Berlin. Wer wird „Dancing Star 2021“? Wir sagen, welche Teilnehmer dieses Jahr die größten Chancen auf den Pokalgewinn bei „Let’s Dance“ haben.

Tränen, Jubel und Standing Ovations: Mit Vollgas und großen Gefühlen hat sich „Let’s Dance“ in die Osterpause verabschiedet. Nach der Mega-Performance des ersten Männer-Paares der RTL-Tanzshow gehört Ex-„Prince Charming“ Nicolas Puschmann (29), der mit Profitänzer Vadim Garbuzov (33) einen bewegenden Contemporary zeigte, zu den gefeierten Teilnehmern. Warum Puschmann zu den Top-Favoriten zählt – und welche Teilnehmer zu den Besten gehören – hier ein ganz persönlicher Check der Top-Favoriten der 14. Staffel.

Zu den Top-Favoriten zählen zwei Männer und eine Frau

Unser Kreis der Besten – dazu zählen: der ehemalige isländische Fußballspieler Rúrik Gíslason (33), an der Seite von Profitänzerin Renata Lusin (33), die Schauspielerin Valentina Pahde (26), ehemalige GZSZ-Darstellerin, mit Profitänzer Valentin Lusin (34). Hier könnte es auch zu einem interfamiliären Rennen zwischen den beiden Profitänzern kommen: Renata und Valentin Lusin sind ein Ehepaar, „Prinz Charming“ Nicolas Puschmann (29), der sich an der Seite von Vadim Garbuzov (33) zu 30 Punkten für den Contemporary zu „Unsteady“ hinaufgetanzt hat.

Ex-“Prince Charming“ will den Weg für mehr gemeinsam tanzende Männer bahnen

Dass Frau mit Frau tanzt, hatte RTL bereits ausprobiert: Sängerin Kerstin Ott („Die immer lacht“), die mit Profitänzerin Regina Luca nicht wirklich mehr als großes Gähnen erzeugte, konnte mit der Tanzshow nicht viel anfangen. Kein Rhythmusgefühl, kein Bewegungstalent – und keine Motivation, so die Kritik.

In Staffel fünf wurde sie hinausgekürt. Nun also Mann tanzt mit Mann: Ex-“Prince Charming“ Nicolas Puschmann (29) an der Seite von Profitänzer Vadim Garbuzov (33). Als erstes Männer-Paar von „Let’s Dance“ will Puschmann ein Zeichen setzen. Es sei sein Ziel, mit seinen Darbietungen den Weg für mehr gemeinsam tanzende Männer zu bahnen. Auch interessant: "Let's Dance" – Nicolas Puschmann sorgt für Begeisterung

Die Juroren lieben solche Erstmaligkeiten. Motsi Mabuse (39) kämpfte mit den Tränen. Es sei für sie einfach super, dass RTL so sehr das Thema Diversity spiele, was sie auch auf sich bezog: „Seit zehn Jahren sitze ich als schwarze Frau hier in der Jury, darauf bin ich stolz.“ Joachim Llambi (56) blieb in der Bewertung nah beim Tanz: „Alles andere als heute Abend 30 Punkte ist eine Frechheit.“

Puschmann als einer der bekanntesten TV-Newcomer

Wer ist Puschmann? 2019 gab der gebürtige Hamburger sein TV-Debüt als allererster „Prince Charming“ – hier suchte er nach einem Partner fürs Leben. Hat jetzt nicht sooo lange gehalten. Seit einigen Wochen aber ist er wieder Single, heißt es von RTL.

Seit seiner dortigen Teilnahme zählt Nicolas zu den bekanntesten TV-Newcomern Deutschlands. So ein Titel bedeutet vor allem: Er sitzt viel in Talkshows herum. Bei Barbara Schöneberger und Hubertus Meyer-Burckhardt im NDR Talk zum Beispiel. Da sprach er über den Wunsch, dass ein Kuss zwischen zwei Männern nicht mehr als ungewöhnlich wahrgenommen wird.

Sein Mantra ist Toleranz – so etwas kommt gut an: RTL beschreibt Puschmann als einen, der sich an Schulen gegen Diskriminierung und für mehr Toleranz einsetzt. Trotz seiner Bekanntheit arbeite Nicolas zudem nach wie vor in seinem „alten“ Job als Medizinprodukteberater bei einem großen Pharmaunternehmen. Klingt bodenständig, aber alles andere als bieder. Gute Voraussetzung für eine Casting-Show.

Lesen Sie auch:„Let‘s Dance“ 2021: Das sind die neuen Kandidaten und Profis

Selbst für ihn war ein Tanz Mann mit Mann erst gewöhnungsbedürftig

Eigentlich wollte Puschmann bei „Let’s Dance“ ja durchaus mit einer Frau tanzen. „Weil ich das einfach wahnsinnig schön finde, diese Kostüme von den Frauen, wenn die sich drehen und das dann so schwingt. Ich finde das einfach vom Bild her sehr sehr schön“, sagte er.

