Berlin. Corona hat den Trend zum kontaktlosen Zahlen beschleunigt. Auch die Deutschen tragen einer Umfrage zufolge weniger Bargeld bei sich.

Die Deutschen lieben das Bargeld. Während in den skandinavischen Ländern nur noch selten Scheine und Münzen den Besitzer wechseln und stattdessen kontaktlos bezahlt wird, gelten die Deutschen als Karten-Muffel. Von einer Bezahlung per Smartphone oder Smartwatch ganz zu schweigen.

Die Corona-Pandemie scheint aber auch hierzulande den Wandel zu beschleunigen. Die Deutschen tragen nach mehr als einem Jahr Corona-Pandemie deutlich weniger Bargeld bei sich als vor der Krise.

Corona-Pandemie beschleunigt Trend zum bargeldlosen Zahlen

Das ist das Ergebnis einer repräsentativen und deutschlandweiten YouGov-Umfrage im Auftrag des Zahlungsdienstleisters Klarna. Die Umfrage liegt unserer Redaktion vorab vor.

Demnach trägt jeder Deutsche derzeit im Schnitt 74,80 Euro bei sich – rund 16 Prozent weniger als 2020, als es noch durchschnittlich 89,22 Euro waren. Schon vor der Pandemie hat der Bankenverband eine langsame Abkehr vom Bargeld festgestellt. Diese wurde nun offenbar beschleunigt.

Männer tragen deutlich weniger Bargeld im Portemonnaie

Männer haben der Umfrage zufolge mit 81 Euro sogar 23 Euro weniger im Portemonnaie als noch vor einem Jahr. Frauen tragen im Schnitt 69 Euro bei sich, sechs Euro weniger als noch 2020.

Mit durchschnittlich 81 Euro findet sich bei den über 55-Jährigen das meiste Bargeld im Portemonnaie. Bei den 18- bis 24-Jährigen sind des dagegen durchschnittlich nur 53 Euro.

Mehrheit greift erst ab elf Euro zur Karte

Westdeutsche haben laut den Umfragedaten mit 82 Euro im Schnitt zehn Euro mehr Bargeld dabei als Ostdeutsche. Am wenigsten Bargeld tragen Schleswig-Holsteiner bei sich (43 Euro), am meisten die Saarländer (107 Euro).

15 Prozent der Befragten gaben an, beim Einkauf im Einzelhandel komplett auf Bargeld zu verzichten, bei den 18- bis 24-Jährigen war es sogar jeder Fünfte, der bargeldlos im Einzelhandel bezahlt. Die Mehrheit der Befragten greift allerdings erst ab Beträgen von 11 Euro zu bargeldlosen Zahlungsmitteln.