Mountain View. Der Dienst Google Plus sollte Facebook Konkurrenz machen, zog aber verhältnismäßig wenige Nutzer an. Nun wird er bald geschlossen.

Nachdem der Internet-Konzern Google eine neue Datenpanne entdeckt hat, schließt er sein Online-Netzwerk Google Plus deutlich früher als geplant: Schon im April 2019 soll der Dienst für Nutzer dichtgemacht werden. Zuvor war noch von August die Rede.

Bei der neuen Panne seien Informationen von rund 52,5 Millionen Nutzern betroffen gewesen, teilte Google am Montag mit. Dabei hätten Software-Entwickler Zugang unter anderem zu Namen, E-Mail-Adressen, Alter und Beschäftigung gehabt, auch wenn diese Daten privat bleiben sollten.

Google+ hat Schwachstelle

Die Lücke habe sechs Tage lang bestanden und Google habe keine Hinweise darauf, dass Entwickler sie ausgenutzt oder auch nur entdeckt hätten.

Google hatte im Oktober mitgeteilt, dass Google Plus bereits seit dem Jahr 2015 eine Schwachstelle hatte. Dadurch hätten die App-Entwickler ebenfalls auf den Namen, die E-Mail-Adresse sowie Informationen über Beschäftigung, Geschlecht und Alter von Nutzern zugreifen konnten.

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Erste Schwachstelle zunächst nicht öffentlich gemacht

Damals sprach Google aber nur von 500.000 potenziell betroffenen Nutzerkonten. Die ähnliche neue Lücke, die aber viel mehr Accounts traf, sei im November mit einem Software-Update eingeführt worden, hieß es jetzt. Die Schnittstellen für Software-Entwickler sollen nun in den kommenden drei Monaten gekappt werden.

Google stand bereits unter Kritik, weil der Internet-Konzern die erste Schwachstelle zwar bereits im März entdeckt und umgehend geschlossen hatte – sie aber nicht öffentlich machte. Der Vorfall wurde erst durch einen Bericht im „Wall Street Journal“ bekannt. Jetzt meldete Google die neue Lücke kurz vor einer Anhörung von Firmenchef Sundar Pichai im US-Kongress.

Google Plus war 2011 als Konkurrenz zu Facebook gestartet, hatte sich aber nicht durchsetzen können und hatte zuletzt kaum noch Nutzer. Google will eine Version des Netzwerks für die Kommunikation in Unternehmen weiterbetreiben. (les/dpa)