Berlin. Rapsöl als fester Bestandteil in der Küche – laut „Öko-Test“ gibt es dafür gute Gründe. Elf Produkte zeichnete die Zeitschrift aus.

Es ist nicht nur einer Frage des Geschmacks – Rapsöle sind auch äußerst gesund. Zu diesem Ergebnis kommt ein neuer Test der Zeitschrift „Öko-Test“ (Ausgabe 11/2020). Die aus den Samen der Raps-Pflanze gewonnenen Öle seien nicht nur als gelegentliche Alternative zu Oliven- oder Sonnenblumenölen geeignet, sondern ein vollwertiges Speisemittel und fester Bestandteil in der Küche.

Dem Bericht von „Öko-Test“ zufolge wurden von 23 getesteten Ölen elf entweder als als „sehr gut“ oder „gut“ ausgezeichnet worden. Vor allem die Belastungen mit Giften aus der Produktion und chemischen Zusatzstoffen sei bei Rapsölen gering. Die einzelnen Produkte seien unter anderem auf Pestizide, Schadstoffe und Weichmacher untersucht worden. Diese Bestandteile kamen wenn überhaupt, dann nur in geringen Mengen vor. Lesen Sie auch: Ein Öl für alle Fälle

Rapsöl beim Kochen und beim Braten

Für die Verwendung von Rapsöl beim Kochen und beim Braten gebe es also gute Gründe, so lautet eine Erkenntnis aus dem Test. Unter anderem gelte die Zusammensetzung an Fetten als besonders gesund. Darüber hinaus seien Rapsöle recht preisgünstig. Und schließlich seien sie vielfältig einsetzbar.

Die Tester untersuchten sowohl raffinierte als auch kalt gepresste Öle.

Der Raps blüht vor allem zwischen Mai und Juli. Auf insgesamt 1,3 Millionen Hektar wird die Pflanze in Deutschland angebaut.
Der Raps blüht vor allem zwischen Mai und Juli. Auf insgesamt 1,3 Millionen Hektar wird die Pflanze in Deutschland angebaut. © obs | Dietrich Habbe

Rapsöl im „Öko-Test“: Sieger und Verlierer

Sieger bei den raffinierten Produkten war mit das günstigste von „Ja! Reines Rapsöl“ (0,96 Euro pro Liter) sowie das vom Anbieter Kunella (2,58 Euro pro Liter). Sechs weitere raffinierte Rapsöle schnitten mit „gut“ ab. Ein Produkt fiel wegen seines stark erhöhten Gehalts an Mineralöl mit einem „ungenügend“ durch. Lesen Sie auch: Neuer Olivenöl-Warentest: Versagen Lidl und Aldi wieder?

Bei den kalt gepressten Ölen gab es nur ein sehr gutes Produkt: das „Moritz Raps Kernöl nativ“ von Kleeschulte. Es zählt mit einem Preis von rund 7,60 Euro aber auch eher zu den hochpreisigen Produkten. Zwei weitere kalt gepresste Öle bekamen ein „gut“, zwei ein „mangelhaft“ wegen erhöhter Mineralölbestandteile.

Kalt gepresst oder raffiniert – Vor- und Nachteile

Während kalt gepresste Rapsöle ohne Wärmezufuhr gewonnen werden, durchlaufen raffinierte Öle physikalische und chemische Verarbeitungsschritte. Der Vorteil: Unerwünschte Stoffe wie Pestizide oder Schwermetalle werden mit entfernt. Der Nachteil: Sekundäre Pflanzenstoffe und rund 30 Prozent des Vitamin-E-Gehalts gehen verloren. Lesen Sie auch: Warentest: Light-Artikel mit schlechtem Fett und viel Zucker

Und welche Variante ist nun besser? Es kommt darauf an. Wen die saatige und leicht kohlige Rapsnote nicht stört, kann auf ein kalt gepresstes natives Rapsöl zurückgreifen. Sinnvoll ist es, dieses Öl für die kalte Küche zu verwenden, denn nur hier bleibt der Geschmack voll erhalten.

Von gesunden Fettsäuren profitieren

Wer den Eigengeschmack nicht schätzt, aber von den gesunden Fettsäuren profitieren will, für den ist ein raffiniertes Rapsöl völlig ausreichend.

Was für alle Öle gilt: Am längsten halten sie, wenn Verbraucher sie kühl und dunkel lagern, am besten im Kühlschrank. (mark/dpa/tmn)