Gifhorn. Der ADFC-Rundweg durchquert schöne Landschaftsschutzgebiete.

Gibt es das – die kleine Radtour für zwischendurch? Nicht so anstrengend, dennoch abwechslungsreich und landschaftlich reizvoll? Tatsächlich, der Spaß liegt für Gifhorn direkt vor der Haustür und für Ausflügler aus der Region via Bundesstraßen 4 und 188 leicht erreichbar in Gifhorns westlichstem Ortsteil. Die gut zehn Kilometer lange Runde mit ADFC-Empfehlung heißt denn auch „Der Neubokeler“.

Das Dorf Wilsche: Um die Tour abzurunden, haben wir sie um einen kleinen Abstecher ins Nachbardorf Wilsche erweitert. Am dortigen Gasthaus Deutscher Heinrich kann man parken und Proviant bunkern. Keine 200 Meter weiter findet sich auch noch ein Bäcker.

Landschaftsschutzgebiet: Dann mal los. Mit Schwung geht es die kleine und zugleich einzige Anhöhe der gesamten Tour hinab ins Landschaftsschutzgebiet. Auf dem asphaltierten Radweg bekommt man ordentlich Schwung. Straßen nutzt der „Neubokeler“ gar nicht, überquert sie zwei, drei Mal. Ruhiger und zugleich kinderfreundlicher geht es nicht. Weil nach knapp zwei Dritteln der Strecke das Landcafé Neubokel als willkommenes und fahrradfreundliches Etappenziel wartet, sind die Annehmlichkeiten der Zivilisation nicht weit. Unterwegs gibt es viel zu sehen. Nach dem ersten Abzweig vom Radweg hinein ins Grüne öffnet ein flauschiger Waldweg den Blick auf die Sportler auf Gifhorns 18-Loch-Golfplatz. Dann folgt Natur pur mit einem Mix aus Wald und Feld. Furcht, sich zu verfahren, braucht niemand zu haben. Eigentlich soll der Rundweg mit einem geschwungenen schwarzen „N“ gekennzeichnet sein. Aber ganz ehrlich, darauf würde ich mich nicht verlassen. Doch die nächste Siedlung kommt fast immer schnell wieder in Sichtweite. Und unterwegs wird man auf dem einen oder anderen Streckenabschnitt ortskundigen Einheimischen beim Joggen oder Gassigehen begegnen. Und die darf man ruhig fragen, wo es langgeht.

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Heidesee: Inzwischen sind wir am Heidesee angelangt. Dort gab es bis vor einigen Jahren ein schönes Ausflugscafé – aus gutem Grund. Im Moment muss man zusehen, die Ruine im Rücken zu behalten, um den Blick über den idyllischen eiszeitlichen Moorsee schweifen zu lassen. Die Waldpfade am Seeufer entlang sind ein Abenteuer für Kinder. Aufgepasst! Den Übergang über eine kleine Walddüne zum parallel verlaufenden Wirtschaftsweg nicht verpassen. Der führt durch offene Landschaft zur Bundesstraße 188. Vorsichtig queren, dann empfängt der nächste Wald die Radler. Vorbei an Neubokels Waldfriedhof geht es ins Dorf zur versprochenen Rast am Landcafé. Dessen Torten sind legendär. Aber nicht zu viel essen, ein paar Kilometer sind es ja noch.

Ölbohrturm Neubokel: Beim Eintauchen in die zartgrünen Neubokeler Allerwiesen erinnert ein kleiner Bohrturm mit originalem Bohrkopf an Neubokels Erdölzeitalter. Das endete schon 1963. Wer genau hinsieht, entdeckt sogar noch eins der typischen Wellblech-Wirtschaftsgebäude von einst. Es dient heute, versteckt zwischen Büschen und Bäumen, als Stall für Pferde oder Galloway-Rinder. Weiter in die Wiesen, zurück in den Wald, der nicht umsonst Kaiserholz heißt. Wer jetzt noch mal eine Pause braucht, sollte die Gelegenheit nutzen, einfach mal in die Stille zu lauschen. Da tut sich doch einiges im Dickicht. Endspurt gen Wilsche, und da kommt schon wieder der Radweg Richtung Ausgangspunkt in Sicht. Soll man sagen: Geschafft? Besser wäre: Geglückt.

Einkehrmöglichkeiten:

Landcafé Neubokel
Alter Kirchweg 2, Gifhorn,
Telefon 05371/13533,
Öffnungszeiten Mittwoch bis Sonntag 14 bis 19 Uhr und nach Vorbestellung.

Gasthaus Deutscher Heinrich
Im Achtertor 2, Wilsche,
Telefon 05371/7775,
Öffnungszeiten Dienstag 17 bis 21 Uhr, Mittwoch bis Sonntag 10 bis 21 Uhr, Freitag und Sonnabend bis 22 Uhr.