Berlin. Donald Trumps Nichte Mary Trump warnt in ihrem neuen Buch vor dem US-Präsidenten. Das sind die fünf interessantesten Enthüllungen.

Das Enthüllungsbuch von Mary Trump, Nichte des US-Präsidenten Donald Trump, kommt an diesem Dienstag in den USA in den Handel. In „Too Much and Never Enough: How My Family Created the World’s Most Dangerous Man“ geht die Psychologin auf die komplizierte Familiengeschichte der Trumps ein.

Ihr 240 Seiten umfassendes Werk heißt ins Deutsche übersetzt etwa: „Zu viel und nie genug – Wie meine Familie den gefährlichsten Mann der Welt geschaffen hat.“ Sie könne „nicht länger schweigen“, sagte Autorin Mary Trump (55) über das Buch.

Der Verlag hatte die Veröffentlichung des Buches vorgezogen. Damit erscheint es in den USA weniger als vier Monate vor der Wahl, bei der sich Donald Trump um eine zweite Amtszeit bewirbt. Neben „CNN“ hatten vergangenen Dienstag auch die Zeitungen „Washington Post“ und „New York Times“ sowie andere US-Medien vorab aus dem Werk zitiert.

Mary Trump: Die Nichte von Donald Trump packt aus

In der Beschreibung des Verlags Simon Schuster heißt es, Mary Trump zeichne ein „Porträt von Donald J. Trump und der toxischen Familie“, die ihn zu dem gemacht habe, was er heute sei: ein Mann, „der jetzt die Gesundheit, die wirtschaftliche Sicherheit und das soziale Gefüge der Welt bedroht“.

Mary Trump ist die Tochter von Donald Trumps ältestem Bruder Fred, der 1981 an einem Herzinfarkt starb. Sie sagt über ihren Onkel: „Ich kann nicht zulassen, dass er mein Land zerstört.“

Das sind die fünf interessantesten Enthüllungen aus dem Buch der Präsidentennichte:

Schule: Donald Trump soll schon bei der Unizulassung betrogen haben

Enthüllung Nummer 1: Hat US-Präsident Donald Trump als Schüler beim Qualifikationstest für das Studium betrogen? Für ihren Onkel sei „Schummeln ein Lebensstil“, schreibt Mary Trump laut der „New York Times“. Schon in der High School habe er jemanden bezahlt, damit dieser eine Prüfung für ihn schreibe. Nur so habe er später die angesehene BWL-Kaderschmiede Wharton besuchen können.

Trump nutze Lügen als Möglichkeit der „Selbstverherrlichung“, um sich besser darzustellen, als er in Wirklichkeit sei. Donald Trump absolvierte nach Angaben des Weißen Hauses die wirtschaftswissenschaftliche Fakultät der Universität Pennsylvania, die Wharton School of Finance, die der Präsident immer wieder als „großartig“ hervorhebt.

