Ingolstadt. Zur Pause hätte der VfL in Ingolstadt mit 0:4 hinten liegen können. Allofs: „Erschütternd.“

Zwischenzeitlich war Valérien Ismaël, der Trainer des VfL Wolfsburg, der Verzweiflung nah. Was seine Profis am Samstag beim FC Ingolstadt anboten, insbesondere in der ersten Halbzeit, hatte kein Bundesliga-Niveau. Doch der Franzose trieb seine Mannschaft von der Außenlinie immer wieder an. Am Ende sprang nach einer kleinen Leistungssteigerung immerhin noch ein 1:1 (0:1) beim Vorletzten heraus, vor 13 521 Zuschauern erzielte Daniel Caligiuri nach der FCI-Führung durch Anthony Jung den Ausgleich. Es war ein Zähler für die Moral.

Doch der war sehr, sehr glücklich. Zur Halbzeit hätte die Partie schon gelaufen sein können. Was die Wolfsburger in den ersten 45 Minuten anboten, war unterirdisch, indiskutabel, bedenklich. „Ingolstadt hatte die Mittel, die man in so einem Spiel braucht, und wir hatten keine Antwort darauf. Das war erschütternd und ernüchternd“, fand auch VfL-Manager Klaus Allofs deutliche Worte für diesen Auftritt.

Beim Gegentor durch Jung stieg Paul Seguin erst gar nicht zum Kopfball hoch. Zuvor hatte Moritz Hartmann an den Pfosten geköpft und Keeper Diego Benaglio einen Strafstoß des FCI-Angreifers gehalten. Ricardo Rodriguez hatte Mathew Leckie im Strafraum gelegt. Kurz vor der Pause blieb Benaglio im Eins-gegen-eins mit Leckie Sieger, nachdem Luiz Gustavo im Mittelfeld den Ball verloren hatte. Ein 0:4 war im Bereich des Möglichen.

„Die erste Hälfte war katastrophal“, sagte Ismaël. Der Trainer zog die richtigen Schlüsse, brachte Caligiuri und Borja Mayoral für die enttäuschenden Maximilian Arnold und Daniel Didavi, der auf rechts nicht klar kam. Mitte der zweiten Halbzeit kamen die Gäste besser ins Spiel, Mayoral und Mario Gomez vergaben die ersten Möglichkeiten. Der Ausgleich fiel dann etwas glücklich, Caligiuri traf den Ball nach der Hereingabe von Josuha Guilavogui gar nicht richtig, trotzdem trudelte die Kugel ins Netz.

Es war der Auftakt für eine turbulente Schlussphase. Marcel Schäfer zielte knapp neben das Tor, dann traf Leckie aus bester Position den Pfosten. Und in der 87. Minute lenkte Benaglio einen Schuss von Pascal Groß mit einer Glanztat ans Lattenkreuz. Die Wolfsburger mussten nach Schlusspfiff tief durchatmen.