Berlin. Die Berufsvorstellungen von Jugendlichen ändern sich nur langsam. Der Handwerkspräsident ist unzufrieden mit den fest gefügten Berufsbildern.

Manchmal sind es ganz banale Dinge, die den Unterschied machen. Bei Andrea Tschichholz ist es die Arbeitshose. Sie ist blau-schwarz und hat so viele Taschen wie andere Arbeitshosen auch. Es ist aber ein Modell speziell für Frauen. „Darin sieht man nicht aus als würde man im Kartoffelsack stecken“, sagt Tschichholz. Noch wichtiger sei, dass ihr die Hose einfach passe. Sie sei froh, dass sie kein schlecht sitzendes Herrenmodell tragen müsse.

Andrea Tschichholz ist Meisterin im Installateur- und Heizungsbauerhandwerk. Das ist kein typischer Beruf für Frauen. „In der Berufsschule war ich das einzige Mädchen in der Klasse“, erzählt die 32-Jährige. Die Jungen hätten sie ungläubig angeschaut und sich gefragt, ob sie wirklich den ganzen Tag auf der Baustelle arbeite: „Die konnten sich nicht vorstellen, dass ich auch Rohre schneiden und mit Kollegen zusammen eine Badewanne ins obere Stockwerk tragen kann.“