Doch dann hat er sich inspirieren lassen. 2011 tanzte Profitänzer Vadim Garbuzov mit Entertainer Alfons Haider zusammen im österreichischen „Let’s Dance“-Pendant „Dancing Stars“. Gemeinsam belegten sie damals den vierten Platz. „Ich hab mir dann überlegt, wie sieht das eigentlich aus, so Mann und Mann? Sogar ich, als Mitglied der LGBTQ+ Community, fand das am Anfang gewöhnungsbedürftig ehrlich gesagt“, sagte Puschmann. Dann hat er sich das aber einfach mal anders überlegt.

Auma Obama- Das ist die Halbschwester des ehemaligen US-Präsidenten

weitere Videos

    Die Chancen von Nicolas Puschmann

    Er könnte es nach ganz oben schaffen: Weil er sich gut zu bewegen versteht - und weil RTL mit dem Thema Homosexualität auch auf Brisanz eines Themas setzt, das auf jeden Fall Aufmerksamkeit generiert.

    Die Puschmann-Bilanz zeigt die stetige Leistungssteigerung: Show 1: 18 Punkte für den Cha Cha Cha zu „It’s Raining Men“. Show 2: 21 Punkte für den Tango zu „Breaking Me“. Show 3: 28 Punkte für den Slowfox zu „Enter Sandman“ – und dann in Show 4: 30 Punkte für den einfühlsamen Contemporary zu „Unsteady“.

    Unsere Prognose: Puschmann ist ein guter Parkettschlenzer. Aber um ganz nach oben zu kommen, muss er noch mehr Facetten zeigen. Im Slowfox konnte er brillieren. Jetzt muss er mal auf Hüftschwung setzen und die Lateintänze wuppen. Das Emotionale aber ist sein Ding. Und darauf steht das Publikum.

    Mit der Salsa zu Lobeshymnen: Valentina Pahde und Valentin Lusin.
    Mit der Salsa zu Lobeshymnen: Valentina Pahde und Valentin Lusin. © dpa | Joshua Sammer

    Mit großer Eleganz zur Top-Favoritin: GZSZ-Star Valentina Pahde

    Die nächste Top-Favoritin: Sehr sportlich, sehr rhythmisch, sehr elegant – zum Kreis der großen Favoritinnen gehört die Schauspielerin Valentina Pahde (26). Nach ihrem 30 Punkten in Show zwei für den Quickstep zu „Whatever It Takes“ brach sie ein wenig in Show 3 ein – nur 22 Punkte gab es für die Rumba zu „Endless Love“. Doch das Tanztief ist vorbei: In Show 4 begeisterte sie an der Seite von Valentin Lusin mit der atemberaubenden, feurigen Salsa zu „Flor Palida“ und räumte 27 Punkte ab. „Du verlierst nie deine Eleganz“, fand Motsi Mabuse. Klingt gut, aber jetzt auch nicht wirklich unverwechselbar. Genau das ist das Problem. Irgendwas fehlt der Frau – natürlich nur aus Sicht der Showbranche, die immer gerne Menschen einen Stempel aufsetzt.

    Valentina Pahde – ein wahres Multi-Talent: Schauspielen, kickboxen und Eiskunstlaufen

    Wer ist Valentina Pahde? Bekannt wurde die gebürtige Münchnerin durch die ZDF-Serie „Forsthaus Falkenau“, in der sie schon im Alter von drei Jahren abwechselnd mit ihrer Zwillingsschwester Cheyenne vor der Kamera stand. Ab 2010 drehte sie für die ARD-Serie „Marienhof“, den Kinofilm „Fack ju Göthe“ und arbeitete regelmäßig als Model. Seit 2014 gehört sie als „Sunny“ zum Stamm der RTL-Serie „Gute Zeiten, schlechte Zeiten“. Sie spielt die Enkelin von „Jo Gerner“.

    Von Kickboxen bis Eiskunstlauf beherrscht die sportliche Schauspielerin alles. Von 2017 bis 2019 war sie mit Cheyenne und der Erfolgsshow „Holiday On Ice“ in Deutschland und Österreich auf Tour. Neben Auftritten drehte sie bei „Soko München“ (ZDF), „Schulmädchen“ (RTL) ist sie als Designerin und Influencerin erfolgreich. Auf Instagram inspiriert sie über 75. 000 Follower mit ihren Postings über Beauty, Food und Fashion.

    Lesen Sie auch:Was Präsidentenschwester Auma Obama bei „Let’s Dance“ vorhat

    Die Chancen von Valentina Pahde

    Valentina Pahde ist körperlich in Topform. Eine Frau, die Sportlichkeit mit Eleganz verbindet. Doch es fehlt ihr an dieser typischen Show-Ausstrahlung. Ein bisschen das Ella-Endlich-Phänomen: Die Sängerin zeigte in der Show vor zwei Jahren ständig Bestleistungen. Allerdings blieb sie von ihrer Persönlichkeit her eher blass, fanden die Zuschauer, denen reines Können eben nicht reicht. Statt zusammen mit Valentin Lusin holte sich der ehemalige Handballstar Pascal Hens den Pokal 2019.

