Salzgitter. Ein Weg rund um die Sieben Köpfe, einen Teil des Salzgitter-Höhenzuges, erinnert auch an den Tennisbaron von Schloss Oelber.

Um die Zahl Sieben dreht sich einiges bei dieser, etwa 22 Kilometer langen Tour, denn es geht rund um die Sieben Köpfe, einen Teil des Salzgitter-Höhenzuges. Auf dem Weg werden Sie zudem noch an der Siedlung „Siebenhausen“ vorbeikommen.

Zwar weist ein „Höhenzug“ schon darauf hin, dass die Tour nichts vollends ohne Steigungen auskommen wird, aber deshalb stellt sie noch keine große sportliche Herausforderung dar. Rechnen Sie nicht mit Teiletappen, auf denen Sie Ihren Drahtesel schieben müssen!

Die Tour beginnt auf dem Parkplatz hinter dem Ortsteil Altenhagen. Leicht ansteigend geht es nun auf schönen, gut befahrbaren Waldwegen zu Ihrem ersten Zwischenstopp, dem ehemaligen Schachtgelände Haverlahwiese II. Förderturm und Wirtschaftsgebäude sind längst verschwunden, dennoch lässt sich noch gut erahnen, dass dort zwischen 1938 und 1983 bedeutende Mengen Eisenerz abgebaut wurden. Langsam hat sich die Natur ihr Areal zurückerobert.

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Angenehm ist die Weiterfahrt hin zur Gustedter Straße. Sie befahren sie ein kleines Stück und biegen in den auf der gegenüberliegenden Seite befindlichen Waldring ein. Der führt sie nach Siebenhausen.

Siebenhausen besteht tatsächlich aus lediglich sieben Gebäuden – fünf Doppel- und zwei Einzelhäusern, die sich in ovaler Form um eine Grünfläche mit Bäumen und Bach gruppieren. Entstanden ist Siebenhausen 1940 und war als Wohnort für die höheren Angestellten der nahegelegenen Schachtanlage Haverlahwiese konzipiert. Um 1975 wurden die Gebäude an Privatpersonen verkauft.

Zurück auf der Gustedter Straße geht es nun mit der einzigen etwas ernstzunehmende Steigung zur Schachtanlage Haverlahwiese I. Der Schacht hatte bereits 1940 seine endgültige Tiefe von 580 Metern erreicht. Etwa zur gleichen Zeit entstanden die oberirdischen Gebäude wie der 45 Meter hohe stählerne Förderturm, die Maschinen- und Verwaltungsbauten. Die riesige Lohnhalle, in der sich früher die Kumpel ihre Lohntüte abholten, steht noch heute. An das Gelände des Schachtes schloss sich nördlich der Tagebau Haverlahwiese an.

Haverlahwiese war die letze Eisenerzgrube im Raum Salzgitter. Am 30. Juni 1982 verließ 44 Jahre nach Aufnahme der Tiefbauförderung der letzte Wagen mit Erz die Grube. Kaum noch vorstellbar, dass hier einst die größte Eisenerzgrube in Deutschland und eine der förderstärksten in Europa war.

Nun liegen noch etwa 150 Meter spürbare Steigung vor Ihnen (die letzten auf dieser Tour). Reichlich entschädigt für Ihre Mühen werden Sie mit der herrlichen Aussicht auf einer kurvenreichen Strecke in Richtung Gustedt.

Im Gebiet um Gustedt weisen Funde darauf hin, dass es bereits um 2000 vor Christus besiedelt gewesen sein muss. Namensgeber des Ortes war das Adelsgeschlecht derer von Gustedt, die hier ihren Stammsitz hatten.

Über nicht nur gut ausgebaute, sondern auch einmal gut ausgeschilderte Feldwege geht es nun weiter in Richtung Baddeckenstedt. Alles wirkt nun heller und weitläufiger als auf dem ersten Teil der Tour. Sie passieren auch das Dorf Groß Elbe. Sie sollten dort unbedingt ihr Augenmerk auf die Kirche St. Martin werfen. Sie gilt als typische Dorfkirche des 17. Jahrhunderts. Auffällig und sehenswert ist die barocke Innenausstattung.

Nicht gerade der Höhepunkt Ihrer Fahrt ist der nun folgende (kurze) Abschnitt entlang der doch dicht befahrenen Bundesstraße 6 nach und durch Baddeckenstedt. Doch schon bald geht es rechts ab in die Lichtenberger Straße Richtung Oelber am weißen Wege.

Wahrzeichen von Oelber und unbedingt sehenswert ist das Schloss, dessen Turm Sie schon von Weitem grüßt. Deutschlandweit berühmt wurde es als Drehort des Films „Das Wirtshaus im Spessart“.

Der Herrschaftssitz, der bereits seit dem 13. Jahrhundert mit dem Geschlecht derer von Cramm verbunden ist, besteht aus Ober- und Unterburg. Noch immer lässt sich die ursprüngliche Wasserburg gut erkennen. Der einst das Schloss umfließende Wassergraben ist allerdings längst trockengelegt und teilweise zugeschüttet. Die endgültige Form erhielt das Bauwerk Mitte des 19. Jahrhunderts. Im Süden des Schlosses befindet sich die 1594 errichtete Kapelle St. Annen, die Grabstelle der Familie von Cramm. Hier fand auch der legendäre „Tennisbaron“ Gottfried Freiherr von Cramm seine letzte Ruhestätte.

Der letzte Teil Ihrer Tour führt Sie nun zunächst weiter an der wenig befahrenen Landstraße Richtung Lichtenberg, ehe Sie an der ersten scharfen Linkskurve nach rechts auf den Feldweg abbiegen, der Sie zurück zum Parkplatz bei Altenhagen bringt.