Berlin. In der „Höhle der Löwen“ ging es wieder um heiße Deals. Einer sickerte allerdings schon vor Ausstrahlung durch – dank einer Werbung.

Die Investoren sind in

Auch interessant

immer wieder auf der Suche nach innovativen Produkten und guten Gründern. Ein

Auch interessant

, ein ausgereifter Businessplan und eine realistische Firmenbewertung sind für ein Investment quasi unerlässlich. Doch gerade Letzteres scheint bei

Auch interessant

immer wieder für Probleme zu sorgen – und bringt nicht selten einen Deal zum Platzen. Das mussten auch zwei Gründer aus Zürich feststellen.

Zu hoch gepokert

Matthias Dörner (35) und Timo Hahn (38) wollen den Kunstmarkt revolutionieren. Dafür haben sie „WYDR“ entwickelt, eine App, die nach dem Tinder-Prinzip Künstler und Kunstliebhaber zusammenbringen soll – allerdings nicht als Liebespaar. Mit der App sollen vielmehr Menschen auf einfache Weise erschwingliche Kunst für ihr Zuhause finden – ohne in eine Galerie gehen zu müssen.

Matthias Dörner (l.) und Timo Hahn präsentierten die Kunstplattform „WYDR“.
Matthias Dörner (l.) und Timo Hahn präsentierten die Kunstplattform „WYDR“. © VOX / Bernd-Michael Maurer | VOX / Bernd-Michael Maurer

Amateurkünstler, Kunststudenten und Co. können auf der Plattform Bilder ihrer Werke hochladen und diese so potenziellen Käufern anbieten. Gefällt ein Bild, wischt man nach rechts und das Gemälde landet in der persönlichen Galerie und kann bei Interesse gekauft werden. 30 Prozent des Erlöses geht dabei an die App-Macher.

Bei den Löwen stieß das Prinzip allerdings auf wenig Begeisterung. Im vergangenen Jahr hatten sie Bilder im Wert von 20.000 Euro verkauft, davon blieben für die Gründer aber nur 6.000 Euro. Wenig verwunderlich, dass Carsten Maschmeyer und Ralf Dümmel angesichts dieser Zahlen von der Firmenbewertung in Höhe von einer Million Euro ziemlich erschreckt waren.

Die Kritik der Löwen fiel vernichtend aus. Maschmeyer fand ihre Bewertung „unverschämt“ und auch Frank Thelen ließ kein gutes Haar an Gründern und Produkt. „Schwaches Produkt, schwacher Auftritt, schwache Zahlen“, meckerte er. Letztendlich gingen der farbenblinde Maschinenbauer Dörner und der gelernte Informatiker Hahn ohne einen Deal nach Hause.