Donald Trump – sein Leben in Bildern

Nachfahre deutscher Einwanderer, schwieriges Kind, Immobilienunternehmer und bis 2020 US-Präsident: Das ist Donald J. Trump. Bilder aus dem Leben des 45. Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika.
Nachfahre deutscher Einwanderer, schwieriges Kind, Immobilienunternehmer und bis 2020 US-Präsident: Das ist Donald J. Trump. Bilder aus dem Leben des 45. Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika. © REUTERS | LEAH MILLIS
Am 20. Januar 2017 legte er im Alter 70 Jahren den Amtseid vor dem Kapitol in Washington ab. Ehefrau Melania hielt die Bibel, daneben steht der gemeinsame Sohn Barron.
Am 20. Januar 2017 legte er im Alter 70 Jahren den Amtseid vor dem Kapitol in Washington ab. Ehefrau Melania hielt die Bibel, daneben steht der gemeinsame Sohn Barron. © dpa | Matt Rourke
Im ersten Jahr seiner Amtszeit hat es viel Wirbel um Präsident Trump gegeben: Ein Sonderermittler untersucht die Verbindungen des Trump-Teams zu russischen Offiziellen während des Wahlkampfs, verschiedene hochrangige Mitarbeiter traten zurück oder wurden gefeuert. Kurz vor seiner ersten Rede zur Lage der Nation im Januar 2018 veröffentlichten Medien ein Interview mit einer Porno-Darstellerin, die vor Jahren von einer Affäre mit Donald Trump berichtet hatte. Sie soll Berichten zufolge kurz vor der Wahl  130.000 Dollar Schweigegeld bekommen haben.
Im ersten Jahr seiner Amtszeit hat es viel Wirbel um Präsident Trump gegeben: Ein Sonderermittler untersucht die Verbindungen des Trump-Teams zu russischen Offiziellen während des Wahlkampfs, verschiedene hochrangige Mitarbeiter traten zurück oder wurden gefeuert. Kurz vor seiner ersten Rede zur Lage der Nation im Januar 2018 veröffentlichten Medien ein Interview mit einer Porno-Darstellerin, die vor Jahren von einer Affäre mit Donald Trump berichtet hatte. Sie soll Berichten zufolge kurz vor der Wahl 130.000 Dollar Schweigegeld bekommen haben. © REUTERS | JONATHAN ERNST
Als Politiker, als Unternehmer, als Mensch – Donald Trump ist speziell. Er stieg mit einem Versprechen in den US-Wahlkampf 2016 ein: Er wollte es anders machen als alle anderen. Er wollte der Anti-Politiker sein. Am 9. November 2016 wurde er es - als der Republikaner die US-Präsidentschaftswahl gegen die demokratische Kontrahentin Hillary Clinton gewann.
Als Politiker, als Unternehmer, als Mensch – Donald Trump ist speziell. Er stieg mit einem Versprechen in den US-Wahlkampf 2016 ein: Er wollte es anders machen als alle anderen. Er wollte der Anti-Politiker sein. Am 9. November 2016 wurde er es - als der Republikaner die US-Präsidentschaftswahl gegen die demokratische Kontrahentin Hillary Clinton gewann. © REUTERS | MIKE SEGAR
Viele seiner politischen Vorhaben hat Präsident Trump noch nicht umsetzen können. Das Zurückdrehen der Gesundheitsreform seines Vorgängers Barack Obama ist mehrfach gescheitert, der Bau einer Mauer an der Grenze zu Mexiko ist noch in weiter Ferne, beim Einreise-Bann für Menschen aus verschiedenen, mehrheitlich muslimischen Ländern stößt immer wieder auf juristische Probleme. Der bislang größte Erfolg: Trumps Steuerreform - es ist die größte seit Jahrzehnten.
Viele seiner politischen Vorhaben hat Präsident Trump noch nicht umsetzen können. Das Zurückdrehen der Gesundheitsreform seines Vorgängers Barack Obama ist mehrfach gescheitert, der Bau einer Mauer an der Grenze zu Mexiko ist noch in weiter Ferne, beim Einreise-Bann für Menschen aus verschiedenen, mehrheitlich muslimischen Ländern stößt immer wieder auf juristische Probleme. Der bislang größte Erfolg: Trumps Steuerreform - es ist die größte seit Jahrzehnten. © dpa | Evan Vucci