    Pahde liegt in ihrer Bilanz über 20 Punkte - und sogar die 30 geknackt. Aber das gerät ja schon fast in Vergessenheit. Hier noch einmal der Überblick: Show 1: 23 Punkte für den Tango zu „The Kiss Of Fire“. Show 2: 30 Punkte für den Quickstep zu „Whatever It Takes“. Show 3: 22 Punkte für die Rumba zu „Endless Love“. Show 4: Salsa zu „Flor Palida“ 27 Punkte.

    Unsere Prognose: Tänzerisch top - sympathische Ausstrahlung. Jetzt aber kommen die Regeln des Showgeschäfts dazu, die mehr wollen: Man muss unverwechselbar sein. Pahde bräuchte vielleicht einen Image-Berater, der ihr für den Rest der Staffel noch eine unverwechselbare Eigenschaft zuschreibt. Aber bitte nicht: Sie tanzt für ihre Oma oder engagiert sich sozial. Oder: Die Zuschauer bewerten einfach ihre Leistung. Hm, so funktioniert das ja nur beim Tanzturnier und nicht in einer Tanzshow.

    Großes Drama: Rúrik Gíslason und Renata Lusin beim Tango.
    Großes Drama: Rúrik Gíslason und Renata Lusin beim Tango. © dpa | Joshua Sammer

    Rúrik Gíslason – Ex-Profifußballer, „Sexiest Man“ – und Top-Favorit

    Mega-Favorit ist der Ex-Profikicker Rúrik Gíslason, der mit seiner Tanzpartnerin Renata Lusin die Juroren immer wieder in einen Rausch der Begeisterung versetzen kann: Beim Jive zu „Don’t Worry, Be Happy“ lobte sogar der kritische Oberjuror Joachim Llambi die „sensationelle Performance“ vom ehemaligen Profifußballer. 30 Punkte für den Jive in einer so frühen Folge – damit ging Gíslason in die „Let’s Dance“-Geschichte ein.

    Der Tango in der aktuellen Show 4 kam durchaus sensationell rüber – eine starke Leistung, doch die Jury gab sich streng – und bot nur 24 Punkte. Zu gehemmt im Oberkörper, zu steif, so die Kritik. Ein bisschen wirkte es so, als habe er sich Mister Perfekt selbst im Weg gestanden. Der Druck nach dem Kult-Jive sei schon sehr hoch gewesen, sagte der Favorit dann selbst.

    Ob es vielleicht daran liegt: Renata Lusin und Rúrik Gíslason gelten als extrem ehrgeizig. Sie bringen sich gegenseitig ohne Rücksicht auf Verluste an ihre Grenzen. Obwohl die Profitänzerin selbst eine „Maschine“ und topfit ist, wie sie immer wieder in Interviews zu verstehen gibt, kommt sie mit Rúriks Fitness nicht so wirklich mit. Gleichzeitig fordert sie den WM-Star aber extrem heraus, wie er nach Show 4 ein wenig desillusioniert sagte. „Sie ist ein Tango-Experte, sie wollte alles perfekt machen, das verstehe ich auch“, so Gíslason.

    Lesen Sie auch:„Let’s Dance“: Promis tanzen zu Hits aus ihrem Geburtsjahr

    Überraschung nach dem WM-Auftritt

    Wer ist Rúrik Gíslason: Der große Blonde wurde 1988 in Reykjavík geboren und gehört zu den besten Fußballern in Islands Geschichte. Plötzlich bekannt wurde der Stürmer durch die Fußball-Weltmeisterschaft im Jahr 2018. Während des WM-Gruppenspiels zwischen Argentinien und Island wurde Gíslason in der 63. Minute eingewechselt, es stand 1:1 und Island hielt das Unentschieden.

    Es war die erste Überraschung des Turniers. Als er in der Kabine aufs Handy schaute, war sein Postfach explodiert. Eine brasilianische Schauspielerin schrieb damals „Wie kann man nur so schön sein“. Die Teilnahme der isländischen Nationalelf an der Fußball-Weltmeisterschaft 2018 veränderte einiges für den Kicker. Plötzlich galt nicht nur seine Mannschaft als Publikumsliebling, sondern er erlebte einen medialen Hype.

    Plötzlich zählte er zum „Sexiest Man of the Match“. Seither verdient er nicht nur als Model, sondern auch als Geschäftsmann sein Geld. Er gründete gleich zwei Brands – „The Glacier Gin“ für hochwertigen Gin und „BOKK“, sein eigenes Modelabel.

    Unsere Prognose: extrem gut in Form, absolute Körperbeherrschung, Athlet in Reinform. Gíslason verkörpert die neue Generation Tänzer. Keiner dieser aufgesetzten Strahletypen mit eingefrorenem Grinsen. Mit der Ninjahaftigkeit eines Urzeit-Kämpfers bringt er das Erdige hinein ins fluffig glamouröse Tanzbusiness. Eine wahre Bereicherung dieser erste Anwärter auf die Tanzkrone. Ein Stolperstein? Man kann sich Gíslason nur schwer im komischen Fach vorstellen. Zum Beispiel beim Charleston. Aber wer weiß – einer wie er kann vielleicht alles.