Berlin. Stiftung Warentest hat 27 Balsamico-Produkte getestet. Zwischen ihnen liegen vor allem preislich Welten – beim Geschmack weniger.

Mit Balsamico würzt man Salatdressings, kann damit aber genauso gut Desserts verfeinern. Denn die Essigspezialität aus Modena in Italien enthält viel Zucker – wenn die Qualität hoch ist. Allerdings wird laut Stiftung Warentest nicht einmal jeder zweite Balsamico diesem Anspruch gerecht.

Das geht aus der neuesten Ausgabe der Zeitschrift „test“ hervor, in der 27 Produkte unter die Lupe genommen wurden. Zwischen ihnen liegen vor allem preislich Welten.

Balsamico bei Stiftung Warentest: Große Unterschiede beim Preis

So kosten Edelvarianten zwischen 52 Euro („Giuseppe Cremonini“) und 120 Euro („Giuseppe Giusti“) pro Liter. Diese beiden wurden wie neun weitere Produkte von der Stiftung mit „gut“ bewertet. Für gerade mal je 1,98 Euro gibt es aber bei Kaufland und Aldi Süd ebenfalls mit „gut“ benotete Tropfen, die durchaus für eine Vinaigrette taugen.

Zu den geschmacklichen Spitzenreitern zählen laut den Testern zudem der dunkle Bio-Balsamico von „Rapunzel“ (18 Euro pro Liter) sowie „Alnatura“ mit seinem dunklen und hellen Balsamessig (je 5,40 Euro pro Liter).

Verschiedene Balsamici für verschiedene Zwecke nutzen

Angesichts der enormen Preisunterschiede empfehlen die Warentester, die hochwertigen Modena-Spezialitäten zum Verfeinern von Speisen zu nutzen, zum Beispiel von Parmesan, Desserts, Obstsalat oder Eis. Für ein Salatdressing reiche dagegen durchaus ein Standard-Balsamessig.

Die Balsamici, die mit den Urteilen „befriedigend“ und „ausreichend“ weniger überzeugten, unterteilen sich in zehn dunkle und sechs weiße Sorten. Hauptkritikpunkte der Warentester waren hier ein einseitig saurer Geschmack, Essigester-Geruch, eine mangelhafte Deklaration und ein geringer Traubenmostanteil.

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    Balsamico-Produkte haben sich seit letztem Test verbessert

    Erfreut zeigen sich die Tester dagegen über die Qualitätsverbesserung im Vergleich zu einem Test im Jahr 2011. Damals stammten Essig und Zucker nicht immer aus Trauben – dafür gab es im aktuellen Test keine Hinweise mehr.

    Auch die Mindestsäure von sechs Prozent hielten alle dunklen Balsamici ein – und keiner schmückte sich zu Unrecht mit der geschützten geografischen Herkunftsangabe Aceto Balsamico di Modena. Erst im Dezember urteilte ein Gericht, dass auch deutsche Hersteller Balsamico vertreiben dürfen.

    Wer Balsamico fürs Salatdressing nutzt, greift oft auch zu Olivenöl. Auch das hat Stiftung Warentest vor kurzem untersucht: Neuer Olivenöl-Warentest: Versagen Lidl und Aldi wieder? „Höchste Güteklasse“ ist gerade bei diesem Produkt oft Etikettenschwindel: Öko-Test hat nachgeprüft: Jedes zweite Olivenöl ist verunreinigt.

    (dpa/cho)