Hamburg. Vier deutsche Markenfirmen entwickeln ein drahtloses und datensicheres System für das eigene Haus. Auch die Installation ist einfach.

Dass Produkte diverser Hersteller nicht miteinander vernetzt werden können – Stichwort: Inkompatibilität – war bislang ein Grund, weshalb viele Menschen davor zurückschreckten, in intelligente Technik zu investieren. Vier mittelständische deutsche Unternehmen (Abus, Paulmann, Schellenberg und Steinel) haben diese Hürde nun überwunden, indem sie auf jeweils eigene SmartHome-Zentraleinheiten verzichtet und eine gemeinsame App entwickelt haben.

Über die lassen sich bereits mehr als 80 Produkte für die Bereiche Licht, Sicherheit, Heizungssteuerung und Antriebstechnik steuern. „Unser Smart Friends-System haben wir so angelegt, dass es nach dem Baukastensystem jederzeit erweiterbar ist, sodass Nutzer sich auf die Zukunftsfähigkeit des Systems verlassen können“, sagt Tanja Rockenfeller von der Firma Schellenberg, spezialisiert auf Antriebssysteme.

Keine Daten in einer Cloud

„Um dieses System zu installieren, sind keine großen technischen Kenntnisse notwendig“, ergänzt Günther Ohland von der SmartHome Initiative Deutschland. Das Einzige, was Nutzer machen müssten, sei sich vorher genau zu überlegen, wie ihr Plus an Komfort und Sicherheit aussehen soll. „Entsprechend müssten dann die jeweiligen ,Wenn-dann-Lösungen‘ aussehen, mit denen die Geräte über die App gesteuert werden“, so Ohland.

Da die „Smart Friends“ von der Sorge vieler Bürger um den Datenschutz wissen, haben sie darauf geachtet, dass alle Einstellungen und Benutzerdaten lokal auf einer kleinen Box gespeichert werden. „Die persönlichen Daten bleiben damit in den eigenen vier Wänden. Das System funktioniert ohne jegliche Registrierung“, sagt Michael Bräuer von Abus, Hersteller von Sicherheitstechnik. Damit sei eine hohe Datensicherheit gewährleistet, da keine Speicherung über eine Cloud stattfindet.

Sprachsteuerung ist möglich

Trotzdem ist das System kompatibel mit der Alexa-Sprachsteuerung von Amazon und der von Google Home. „So kann man bequem per Sprachbefehl die Raumtemperatur einstellen, das Licht dimmen, die Rollläden bedienen und die Tür öffnen, was besonders für Menschen mit körperlichen Einschränkungen ein echtes Plus im Alltag ist“, sagt Günther Ohland.

Weitere Vorteile: Das System kann selbst installiert werden, da die Komponenten drahtlos arbeiten; es reicht das hauseigene Wlan, es sei denn die Box muss mithilfe des aktiven Internetzugangs aktualisiert werden. Und – für Fragen steht ein Kundenservice bereit. (be)