Berlin. Eine Frau aus dem Westen, ein Mann aus dem Osten: Die Linke zieht mit dem Duo Wissler/Bartsch an der Spitze in den Bundestagswahlkampf.

Die Linke geht mit dem Spitzenduo Janine Wissler und Dietmar Bartsch in die Bundestagswahl am 26. September. Das teilte Wisslers Ko-Vorsitzende Susanne Hennig-Wellsow am Montag in Berlin mit. Der Parteivorstand hatte die Co-Vorsitzende der Linken Wissler und den Co-Fraktionsvorsitzenden Bartsch mit fast 87 Prozent zum Wahlkampf-Duo bestimmt.

Als wichtigste Wahlkampfthemen nannten Wissler und Bartsch unter anderem den Einsatz für Beschäftigte in schlecht bezahlten Branchen, eine Besteuerung großer Vermögen, den Kampf gegen niedrige Renten und Kinderarmut sowie die Abrüstung. „Wir sind nicht die Partei der Stellschrauben, wir wollen grundsätzliche Veränderungen“, sagte Bartsch. „Notwendig ist eine mutige, eine radikale und eine realistische Politik“, sagte Wissler. Es gehe nicht um kleine Korrekturen, sondern um einen Richtungswechsel.

Linke: Außenpolitik könnte Knackpunkt des Duos sein

Während Bartsch offen für ein grün-rot-rotes Bündnis nach der Wahl ist, äußerte sich Wissler dazu bisher deutlich zurückhaltender. Knackpunkt könnte das Thema Außenpolitik sein. Vor vier Jahren war Bartsch mit der damaligen Fraktionsvorsitzenden Sahra Wagenknecht angetreten. Wagenknecht hatte 2019 nach innerparteilich Machtkämpfen den Fraktionsvorsitz niedergelegt.

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Momentan steht die Linke in den Umfragen zwischen 6 und 8 Prozent, bei der Bundestagswahl 2017 holte sie 9,2 Prozent der Stimmen. Wissler führt die Linke seit Ende Februar gemeinsam mit Hennig-Wellsow. Die weibliche Doppelspitze folgte Bernd Riexinger und Katja Kipping nach. (afp/dpa/bef)