Geboren wurde Trump am 14. Juni 1946 in New York als viertes von fünf Kindern der Eheleute Frederick und Mary Trump. Donald war schon als Junge selbstbewusst und nicht leicht zu zähmen. So schickten ihn die Eltern mit 13 auf ein Internat, die New York Military Academy in Cornwall-on-Hudson.
Geboren wurde Trump am 14. Juni 1946 in New York als viertes von fünf Kindern der Eheleute Frederick und Mary Trump. Donald war schon als Junge selbstbewusst und nicht leicht zu zähmen. So schickten ihn die Eltern mit 13 auf ein Internat, die New York Military Academy in Cornwall-on-Hudson. © REUTERS | CHRIS KEANE
Dort glänzte er, studierte dann an der Fordham University und an der renommierten Wharton School der University of Pennsylvania und machte seinen Wirtschaftsabschluss.
Dort glänzte er, studierte dann an der Fordham University und an der renommierten Wharton School der University of Pennsylvania und machte seinen Wirtschaftsabschluss. © imago/UIG | imago stock&people
Vater Fred Trump, Sohn des 1885 aus dem pfälzischen Kallstadt in die USA eingewanderten Friedrich Trump, verdiente selber in der Baubranche Millionen. Donald stieg nach dem Studium in das Geschäft ein, das Großvater Friedrich und seine Frau Elizabeth gegründet hatten.
Vater Fred Trump, Sohn des 1885 aus dem pfälzischen Kallstadt in die USA eingewanderten Friedrich Trump, verdiente selber in der Baubranche Millionen. Donald stieg nach dem Studium in das Geschäft ein, das Großvater Friedrich und seine Frau Elizabeth gegründet hatten. © GettyImages | Thomas Lohnes
1974 wurde Donald Trump Präsident des Unternehmens, das er in Trump Organization umbenannte. Es folgten Investitionen in diverse Hotels, Casinos und Luxus-Apartment-Gebäude.
1974 wurde Donald Trump Präsident des Unternehmens, das er in Trump Organization umbenannte. Es folgten Investitionen in diverse Hotels, Casinos und Luxus-Apartment-Gebäude. © imago stock&people | imago stock&people
1983 ließ Trump den Trump Tower in Manhattan erbauen. Das Gebäude ist heute sowohl Hauptsitz von Trumps Unternehmen und war bis zum Umzug ins Weiße Haus auch Wohnsitz des Milliardärs. In dem 202 Meter hohen Wolkenkratzer lebten Trump, seine dritte Frau Melania und der gemeinsame Sohn Barron die obersten drei Etagen.
1983 ließ Trump den Trump Tower in Manhattan erbauen. Das Gebäude ist heute sowohl Hauptsitz von Trumps Unternehmen und war bis zum Umzug ins Weiße Haus auch Wohnsitz des Milliardärs. In dem 202 Meter hohen Wolkenkratzer lebten Trump, seine dritte Frau Melania und der gemeinsame Sohn Barron die obersten drei Etagen. © imago/Pacific Press Agency | imago stock&people
„The Donald“ – der Spitzname für das Alphatier mit der berühmten Föhnfrisur – hat es als Immobilienmogul und auch als TV-Reality-Star in „The Apprentice“ zum Multimilliardär gebracht. Aus der TV-Show „The Apprentice“ erwuchs später „The Celebrity Apprentice“.
„The Donald“ – der Spitzname für das Alphatier mit der berühmten Föhnfrisur – hat es als Immobilienmogul und auch als TV-Reality-Star in „The Apprentice“ zum Multimilliardär gebracht. Aus der TV-Show „The Apprentice“ erwuchs später „The Celebrity Apprentice“. © imago/ZUMA Press | imago stock&people
Zusätzlich reich machten Trump Rechte an Miss-Wahlen (Trump zeigt sich hier 2013 mit diversen Missen im Trump Tower in New York City).
Zusätzlich reich machten Trump Rechte an Miss-Wahlen (Trump zeigt sich hier 2013 mit diversen Missen im Trump Tower in New York City). © imago stock&people | imago stock&people
Trump war zwei Jahrzehnte lang Miteigner der Miss Universe Organization.
Trump war zwei Jahrzehnte lang Miteigner der Miss Universe Organization. © REUTERS | © Steve Marcus / Reuters
Auch mit Spielbanken und anderen Freizeitgeschäften, vor allem in Atlantic City, versuchte Trump, Geld zu verdienen. 2009 zog er sich vollständig aus dem Casinogeschäft zurück, Lizenzen an seinem Namen verkaufte er in diesem Bereich aber weiterhin.
