Braunschweig. Die DFL hat bekanntgegeben, wie die Fernseh-Milliarden in den kommenden Jahren an die 36 deutschen Profi-Klubs verteilt werden.

Es bleibt dabei, die Leistungen in den jeweils vergangenen fünf Jahren sollen belohnt werden. Die Deutsche Fußball-Liga (DFL), der Dachverband der 36 Profiklubs, stellte am Donnerstag in Frankfurt das neue Vier-Säulen-Modell vor, nach dem die nationalen Fernseheinnahmen unter den Erst- und Zweitligisten verteilt werden. Es gilt von der Saison 2017/18 bis 2020/21. Im Juni hatte die DFL den bislang höchstdotierten Fernsehvertrag der Bundesliga-Geschichte abgeschlossen. Danach erhalten die Profiklubs für die Laufzeit von vier Jahren 4,64 Milliarden Euro für den Verkauf ihrer nationalen Medienrechte – 1,16 Milliarden Euro pro Spielzeit. In der aktuellen Saison sind es noch rund 850 Millionen Euro.

Auch nach dem neuen Verteilungsschlüssel bleibt das sportliche Abschneiden in der Fünfjahreswertung mit 70 Prozent der ausgeschütteten Summe der stärkste Faktor. Allein diese rund 833 Millionen Euro bedeuten deutlich mehr Einnahmen als die bisher 690 Millionen Euro. So entscheidet der Tabellenplatz letztlich über 98 Prozent der Gesamtsumme, die ein Verein erhält.

Zudem werden 23 Millionen über eine Wettbewerbsbewertung der vergangenen fünf Jahre verteilt. Die sportliche Nachhaltigkeit (60 Millionen Euro) und die Nachwuchsarbeit (24 Millionen) sind ebenfalls neue Kriterien für die Ausschüttungen. Beibehalten werde nach einer Simulation der DFL mit vergangenen Spielzeiten die Aufteilung zwischen den Ligen: Rund 80 Prozent erhalten die Bundesligisten, zwischen 19 und 21 Prozent die Zweitligavereine.

„Dieser neue Schlüssel soll langfristig den Wettbewerb stärken. Die Tabelle soll nicht zementiert, sondern der Wettbewerb intensiviert werden“, sagte DFL-Chef Christian Seifert bei einer Pressekonferenz in Frankfurt. „Der Solidaritätsgedanke stand keine Sekunde zur Debatte. Er wird weiterhin ein Markenzeichen der Bundesliga sein“, stellte Liga-Präsident Reinhard Rauball fest.

„Dieses Ergebnis bewerten wir absolut positiv. Wir begrüßen es sehr, dass das DFL-Präsidium nach den kontroversen Diskussionen im Vorfeld einstimmig für dieses Modell votiert hat“ , teilte der VfL Wolfsburg, der von den Geschäftsführern Tim Schumacher und Thomas Röttgermann in Frankfurt vertreten wurde, mit und: „Dies zeigt, dass der verabschiedete Verteilerschlüssel der Medienerlöse auf breiter Basis Zustimmung erfährt und von allen getragen wird. Das sportliche Abschneiden und weitere wichtige Aspekte wie sportliche Nachhaltigkeit und Nachwuchsarbeit stehen klar im Fokus.“

„Hier wurde vor allem ein zukunftsweisendes und ausgewogenes Konzept mit wichtigen Botschaften auf eine höchst komplexe Fragestellung entwickelt“, betont Eintracht-Geschäftsführer Soeren Oliver Voigt, der seit dem Sommer Mitglied im DFL-Ligavorstand ist. „Es ist gelungen, die Solidargemeinschaft Bundesliga und 2. Bundesliga aufrechtzuerhalten und den sportlichen Wettbewerb in den verschieden Tabellenregionen beider Ligen zu fördern. Der Einsatz von Nachwuchsspielern in den Lizenzmannschaften sowie eine langfristige Zugehörigkeit eines Clubs zu den beiden Bundesligen wird honoriert; nachhaltiges Arbeiten im sportlichen wie auch im wirtschaftlichen Bereich wird ebenfalls belohnt. “

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