„Die Höhle der Löwen“: das sind die Investoren

„Die Höhle der Löwen“geht im März 2020 in die siebte Runde. Die Investoren der Staffel sind (v.l.n.r.): Nils Glagau, Carsten Maschmeyer, Judith Williams, Frank Thelen, Dagmar Wöhrl, Ralf Dümmel und Georg Kofler.
„Die Höhle der Löwen“geht im März 2020 in die siebte Runde. Die Investoren der Staffel sind (v.l.n.r.): Nils Glagau, Carsten Maschmeyer, Judith Williams, Frank Thelen, Dagmar Wöhrl, Ralf Dümmel und Georg Kofler. © TVNOW / Bernd-Michael Maurer
Frank Thelen ist wie Judith Williams von der ersten Folge an Investor in der „Höhle der Löwen“. Thelen besticht durch seine Expertise in der IT-Branche. Er ist einer der führenden europäischen Seriengründer und gehört zu den erfolgreichsten Frühphasen-Investoren. Es ist die letzte
Frank Thelen ist wie Judith Williams von der ersten Folge an Investor in der „Höhle der Löwen“. Thelen besticht durch seine Expertise in der IT-Branche. Er ist einer der führenden europäischen Seriengründer und gehört zu den erfolgreichsten Frühphasen-Investoren. Es ist die letzte "DHDL"-Staffel, in der Thelen mitwirkt. © Bernd-Michael Maurer | MG RTL D
Thelen gründet seit über zwei Jahrzehnten Start-ups und hat mit seinen Produkten über 100 Millionen Kunden in mehr als 60 Ländern erreicht. Im Jahr 2000 stand er selbst kurz vor der privaten Insolvenz und kennt so die Höhen und Tiefen eines Unternehmers aus allen Perspektiven. Heute engagiert sich Frank Thelen unter anderem als Investor bei „Outbank“, „Lilium Aviation“ und „hole19“. Für seine unternehmerischen Tätigkeiten wurde er unter anderem mit dem „Microsoft Innovate4Society-Award“ von Bundeskanzlerin Angela Merkel ausgezeichnet.
Thelen gründet seit über zwei Jahrzehnten Start-ups und hat mit seinen Produkten über 100 Millionen Kunden in mehr als 60 Ländern erreicht. Im Jahr 2000 stand er selbst kurz vor der privaten Insolvenz und kennt so die Höhen und Tiefen eines Unternehmers aus allen Perspektiven. Heute engagiert sich Frank Thelen unter anderem als Investor bei „Outbank“, „Lilium Aviation“ und „hole19“. Für seine unternehmerischen Tätigkeiten wurde er unter anderem mit dem „Microsoft Innovate4Society-Award“ von Bundeskanzlerin Angela Merkel ausgezeichnet. © imago/APP-Photo | Ralf Mueller
Der 1959 in Bremen geborene Investor Carsten Maschmeyer ist Finanzexperte und einer der bekanntesten und wohlhabendsten Wirtschaftspersönlichkeiten Deutschlands.  Auch in der siebten Staffel ist er wieder „Die Höhle der Löwen“.
Der 1959 in Bremen geborene Investor Carsten Maschmeyer ist Finanzexperte und einer der bekanntesten und wohlhabendsten Wirtschaftspersönlichkeiten Deutschlands. Auch in der siebten Staffel ist er wieder „Die Höhle der Löwen“. © Bernd-Michael Maurer | MG RTL D
Das von ihm gegründete Finanzunternehmen baute er in Rekordzeit von einer Ein-Mann-Firma zu einem M-DAX-Konzern mit 10.000 Mitarbeitern auf. 2007 kaufte ein Schweizer Lebensversicherer das Unternehmen für 1,9 Milliarden Franken. Heute vereint der Ehemann von Schauspielerin Vernica Ferres  unter dem Dach der Maschmeyer Group seine gesamten Aktivitäten.
Das von ihm gegründete Finanzunternehmen baute er in Rekordzeit von einer Ein-Mann-Firma zu einem M-DAX-Konzern mit 10.000 Mitarbeitern auf. 2007 kaufte ein Schweizer Lebensversicherer das Unternehmen für 1,9 Milliarden Franken. Heute vereint der Ehemann von Schauspielerin Vernica Ferres unter dem Dach der Maschmeyer Group seine gesamten Aktivitäten. © imago images / Chris Emil Janßen
Investorin Judith Williams ist seit der ersten Staffel mit dabei. Die deutsch-amerikanische Sopranistin, Fernsehmoderatorin und Unternehmerin vertreibt mit der „Judith-Williams-Markenwelt“ die größte europäische Teleshopping-Marke im internationalen Verkaufsfernsehen.
Investorin Judith Williams ist seit der ersten Staffel mit dabei. Die deutsch-amerikanische Sopranistin, Fernsehmoderatorin und Unternehmerin vertreibt mit der „Judith-Williams-Markenwelt“ die größte europäische Teleshopping-Marke im internationalen Verkaufsfernsehen. © Bernd-Michael Maurer | MG RTL D
Rund 100 Mitarbeiter sorgen dafür, dass sie ihre kreativen Ideen und Innovationen umsetzen kann. Mit ihrer Markenwelt sorgt die Unternehmerin für einen jährlichen Gesamtumsatz von weit über 150 Millionen Euro im Teleshopping.
Rund 100 Mitarbeiter sorgen dafür, dass sie ihre kreativen Ideen und Innovationen umsetzen kann. Mit ihrer Markenwelt sorgt die Unternehmerin für einen jährlichen Gesamtumsatz von weit über 150 Millionen Euro im Teleshopping. © Getty Images | Alexander Hassenstein
Georg Kofler ist seit 2017 Juror und Investor in „Die Höhle der Löwen“.
Georg Kofler ist seit 2017 Juror und Investor in „Die Höhle der Löwen“. © Bernd-Michael Maurer | MG RTL D
