Das sind die künftigen Ministerinnen und Minister.

Birgit Honé (SPD, Bundes- und Europaangelegenheiten): Die im Landkreis Harburg aufgewachsene Juristin blickt auf eine lange Verwaltungskarriere zurück und bringt reichlich Erfahrung in der Sozial- und Innenpolitik mit. Seit 2013 war die in Bad Schwartau geborene 57-Jährige als Staatssekretärin für Europa und regionale Landesentwicklung in der niedersächsischen Staatskanzlei zuständig. Sie gilt als resolut und meinungsstark.

Olaf Lies (SPD, Umwelt, Bau, Energie): Der 50-jährige Friese hat innerhalb weniger Jahre in der SPD eine Blitzkarriere hingelegt. Im Jahr 2002 trat er in die Partei ein, 2010 übernahm er den Landesvorsitz. 2013 verlor Lies die Abstimmung über die Spitzenkandidatur gegen den damaligen Oberbürgermeister von Hannover, Stephan Weil. Dieser holte ihn später als Minister für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr in sein Kabinett. Lies wird als offen, zugänglich und gradlinig geschätzt.

Boris Pistorius (SPD, Inneres): Er gilt als parteiinterner Aufsteiger, seit er 2013 ohne jegliches Abgeordnetenmandat ins Landeskabinett wechselte. Der 57-Jährige gilt als Macher mit Wortwitz und Durchsetzungsvermögen. Pistorius, der im Bundestagswahlkampf SPD-Experte für Innenpolitik war, ist in Osnabrück geboren, wo er auch Jura studierte und Oberbürgermeister war.

Carola Reimann (SPD, Soziales): Die bisherige Bundestagsabgeordnete aus Braunschweig löst Cornelia Rundt ab. Sie war zuletzt immer wieder als Ministerkandidatin genannt worden, auch vor dem Hintergrund, dass die Braunschweiger SPD im Kabinett eine Rolle spielen soll. Dort ist sie Vize-Bezirksvorsitzende. Die 50-jährige Reimann sitzt seit 2000 im Bundestag und kümmert sich dort als stellvertretende Fraktionschefin vor allem um Arbeit und Soziales.

Grant Hendrik Tonne (SPD, Kultus): Als parlamentarischer Geschäftsführer der SPD war der 41-jährige Jurist aus Nienburg (Weser) bislang die rechte Hand von Fraktionschefin Johanne Modder. Parlamentskollegen schätzen Tonne für seine humorvolle, nicht verbissene Art und seine Entscheidungsfreudigkeit. Er trat 1996 in die SPD ein und engagierte sich zunächst in der Kommunalpolitik. In den Landtag zog Tonne erstmals im Jahr 2008 ein.

Bernd Althusmann (CDU, Wirtschaft, Arbeit, Digitales): Der in Oldenburg geborene Lüneburger wollte eigentlich Regierungschef werden, nun wird er immerhin Wirtschaftsminister und Stephan Weils Stellvertreter. Der 50-Jährige gilt wie Weil als sachlicher Typ, der sowohl Regierungserfahrung wie auch – als mehrjähriger Leiter eines Stiftungsbüros in Afrika – internationale Erfahrung vorweisen kann. Der Reserve-Offizier trat 1990 in die Partei ein. Bis 2009 gehörte er dem Landtag an, bevor er erst Kultus-Staatssekretär, dann Kultusminister wurde.

Barbara Havliza (CDU, Justiz): Wie schon in der vergangenen Legislaturperiode mit Antje Niewisch-Lennartz (Grüne) übernimmt wieder eine Richterin die Leitung des Justizressorts. Havliza (59) ist bisher Vorsitzende Richterin am Oberlandesgericht in Düsseldorf. Sie war bereits im Schattenkabinett der CDU für das Justiz-Ressort vorgesehen. Bis 2010 arbeitete sie an Gerichten in Niedersachsen.

Reinhold Hilbers (CDU, Finanzen): Der 53-jährige Betriebswirt aus Lingen an der Ems gilt als der Verwaltungs- und Haushaltsexperte der CDU-Fraktion im Landtag. Er sitzt seit 2003 im Landtag in Hannover. Im Schattenkabinett von Althusmann war er für das Sozialressort vorgesehen. Hilbers gilt in der Haushaltspolitik als durchsetzungsstark und kompetent.

Barbara Otte-Kinast (CDU, Agrar): Für die CDU ist das Ministerium für Landwirtschaft im Agrarland Niedersachsen ein Schlüsselressort – und das leitet künftig die bisherige Landfrauen-Vorsitzende. Seit 2004 ist die 53-Jährige Mitglied des Kreistags Hameln-Pyrmont.

Björn Thümler (CDU, Wissenschaft): Lange Jahre leitete der Mann aus der Wesermarsch die CDU-Landtagsfraktion, jetzt wird er mit einem Ministerposten belohnt. Der studierte Politikwissenschaftler genießt in der Partei hohes Ansehen. Innerhalb der CDU wird Thümler (46) wegen seiner ruhigen und entschlossenen Art sehr geschätzt. dpa

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