Auch mit Spielbanken und anderen Freizeitgeschäften, vor allem in Atlantic City, versuchte Trump, Geld zu verdienen. 2009 zog er sich vollständig aus dem Casinogeschäft zurück, Lizenzen an seinem Namen verkaufte er in diesem Bereich aber weiterhin. © REUTERS | © Adrees Latif / Reuters
Nicht immer lief alles glatt: In vier Fällen musste der Unternehmer Donald Trump Insolvenz anmeldenn - konnte jedoch jedes Mal umstrukturieren.
Nicht immer lief alles glatt: In vier Fällen musste der Unternehmer Donald Trump Insolvenz anmeldenn - konnte jedoch jedes Mal umstrukturieren. © imago/UPI Photo | imago stock&people
Zudem verdiente Trump Geld mit mehreren Biografien und Ratgebern sowie mit eigenen Möbel-, Gesellschaftsspiel-, Parfüm- und Modemarken.
Zudem verdiente Trump Geld mit mehreren Biografien und Ratgebern sowie mit eigenen Möbel-, Gesellschaftsspiel-, Parfüm- und Modemarken. © imago/ZUMA Press | imago stock&people
Das Magazin „Forbes“ schätzt Trumps Vermögen auf etwa vier Milliarden Dollar, er gab noch im Wahlkampf an, er besitze mehr als zehn Milliarden Dollar. Laut Teilen einer Steuererklärung Trumps, die die „New York Times“ veröffentlichte, gab Trump 1995 einen Verlust von knapp einer Milliarde Dollar an, was ihn für bis zu 18 Jahre von Steuern befreit hätte. Entgegen der Gepflogenheit amerikanischer Präsidentschaftskandidaten, ihre Steuererklärungen zugänglich zu machen, veröffentlichte Donald Trump freiwillig keine Dokumente.
Das Magazin „Forbes“ schätzt Trumps Vermögen auf etwa vier Milliarden Dollar, er gab noch im Wahlkampf an, er besitze mehr als zehn Milliarden Dollar. Laut Teilen einer Steuererklärung Trumps, die die „New York Times“ veröffentlichte, gab Trump 1995 einen Verlust von knapp einer Milliarde Dollar an, was ihn für bis zu 18 Jahre von Steuern befreit hätte. Entgegen der Gepflogenheit amerikanischer Präsidentschaftskandidaten, ihre Steuererklärungen zugänglich zu machen, veröffentlichte Donald Trump freiwillig keine Dokumente. © REUTERS | MIKE STONE
Trumps drei Ehen mit glamourösen Frauen und die bisher zwei Scheidungen sorgten für Schlagzeilen. 1977 heiratete er das tschechische Model Ivana Zelnickova – zumindest im New Yorker Wachsfigurenkabinett standen sie Seite an Seite, doch die Ehe wurde nach 13 Jahren geschieden.
Trumps drei Ehen mit glamourösen Frauen und die bisher zwei Scheidungen sorgten für Schlagzeilen. 1977 heiratete er das tschechische Model Ivana Zelnickova – zumindest im New Yorker Wachsfigurenkabinett standen sie Seite an Seite, doch die Ehe wurde nach 13 Jahren geschieden. © imago | Imago/ZUMA Press
Mit Ivana hat Trump drei Kinder. Ivanka (geboren 1981) modelte als Jugendliche einige Zeit, arbeitete nach ihrem Wirtschaftsstudium in einem Immobilien-Unternehmen und trat schließlich in den Konzern des Vaters ein. Außerdem vermarktete sie Mode und Schmuck unter ihrem Namen. Sie gilt als eine der engsten Vertrauten ihres Vaters und folgte ihm nach Washington, wo sie im Weißen Haus - wie ihr Mann Jared Kushner - einen Posten als Beraterin bekleidet. Ihre Brüder Donald junior und Eric leiten nach Angaben Donald Trumps während seiner Präsidentschaft den Trump-Konzern.
Mit Ivana hat Trump drei Kinder. Ivanka (geboren 1981) modelte als Jugendliche einige Zeit, arbeitete nach ihrem Wirtschaftsstudium in einem Immobilien-Unternehmen und trat schließlich in den Konzern des Vaters ein. Außerdem vermarktete sie Mode und Schmuck unter ihrem Namen. Sie gilt als eine der engsten Vertrauten ihres Vaters und folgte ihm nach Washington, wo sie im Weißen Haus - wie ihr Mann Jared Kushner - einen Posten als Beraterin bekleidet. Ihre Brüder Donald junior und Eric leiten nach Angaben Donald Trumps während seiner Präsidentschaft den Trump-Konzern. © imago/ZUMA Press | imago stock&people
