Los Angeles/Bangalore. Netflix steckt viel Geld in Eigenproduktionen – mit Erfolg. Die Zahl der Neukunden stieg schneller als erwartet. Die Börse jubelt.

Filme und Serien im Internet anschauen, wann man will – das ist das Geschäftsmodell von Netflix. Immer öfter setzt das amerikanische Portal auch auf eigene Produktionen wie die Erfolgsserie „Orange is the New Black“. Das Konzept scheint anzukommen.

Denn: Mit milliardenschweren Investitionen in Eigenproduktionen hat der Streamingdienst mehr neue Kunden angelockt als von Experten erwartet. Von Juli bis September gewann der Internet-Filmdienst sieben Millionen neue Streamingkunden, wie der US-Konzern am Dienstagabend nach US-Börsenschluss mitteilte. Dies waren etwa 1,8 Millionen mehr als von Börsenexperten erwartet.

Damit hat das Filmportal jetzt weltweit 137 Millionen Zuschauer. Die Zahlen überzeugten auch die Anleger, die sich im vorangegangenen Quartal noch enttäuscht gezeigt hatten: Im nachbörslichen Handel stieg die Netflix-Aktie um satte 14 Prozent.

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    Der Nettogewinn kletterte im dritten Quartal auf 402,8 Millionen Dollar (347 Millionen Euro) nach 129,6 Millionen im Vorjahreszeitraum.

    Netflix rechnet mit weiterem Wachstum

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    investiert in diesem Jahr mehr als acht Milliarden Dollar in Fernsehserien und Filme, um Kunden anzulocken. Im dritten Quartal bot es die bislang größte Auswahl an Eigenproduktionen an. Dazu zählen neuen Staffeln von „Orange is the New Black“ und „BoJack Horseman“.

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      Im abgelaufenen Quartal zeigte Netflix 676 Stunden mehr Eigenproduktionen – ein Anstieg im Vergleich zum Vorjahr von 135 Prozent.

      Für das laufende Quartal rechnet das Unternehmen mit 1,8 Millionen neuen Kunden in den USA und 7,6 Millionen Neu-Abonnenten in anderen Ländern.

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      , woraufhin die Aktie einbrach.

      Um das rasante Wachstum bei Shows und Spielfilmen zu bezahlen, hat Netflix sich Geld besorgen müssen. In weniger als drei Jahren gab das Unternehmen Anleihen im Nettoumfang von 7,5 Milliarden Dollar aus. Dies könnte Experten zufolge zu einem Problem werden.

      „Steigende Zinsen könnten Netflix zunehmend anfällig für höhere Kapitalkosten machen“, sagte Tuna Amobi von der Anlageberatungsfirma CFRA. Außerdem sieht sich Netflix der Konkurrenz finanzstarker Unternehmen wie Amazon ausgesetzt. Zudem planen Walt Disney und AT&T für das kommende Jahr eigene Streamingdienste. (rtr/W.B.)