Kofler ist Medienmanager und war unter anderem für ProSieben und Premiere tätig. 2007 zieht er sich aus dem Mediengeschäft zurück und gründet eine eigene Beteiligungsholding mit der er bis heute in Startups investiert. Ein Jahr später baut Kofler außerdem ein eigenes Energieunternehmen auf. Er wird seinen Platz in der Gründershow abwechselnd mit Judith Williams einnehmen.
Kofler ist Medienmanager und war unter anderem für ProSieben und Premiere tätig. 2007 zieht er sich aus dem Mediengeschäft zurück und gründet eine eigene Beteiligungsholding mit der er bis heute in Startups investiert. Ein Jahr später baut Kofler außerdem ein eigenes Energieunternehmen auf. Er wird seinen Platz in der Gründershow abwechselnd mit Judith Williams einnehmen. © Getty Images | Andreas Rentz
Investorin Dagmar Wöhrl ist seit Staffel vier dabei. Die CSU-Politikerin nimmt den Platz von Jochen Schweizer ein, der nach der dritten Staffel ausgestiegen ist.
Investorin Dagmar Wöhrl ist seit Staffel vier dabei. Die CSU-Politikerin nimmt den Platz von Jochen Schweizer ein, der nach der dritten Staffel ausgestiegen ist. © Bernd-Michael Maurer | MG RTL D
Wöhrl scheidet 2017 aus dem Bundestag aus, in dem sie seit 1994 gesessen hat. Die 64-Jährige ist mit dem Mode- und Tourismusunternehmer Hans Rudolf Wöhrl verheiratet.
Wöhrl scheidet 2017 aus dem Bundestag aus, in dem sie seit 1994 gesessen hat. Die 64-Jährige ist mit dem Mode- und Tourismusunternehmer Hans Rudolf Wöhrl verheiratet. © imago images / Chris Emil Janßen
Investor Ralf Dümmel ist zu einer festen Größe in der Vox-Show geworden.
Investor Ralf Dümmel ist zu einer festen Größe in der Vox-Show geworden. © Bernd-Michael Maurer | MG RTL D
Mit seiner Firmengruppe DS Produkte erwirtschaftete der dreifache Familienvater im Jahr 2015 rund 250 Millionen Euro Umsatz. Das Sortiment umfasst mehr als 4.000 Artikel unter anderem aus den Bereichen Haushalt, Kleinelektro, Reinigung, Outdoor, Beauty und Fitness. Viele Wochen im Jahr ist Ralf Dümmel in der ganzen Welt unterwegs, um Lieferanten und Kunden zu treffen. Vor allem Asien gehört zu den Gebieten, in denen er sich bestens auskennt.
Mit seiner Firmengruppe DS Produkte erwirtschaftete der dreifache Familienvater im Jahr 2015 rund 250 Millionen Euro Umsatz. Das Sortiment umfasst mehr als 4.000 Artikel unter anderem aus den Bereichen Haushalt, Kleinelektro, Reinigung, Outdoor, Beauty und Fitness. Viele Wochen im Jahr ist Ralf Dümmel in der ganzen Welt unterwegs, um Lieferanten und Kunden zu treffen. Vor allem Asien gehört zu den Gebieten, in denen er sich bestens auskennt. © imago/APP-Photo | Ralf Mueller
Nils Glagau ist seit 2019 Investor bei „Die Höhle der Löwen“. Der Vater des 43-Jährigen gründete 1991 das Unternehmen Orthomol, das Mikronährstoffe und Nahrungsergänzungsmittel produziert.
Nils Glagau ist seit 2019 Investor bei „Die Höhle der Löwen“. Der Vater des 43-Jährigen gründete 1991 das Unternehmen Orthomol, das Mikronährstoffe und Nahrungsergänzungsmittel produziert. © TVNOW / Bernd-Michael Maurer
Nils Glagau übernahm nach dem Tod seines Vaters im Jahr 2009 die Firma. Orthomol hat mittlerweile über 400 Mitarbeiter und, erwirtschaftet einen jährlichen Umsatz von rund 100 Millionen Euro und exportiert in über 30 Länder. Glagau studierte Ethnologie mit Schwerpunkt Alt-Amerikanistik und erforschte in Mittelamerika  die Kultur der Maya sowie in Tibet und Nepal über den Buddhismus.
Nils Glagau übernahm nach dem Tod seines Vaters im Jahr 2009 die Firma. Orthomol hat mittlerweile über 400 Mitarbeiter und, erwirtschaftet einen jährlichen Umsatz von rund 100 Millionen Euro und exportiert in über 30 Länder. Glagau studierte Ethnologie mit Schwerpunkt Alt-Amerikanistik und erforschte in Mittelamerika die Kultur der Maya sowie in Tibet und Nepal über den Buddhismus. © imago images / Sven Simon
Nico Rosberg tritt die Nachfolge von Frank Thelen an. Der ehemalige Rennfahrer und Formel-1-Weltmeister ist inzwischen selbst Unternehmer und Investor im Bereich der grünen Mobilität. Rosberg beteiligt sich zudem an der Formel E, der internationalen Rennserie für Elektroautos.
Nico Rosberg tritt die Nachfolge von Frank Thelen an. Der ehemalige Rennfahrer und Formel-1-Weltmeister ist inzwischen selbst Unternehmer und Investor im Bereich der grünen Mobilität. Rosberg beteiligt sich zudem an der Formel E, der internationalen Rennserie für Elektroautos. © TVNOW / Team Nico Rosberg /Julian Bogner
Ermias „Amiaz“ Habtu führt auch in diesem Jahr wieder als Moderator durch die Gründer-Show. Außerdem moderiert der studierte Diplom-Kaufmann das Promi-Magazin „Prominent!“.
Ermias „Amiaz“ Habtu führt auch in diesem Jahr wieder als Moderator durch die Gründer-Show. Außerdem moderiert der studierte Diplom-Kaufmann das Promi-Magazin „Prominent!“. © MG RTL D | Stefan Neumann
1/17