Nach einer von spektakulären Kontroversen begleiteten Trennung und Scheidung von Ivana heiratete Trump 1993 erneut - die Schauspielerin Marla Maples. Mit ihr hatte er vorher eine lange Affäre.
Nach einer von spektakulären Kontroversen begleiteten Trennung und Scheidung von Ivana heiratete Trump 1993 erneut - die Schauspielerin Marla Maples. Mit ihr hatte er vorher eine lange Affäre. © GettyImages | Hulton Archive
Mit Marla Maples hat Trump die Tochter Tiffany.
Mit Marla Maples hat Trump die Tochter Tiffany. © imago | UPI Photo
1997 ging auch Trumps zweite Ehe in die Brüche.
1997 ging auch Trumps zweite Ehe in die Brüche. © imago/Levine-Roberts | imago stock&people
Ehefrau Nummer 3 wurde 2005 das slowenische Model Melania Knauss.
Ehefrau Nummer 3 wurde 2005 das slowenische Model Melania Knauss. © imago stock&people | imago stock&people
Mit dem gemeinsamen Sohn Barron begleitete Melania Donald Trump zur Enthüllung seines Sterns auf Hollywood Walk of Fame in Los Angeles.
Mit dem gemeinsamen Sohn Barron begleitete Melania Donald Trump zur Enthüllung seines Sterns auf Hollywood Walk of Fame in Los Angeles. © imago/UPI Photo | imago stock&people
Als Donald Trump Melania vor den Traualtar führte, gehörte auch Hillary Clinton zu den Gästen. Einst von Trump hochgelobt, auch noch als Außenministerin, hat er seit dem Wahlkampf nur Schlechtes über die Demokratin zu sagen, die erbittert um den Wahlsieg kämpfte. Auch sein Sieg am 8. November 2016 hat ihn nicht versöhnlicher gestimmt.
Als Donald Trump Melania vor den Traualtar führte, gehörte auch Hillary Clinton zu den Gästen. Einst von Trump hochgelobt, auch noch als Außenministerin, hat er seit dem Wahlkampf nur Schlechtes über die Demokratin zu sagen, die erbittert um den Wahlsieg kämpfte. Auch sein Sieg am 8. November 2016 hat ihn nicht versöhnlicher gestimmt. © REUTERS | JIM YOUNG
Donald Trump spielt gerne Golf. Weltweit betreibt die Trump Organization 18 Golfplätze, unter anderem in Puerto Rico, Dubai, Irland und – wie auf dem Foto – in Schottland. In seinen exklusiven Golf-Resorts in Florida, New Jersey und Virginia verbringt Trump auch seit seinem Amtsantritt viel Zeit. Seinen Vorgänger Barack Obama hatte Trump jahrelang immer wieder des zu häufigen Golfspielens bezichtigt und behauptet, er werde im Amt keine Zeit dafür haben.
Donald Trump spielt gerne Golf. Weltweit betreibt die Trump Organization 18 Golfplätze, unter anderem in Puerto Rico, Dubai, Irland und – wie auf dem Foto – in Schottland. In seinen exklusiven Golf-Resorts in Florida, New Jersey und Virginia verbringt Trump auch seit seinem Amtsantritt viel Zeit. Seinen Vorgänger Barack Obama hatte Trump jahrelang immer wieder des zu häufigen Golfspielens bezichtigt und behauptet, er werde im Amt keine Zeit dafür haben. © Getty Images | Ian MacNicol
2010 erhielt Trump die Ehrendoktorwürde der Robert Gordon University in Schottland. Diese wurde ihm aber nach seiner Forderung eines Einreisestopps für Muslime im Dezember 2015 wieder aberkannt.
2010 erhielt Trump die Ehrendoktorwürde der Robert Gordon University in Schottland. Diese wurde ihm aber nach seiner Forderung eines Einreisestopps für Muslime im Dezember 2015 wieder aberkannt. © Getty Images | Jeff J Mitchell
Donald Trump polarisiert seit Jahrzehnten. Auch als Präsident ist seine Persönlichkeit und sein Verhalten nicht einender geworden. 2024 will er erneut US-Präsident werden.
Donald Trump polarisiert seit Jahrzehnten. Auch als Präsident ist seine Persönlichkeit und sein Verhalten nicht einender geworden. 2024 will er erneut US-Präsident werden. © imago stock&people | UPI Photo
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Der US-Präsident: Ein „verlogener und kaltherziger Narzisst“?

