noch was heilig. Plötzlich ist Ermittler Falke (Wotan Wilke Möhring) wie ein Herz und eine Seele mit seiner Partnerin (Franziska Weisz). Zu Hause warten Haustier und Sohnemann. Und statt dem klapprigen Citroën steht ein schnittiger BMW auf dem Parkplatz.
Ist das noch der gute, alte Falke? Der abgeranzte Typ, der mit Ramones-Shirt, Zigarette und einem Tetrapak warmer Milch durch die Gegend läuft?
„Treibjagd“ wirft einige Fragen auf. Wir geben Antworten:
Wo war Falkes Kater so lange?
Glaubt man dem NDR, dann war Elliot sechs Filme nicht mehr zu sehen. Seinen prägendsten Auftritt hatte das Fellknäuel allerdings in der allerersten Folge der Hamburg-Reihe, als das arme Tier von Falke mit Hundefutter abgespeist wurde.
Bei einer (nicht ganz ernst gemeinten) Umfrage des NDR machten die „Tatort“-Zuschauer den Kater damals zum besten Schauspieler des ganzen Krimis. Allerdings, so teilt der NDR mit, sei Filmkater Elliot ziemlich ausgebucht und könne deswegen nicht immer durch die Falke-Wohnung tapern.
Nicht nur die Krimi-Fans dürften sich daher über den seltenen Kater-Cameo gefreut haben – auch Wotan Wilke Möhring war happy: „Ich war total froh, dass die Katze wieder dabei ist. Das ist ja auch so ein Vagabund wie Falke. Sie kommt und geht, wann sie will, und gibt ihm einen persönlichen Touch.“
Woher kommt plötzlich der Sohn?
Beim Sohnemann verhält es sich wie mit dem Kater: Ganz neu ist Torben (Levin Liam) in der Hamburger Reihe nicht. Ziemlich genau vor einem Jahr geisterte er bereits durch den
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Der Jugendliche stromerte damals in Hamburgs Drogenszene herum. Der Ermittler-Papa versuchte erfolglos, ihn da rauszuholen, kassierte sogar eine Kopfnuss. Zwei Krimis lang war nichts mehr davon zu hören. Nun aber scheint Falke doch noch Erfolg gehabt zu haben.
So sieht der neue Hamburg-„Tatort“ aus
Sind Einbrüche in Deutschland wieder ein akutes Thema?
Die dunkle Jahreszeit, besonders die Zeit von Oktober bis Ende Dezember, gilt traditionell als Phase mit besonders vielen Einbrüchen.
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2015 war ein Höchststand der vergangenen Jahre erreicht worden, 2016 und 2017 ging die Zahl dann erstmals seit langem wieder zurück.
Der Trend war auch in Hamburg zu beobachten. 2015 wurde daher – ähnlich wie im „Tatort“ – mit zusätzlicher Manpower reagiert. Die Sonderkommission „Castle“ wurde eingerichtet, die mit bis zu 100 Beamten Informationen über professionelle Serientäter und Einbrechergruppen sammelt und analysiert. Die wenigen Statistiken zur Folgezeit lassen vermuten, dass diese Maßnahme Erfolg hat.
Die jahrelange Zunahme von Einbrüchen in Deutschland hatte Ermittler und Politiker unter Druck gesetzt. Die schwarz-rote Bundesregierung verschärfte die Strafen. Seit Sommer 2017 gilt: Für Einbrüche in Privatwohnungen ist die Mindeststrafe ein Jahr Haft, zuvor waren es sechs Monate. Höchststrafe: eine Freiheitsstrafe von zehn Jahren.
Die meisten Tatverdächtigen sind laut Bundeskriminalamt (BKA) deutsche Staatsangehörige und „örtlich-regionale Täter“, etwa Jugendbanden und Drogenkonsumenten. Kontinuierlich größer geworden sei aber auch der Anteil von nichtdeutschen Verdächtigen und von „reisenden“ Tätern, die in Banden organisiert sind und häufig aus Südost- und Osteuropa stammen.
Wie sehr wird die Polizei durch soziale Medien beeinflusst?
Der Einfluss ist schon jetzt immens und wird immer größer – nicht nur im positiven Sinne. Dass sich die Polizei mit Hetze und Falschmeldungen auseinandersetzen muss, wie es im „Tatort“ der Fall war, kommt beinahe täglich vor. Allerdings bringen die sozialen Medien der Polizei nicht nur Risiken, sondern auch Chancen.
Deswegen ist Social-Media-Nutzung mittlerweile ein ganz normaler Teil der Polizeiarbeit. Wie der NDR Anfang September berichtete, betreiben Polizeibehörden bundesweit 333 Social-Media-Profile, darunter 159 offizielle Twitter-Accounts, 138 bei Facebook, 25 bei Instagram, zehn bei Youtube und einen bei Snapchat. Mehr als 80 Social-Media-Manager sind bei Polizeibehörden angestellt. Ihre Aufgabe ist es, Informationen über die Arbeit der Behörden weiterzugeben, Falschmeldungen („Fake News“) richtig- oder bloßzustellen, aber auch das eigene Image zu pflegen.
Ein bekannter Fall, in der sich die Social-Media-Arbeit einer Polizeibehörde bezahlt gemacht hat, war
Nachdem der 18-jährige Schüler David S. am Olympia-Einkaufszentrum um sich geschossen hatte, waren später bei Twitter mehrere Meldungen von weiteren Schützen aufgetaucht. Durch die besonnene Arbeit der Polizei konnten viele Bürger beruhigt und die Ermittlungen unterstützt werden.