Vorschnelle Werbemaßnahme

Gut lief es hingegen für die vier Gründer von „Morotai“. Rafy Ahmed (28) kam als Flüchtling nach Deutschland. Geboren wurde er in Pakistan. Zunächst fiel ihm die Anpassung schwer, doch schon bald lernte er die Sprache, holte sein Abitur nach und begann Modedesign zu studieren. Als Abschlussarbeit schuf er dann seine eigene Modemarke und gründete kurz darauf zusammen mit Waldemar Wenzel (29), Werner Strauch (33) und Andreas Maier (31) „Morotai“.

Das Besondere an dem Label: Sie entwerfen Sportklamotten, die vor allem mit Funktionalität und Style überzeugen. Um weiter voranzukommen, wollen die Gründer für 75.000 Euro 15 Prozent ihres Unternehmens abgeben. Sowohl Ralf Dümmel als auch Dagmar Wöhrl unterbreiteten Angebote. Den Zuschlag erhielt dann allerdings mit 100.000 Euro für 20 Prozent an der Firma die Familienunternehmerin – und das war bereits vor Ausstrahlung der Show kein Geheimnis mehr.

Erstmals in der Geschichte der „Höhle der Löwen“ warb ein Investor bereits vor der Sendung mit seinem Deal. Wie chip.de berichtet, war auf der Homepage des Modehauses Wöhrl bereits Werbung für „Morotai“ geschaltet – natürlich samt „Höhle der Löwen“-Logo. War das nur eine Panne? Mittlerweile ist die Anzeige zumindest nicht mehr auffindbar.

Mit Fachwissen zum Deal

Oliver Rokitta (48) aus Stuttgart hat rostigem Besteck den Kampf angesagt. Das Problem: Vor allem Messer setzen in der Spülmaschine oft Rost an. Das kommt beispielsweise durch Rostpartikel in der Wasserleitung. Millionen Haushalte seien davon betroffen, sagte der Erfinder. Um dem entgegenzuwirken, hat er „Rokitta’s Rostschreck“ entwickelt. „Der Rostschreck funktioniert mit einem Magnet wie ein kleiner Staubsauger, er zieht den Rost an“, erklärte der Stuttgarter und glänzte bei seinen Ausführungen mit viel Fachwissen.

Oliver Rokitta stellte sein Produkt „Rokitta´s Rostschreck“ vor.
Oliver Rokitta stellte sein Produkt „Rokitta´s Rostschreck“ vor. © MG RTL D / Frank Hempel | MG RTL D / Frank Hempel

Dumm nur, dass Rost am Besteck für vier von fünf Löwen bislang kein Problem war. Allein Ralf Dümmel kannte die Rostflecken aus eigener Erfahrung und entschied sich deshalb für ein Angebot. Die benötigten 100.000 Euro wollte er für 35 Prozent der Anteile investieren – 25 Prozent mehr als der Gründer eigentlich abgeben wollte.

Doch Rokitta musste nicht lange überlegen. Er schlug sofort zu. Kein Wunder, Dümmel versprach ihm geballtes Wissen und das Rundum-sorglos-Paket – und das war genau das, was der 48-Jährige und sein Rostschreck gebrauchen können.

Dank der Löwen zum Erfolg

Ein Unternehmen, das den Durchbruch bereits geschafft hat,

Auch interessant

. Dagmar Wöhrl war erst in diesem Jahr in die Firma von Nina Wegert und Kirishan Selvarajah aus Berlin eingestiegen. Doch wenige Wochen nach der Ausstrahlung ihres Pitches hat sich für die jungen Unternehmer einiges geändert.

Mittlerweile gehen mehrere hundert Bestellungen am Tag bei ihnen ein. Sie mussten ihre Mitarbeiter von zwölf auf über 60 aufstocken. Und auch das Portfolio ist gewachsen. Die Gründer sind begeistert von ihrer Zusammenarbeit mit Dagmar Wöhrl und ihrer Familie. Sie seien immer für sie da, egal ob tagsüber oder nachts, telefonisch oder per WhatsApp. Wöhrl sei für die beiden wie eine echte Löwen-Mama.