Enthüllung Nummer 2: Mary Trump ist promovierte Psychologin und beschreibt ihren Onkel als verlogenen und kaltherzigen Narzissten: Trump erfülle alle Kriterien für die Diagnose Narzissmus, doch diese Zuschreibung greife dennoch zu kurz. Seine Verhaltensweisen seien oft so unerklärlich, dass eine genaue Diagnose nur mithilfe von Tests erstellt werden könnte, denen sich Donald Trump nie unterziehen würde.

Donald Trumps Ego sei fragil und müsse stets gestützt werden, „weil er tief im Inneren weiß, dass er nichts von dem ist, was er vorgibt zu sein“. Im Zentrum von Mary Trumps Buch steht der frühe Tod ihres eigenen Vaters, Fred Trump Junior, dessen Depressionen bei seinem Bruder Donald und anderen Familienmitgliedern lediglich auf Desinteresse gestoßen seien. Die „Kultur der Grausamkeit“ präge auch heute den Präsidenten, schreibt seine Nichte.

Vater Fred Trump soll ein „Soziopath“ gewesen sein

Enthüllung Nummer 3: Laut „CNN“ und „Washington Post“ vergleicht Mary Trump ihren Onkel Donald mit einem Dreijährigen, der wisse, dass er nie geliebt worden sei. Geprägt worden sei der heutige Präsident von seinem Vater Fred, einem „Soziopathen“, der die Entwicklung menschlicher Gefühle bei seinem Sohn unterdrückt habe.

„Der Vater unterband, dass Donald Zugang zu seinen eigenen Gefühlen entwickelte, bestimmte Gefühle galten schlicht als nicht akzeptabel.“ Fred Trump habe, so die Nichte, die Wahrnehmung seines Sohns von der Welt pervertiert und seine Fähigkeit beschädigt, in ihr zu leben. Ihr Großvater habe ihren als sensibel und sanft beschriebenen Vater stets missbilligt, schreibt Mary Trump weiter.

Donald habe daher früh gelernt, dass es „falsch“ wäre, wie sein älterer Bruder zu sein. Donald Trumps Weltvorstellung sei durch den Wunsch geprägt worden, als Kind vom Vater nicht missbilligt zu werden.

Das Titelbild des Enthüllungsbuches „Zu viel und nie genug – Wie meine Familie den gefährlichsten Mann der Welt geschaffen hat.
Das Titelbild des Enthüllungsbuches „Zu viel und nie genug – Wie meine Familie den gefährlichsten Mann der Welt geschaffen hat." Das Buch von Mary L. Trump, der Nichte des US-Präsidenten Donald Trump, ist zwei Wochen früher als ursprünglich geplant erschienen. © dpa | Uncredited

Kirche: Trump soll nur für die Kameras in den Gottesdienst gehen

Enthüllung Nummer 4: Mary Trump schreibt laut „Washington Post“, dass sie die Präsidentschaftskandidatur Donald Trumps 2015 nicht ernstgenommen habe. „Ich dachte nicht, dass er es ernst nahm.“ Als Erbe des Familienkonzerns sei es ihm nur um „kostenlose Werbung für seine Marke“ gegangen.

