Berlin. Stiftung Warentest hat 25 Schoko-Sorten untersucht. Am Geschmack war meist nichts auszusetzen. Und ein altes Problem hat sich erledigt.

Seelentröster, kleine Belohnung, süßer Nachtisch – Schokolade schmeckt gut. Ob Vollmilch oder dunkel, ob mit Nüssen oder pur. Dass die Leckerei vom Gaumen direkt auf die Hüften wandert – nun ja, welcher Genuss bleibt schon ganz ohne Folgen?

Den Deutschen schmeckt Schokolade besonders gut. Denn zusammen mit der Schweiz liegt hierzulande der Schoko-Konsum mit jährlich neun bzw. zehn Kilo pro Kopf im europaweiten Vergleich am höchsten.

Schokolade – Das teuerste Produkt auf dem letzten Platz

Aber was macht eine gute Schokolade aus? Sie sollte eine deutliche Kakaonote haben, sahnig im Geschmack sein und nach Karamell duften.

Wenn die Tafeln dann noch frei von Luftbläschen sind, eine glatte Oberfläche haben und an den Bruchkanten nicht splittern, ist der Schoko-Genuss rund. So jedenfalls sieht das die Stiftung Warentest, die nun 25 Produkte unter die Lupe nahm.

Diese Lebensmittel gehören nicht in den Kühlschrank

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    Das Ergebnis: 21 von insgesamt 25 getesteten Schokoladentafeln haben im Punkt „Sensorisches Urteil“ von den Testern die Note „gut“ oder „sehr gut“ erhalten, berichtet die Zeitschrift „test“.

    Die Gesamtbeurteilung der Produkte fiel allerdings schlechter aus. Hier erhielten nur 15 Produkte die Note „gut“.

    Das beste Qualitätsurteil „sehr gut“ bekam „Die gute Schokolade“. Sie gehört außerdem mit einem Euro pro 100 Gramm zu den günstigen Milchschokoladen. Und: Hinter dem Fairtrade-Produkt steckt die Kinder- und Jugendinitiative Plant-for-the-Planet.

    Supermarktketten wie Edeka, Rewe oder Tengelmann verzichten nach Angaben der Organisation auf ihren Gewinn an dem Produkt. Das Geld fließe stattdessen direkt in ein Aufforstungsgebiet in Mexiko.

    Diese Schokoladensorten gehören zu den die Top 6:

    • „Die gute Schokolade“ (1 Euro/100 g)
    • „Marabou Mjölk Cjhoklad“ (1,12 Euro/100 g)
    • „Merci Edel-Rahm“ (1,30 Euro/100 g)
    • „Milka Alpenmilch“ (1 Euro/100 g)
    • Aldi Moser Roth Edel Vollmilch (0,99 Euro/125 g)
    • Reichardt Edelvollmilch (1,09 Euro/125 g)

    Wie viel Schokolade darf’s denn sein? Mediziner raten zu Zurückhaltung.
    Wie viel Schokolade darf’s denn sein? Mediziner raten zu Zurückhaltung. © dpa-tmn | Robert Günther

    Doch nicht alles war „gut“. Denn daneben vergab die Stiftung Warentest neunmal die Note „befriedigend“. Und einmal gab es sogar nur ein „ausreichend“ in der Gesamtnote: für die „Godiva Milk Chocolate“. Diese Tafel ist laut Warentest stark nickelbelastet, was allerdings nicht gesundheitsschädlich sei. Pikant: Ausgerechnet dieses Produkt ist mit 6,95 Euro pro 100 Gramm das teuerste im Test.

    Lange waren Spuren von Mineralöl ein Problem bei Schokoladen. Nun attestieren die Warentester, dass die Hersteller das Problem mittlerweile „im Griff“ haben. Dazu sei keine Schokolade nennenswert mit Pflanzenschutzmitteln oder dem Schadstoff Kadmium belastet.

    Etikettenschwindel mit der Vanille in Schokolade

    In einzelnen Fällen kritisieren die Tester eine „kräuterartige Fremdnote im Geschmack“ (Vivani Edel Vollmilch) oder eine irreführende Abbildung einer Vanilleschote auf der Verpackung, obwohl nur der Aromastoff Vanillin verwendet wird.

    Vanilleschoten oder -extrakte stehen zudem auf einigen Zutatenlisten, doch tatsächlich enthalte die Schokolade dann allenfalls nur Spuren davon, so die Tester. Laut Warentest enthielten nur „Naturata Ecuador Edelvollmilch“ und „Leysieffer Les extra Fins“ beim Test „Vanille in deutlicher Menge“.

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      Schokolade gut für die Gesundheit

      Ín Maßen gilt Schokolade als gesund.
      Ín Maßen gilt Schokolade als gesund. © dpa-tmn | Robert Günther

      Und wie viel Schokolade ist nun aus medizinischer Sicht empfehlenswert? „Ich halte bei moderater Bewegung eine Viertel Tafel Schokolade täglich für unproblematisch“, sagt Professor Curt Diehm, Facharzt für Innere und Gefäßmedizin an der Max-Grundig-Klinik in Bühl in Baden-Württemberg. „Das sind 25 Gramm. Alles darüber hinaus geht an die Kalorien und Übergewicht.“

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      Wie erkennt man gute Schokolade?

      Stiftung Warentest zufolge können Verbraucher gute Schokolade an einigen Merkmalen selbst erkennen. Dazu gehören:

      • Geruch und Geschmack: Kakaogeschmack erkennbar, anonsten sahnig mit Karamell-Geruch
      • Aussehen: glatt, keine Luftbläschen
      • Konsistenz: langsam schmelzend, knackend beim Abbeißen

      Wie hoch ist der Kakao-Anteil in Schokolade?

      • Schwarze Schokolade: mindestens 70 Prozent
      • Milchschokolade: 25 Prozent

      Was in der Schokolade macht glücklich?

      Zu den Substanzen der Schokolade, die glücklich machen, gehört Tryptophan. Das ist eine Aminosäure, die vom Körper in Serotonin umgewandelt wird. Es wird häufig auch als Glückshormon bezeichnet.

      Hinzu kommen Anandamid und Phenylethylamin. Anregend wirkt auch Koffein und Theobromin. (W.B./dpa)