Berlin. Der Zwiebellook im Winter hat nichts mit dem Geruch des Gemüses zu tun, sondern mit Schichten. Wann diese Kleidung bei Kälte hilft.

Auch bei Kälte bewegen sich viele Menschen gerne an der frischen Luft – vor allem wenn es zwar knackig kalt, aber gleichzeitig sonnig ist. Doch viele Menschen wissen nicht genau, wie sie sich anziehen sollen, wenn es immer wieder Sonnenstunden und damit gefühlte Wärme. Dann hilft der Zwiebellook.

Ärzte raten zum sogenannten Zwiebelprinzip – denn das bietet größtmögliche Flexibilität. Und modisch kann es darüber hinaus auch noch sein. Wie man sich mit dem Zwiebellook richtig warmhält, erklären Mode- und Gesundheitsexperten.

Wie kleidet man sich am besten bei Kälte?

Anette Wahl-Wachendorf, Vizepräsidentin des Verbandes der Werks- und Betriebsärzte, rät dazu, vor allem Kopf und Oberkörper ordentlich warm einzupacken. „Die Beine dagegen sind nicht ganz so wichtig, da kann man im Zweifel auch einfach eine Jeans tragen.“

Für obenrum sei der Zwiebellook die beste Wahl, weil er flexibel sei: „Bei Anstrengungen kann man die oberste Schicht auch mal ausziehen, eine Jacke zum Beispiel“, sagt Wahl-Wachendorf. „Man muss sich dann nur angewöhnen, sie wieder anzuziehen, bevor man zu frieren beginnt – und nicht erst dann.“ Wichtige Fragen und Antworten zum Umgang mit Frost und Kälte.

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    Wo lauert die größte Gefahr?

    Problematisch werde es, wenn man anfängt zu schwitzen, so die Expertin. Denn wenn durchgeschwitzte Kleidung kalt werde, würde man anfangen zu frieren. Wahl-Wachtendorf rät Berufstätigen daher zu einem Satz Wechselkleidung.

    Auch beim Sport im Freien sollte man auf die passende Kleidung achten. Fernando Dimeo vom Zentrum für Sportmedizin in Berlin empfiehlt Sportklamotten, die den Schweiß nach außen abgeben – und ebenfalls den Zwiebellook: „Dabei lieber mehrere dünne Schichten wählen als eine dicke.“

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    Wie klappt das Zwiebelprinzip im Alltag?

    Wer nur kurz durch die Kälte muss, etwa ins Büro, entkleidet sich im Warmen Schicht um Schicht bis auf die Alltagsklamotten. Man sollte sich dann so ausziehen können, ohne sich komplett entkleiden zu müssen – eine Strumpfhose unter der Jeans wäre also eher unpraktisch.

    Hilfreich hingegen sind Reißverschlüsse und Knöpfe an den Kleidungsstücken. Und die Faustregel: Je weiter unten die Schicht, desto leichter sollte der Stoff sein. Nicht direkt auf der Haut sollte Baumwolle liegen, denn die hält Schweiß fest.

    Was passt unter einen dicken Mantel?

    „Verzichten Sie auf den Blazer unter der dicken Jacke“, empfiehlt Modeberaterin Anna Bingemer-Lehr aus Düsseldorf. „Das wird zu eng.“

    Stattdessen sollte man für die Zeit draußen über eine Bluse eine Weste ziehen, dann folgt der Mantel. Der Blazer kommt für die Zeit in die Tasche. Ist eine Bluse gut gebügelt, überstehe sie hingegen das Geknautsche unter einer Weste.

    Wie sieht der Zwiebellook stilvoll aus?

    Stilvoll wirke der Zwiebellook nur, wenn er nicht zu erahnen sei, sagt Personal Shopperin Maria Hans aus Hamburg. Die oberste Lage sollte also nicht verdächtig spannen oder sich wellen.

    Für den Look sollten sich die Kleidungsstücke in ihren Schnitten und Längen außerdem deutlich voneinander unterscheiden, erklärt Modeberater Andreas Rose aus Frankfurt. Und: „Wer mehrere Prints – Streifen, Karo oder Ethno – kombiniert, sollte auf zusätzliche Accessoires besser verzichten, um den Zwiebellook nicht zu überladen.“

    • Nicht alle Stellen des Körpers lassen sich durch warme Kleidung schützen. Das Gesicht etwa ist der Kälte meist komplett ausgesetzt. So hält man die strapazierte Haut im Winter gesund.

    • Auch gute Vorbereitung kann gegen Kälte helfen. Aber sind regelmäßige Saunagänge oder kalte Duschen tatsächlich ratsam? Wie man sich wirklich abhärten kann.

    • Auch Sport im Freien gilt als Abhärtungsmethode. Bei Minusgraden haben allerdings viele Menschen Scheu davor. Wann Sport im Winter gefährlich ist.

    (dpa/cho)