Donald Trumps ältere Schwester Maryanne habe besonders verwundert darauf reagiert, als prominente evangelikale Christen die Kandidatur unterstützten. Maryanne Trump habe demnach gesagt: „Das einzige Mal, dass Donald in die Kirche ging, war, als die Kameras dort waren. Das ist unglaublich. Er hat keine Prinzipien.“

Frauen: Trumps Vater zeigte seiner Enkelin Nacktbilder

Enthüllung Nummer 5: Dass sich der US-Präsident immer wieder sexistisch verhält und bereits mehrere Frauen deshalb Anklage gegen ihn erhoben haben, ist allgemein bekannt. Mary Trump schreibt laut „CNN“, dass auch Donalds Vater Fred Frauen hauptsächlich als Objekte ansah.

So habe ihr Großvater ihr im Alter von 12 Jahren das Nacktfoto einer Frau gezeigt, „die nicht älter als achtzehn, vielleicht auch jünger“ war. „’Schau dir das an’, hatte er gesagt und das Bild aus seiner Brieftasche geholt“, schreibt Mary Trump. Ihr Onkel Donald habe ihr in dieser Situation nicht weitergeholfen, sondern selbst das Bild der nackten Frau angegrinst.

Ein paar Jahrzehnte später, als Mary Trump ihren Onkel in seinem Mar-a-Lago-Club in Florida besuchte, habe er unangemessen reagiert, als sie im Badeanzug zum Mittagessen kam: „Heilige Scheiße, Mary“, soll er zu seiner Nichte gesagt haben. „Du bist dick geworden.“

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Donald Trump wehrt sich gegen die Vorwürfe seiner Nichte

Das Buchprojekt der Präsidentennichte sorgt schon seit einiger Zeit für Wirbel: Donald Trumps jüngerer Bruder Robert hatte versucht, eine Veröffentlichung mit juristischen Mitteln zu verhindern. Ein Berufungsrichter gab zuletzt aber grünes Licht für ein Erscheinen.

Das Weiße Haus wies die Vorwürfe aus dem Enthüllungsbuch der Präsidentennichte am vergangenen Dienstag als „absurd“ und „vollkommen falsch“ zurück. Die Sprecherin des Weißen Hauses, Kayleigh McEnany, sprach von einem „Buch der Unwahrheiten“.

Eine weitere Präsidentensprecherin wies insbesondere die Darstellungen über das schwierige Verhältnis des Präsidenten zu seinem 1999 verstorbenen Vater und zum Schummeln bei dem Schultest zurück. Der Präsident beschreibe das Verhältnis zu seinem Vater als herzlich. „Er sagte, sein Vater sei liebevoll und überhaupt nicht hart zu ihm als Kind gewesen.“

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USA: Enthüllungsbücher über den Präsidenten sind beliebt

Donald Trumps Beraterin Kellyanne Conway kritisierte die Veröffentlichung. „Ich denke, familiäre Angelegenheiten sollten familiäre Angelegenheiten sein“, sagte sie im Sender „Fox News.“ Es gebe zu viele Bücher, „die nie auf ihre Richtigkeit hin überprüft werden“. Laut „CNN“ schreibt Mary Trump, ihr Buch stütze sich auf eigene Erinnerungen, auf Gespräche mit Familienmitgliedern und auf Dokumente wie etwa Steuerunterlagen.

In den vergangenen Jahren hatten immer wieder Enthüllungsbücher über Trump viel Aufmerksamkeit erregt. Zuletzt sorgte ein Werk von Trumps früherem Sicherheitsberater John Bolton für Negativ-Schlagzeilen über den Präsidenten. Mit „Too Much and Never Enough“ packt nun erstmals ein Mitglied der Präsidentenfamilie aus.

(amw/afp/dpa)