Verkaufsstart iPhone XS und Max : Schlangen vor Apple Stores
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Berlin. Am Freitag startete der Verkauf der neuen iPhones XS und XS Max sowie von der Apple Watch. Wir haben sie getestet. Alle Informationen.
An diesem Freitag hat der Verkauf der neuen iPhone-Modelle XS und XS Max begonnen. Anders als in den vergangenen Jahren, als sich vor den Apple-Stores riesige Schlangen bildeten, scheint der Andrang in diesem Jahr nicht ganz so groß zu sein.
Wie auf Fotos auf Twitter zu sehen ist, ist die Vorfreude vor allem im asiatischen Raum groß. Vor Apple Stores in Japan sind lange Schlangen zu sehen. Ähnliche Bilder gab es auch aus China und Hongkong. Wie das Portal „Channel News Asia“ berichtet, hätten 400 Apple-Fans auf Einkass gewartet.
iPhone XS und XS Max vorgestellt
Auch in London entstanden Schlangen vor den Apple Stores zum Verkaufsstart der neuen iPhones.
iPhone XS und XS Max
Die neuen Modelle XS und XS Max wurden offiziell mit der neusten Ausgabe der Apple Watch, Series 4, veröffentlicht. Die erste Vorbestellungswelle ist durch. Wir konnten iPhone und Smartwatch vorab testen und sagen, für wen der Umstieg lohnt. Außerdem alles über Preise, Lieferzeiten und die Erfolgschancen für Spontankäufe am Freitag.
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Wer Apples Topmodell vom Vorjahr, das iPhone X, bereits in der Hand hatte, erlebt bei den neuesten Smartphones ein dejá-vu: Sie gleichen ihren Vorgängern auf den ersten Blick frappierend – als neu erkennbar ist nur die zusätzliche Farbvariante Gold, in der uns das Testgerät, ein iPhone XS Max, zur Verfügung gestellt wurde.
Die wirkt, wenn man das Gerät tatsächlich in der Hand hält, deutlich edler als die Gold-Variante des iPhone 8 aus dem Vorjahr. Der Edelstahlrahmen glänzt in einem recht dunklen, fast bronzenen Goldton, auch die Glasrückseite ist in diesem Jahr noch etwas goldener ausgefallen.
Eine Beschichtung sorgt zusätzlich für einen irisierenden, an Perlmut erinnernden Effekt. Das sieht überraschend gut und wenig protzig aus – trotzdem wird „Space Grau” wahrscheinlich wieder die beliebteste Farbvariante werden.
Leistungszuwachs ist eher theoretisch
Wichtigster Unterschied zu den iPhones aus dem Vorjahr sind der neue Prozessor A12 Bionic sowie die das neue Kamera-Feature „Intelligente HDR”. Der Prozessor fällt im Alltagsgebrauch allenfalls dadurch auf, dass er nie spürbar an seine Grenzen kommt.
Den größten Geschwindigkeitszuwachs soll der A12 bei Berechnungen im Zusammenhang mit künstlicher Intelligenz an den Tag legen – aktuell fehlt es allerdings auch noch an entsprechenden Apps, die den Vorjahreschip A11 Bionic aus iPhone X und iPhone 8 hier ins Schwitzen bringen würden. Dieser Vorteil wird wohl erst in der Zukunft spürbar werden.
Kamera überzeugt dank Software
Durchaus sichtbar ist dagegen die Verbesserung, die Apples Kamera-Software-Upgrade mit sich bringt. Dabei schießt das iPhone beim Auslösen im Hintergrund zahlreiche weitere Bilder und „baut” daraus ein verbessertes Bild. Gerade in schwierigen Fotosituationen, wie etwa bei Gegenlicht, sind die Ergebnisse teils spürbar besser, als bei den älteren iPhones.
Ebenfalls neu ist die Möglichkeit, bei Portraitaufnahmen mit Bokeh-Effekt (künstlich erzeugte Unschärfe im Bildhintergrund), den Grad der Unschärfe zu verändern. Hier bemüht sich Apple sogar, typische Linseneffekte – wie etwa wachsende Lichtkreise – zu simulieren. Die Ergebnisse sehen nach unseren ersten Tests sehr gut aus.
Damit lässt Apple in Sachen Bildqualität auch Samsung hinter sich. Noch eine Idee besser arbeitet nur die Software in Googles Pixel 2, die Details mitunter noch etwas feiner wiedergibt. Hier wird allerdings auch der Leistungsunterschied zwischen der Android- und der Apple-Welt deutlich.
Beim Pixel sieht man die optimierte Bildqualität erst nach dem Auslösen und einem weiteren, kurzen Moment für die Berechnung. Das iPhone Xs leistet die Berechnung offenbar in Echtzeit, sodass man schon vor dem Auslösen abschätzen kann, wie das Bild aussieht.
eSIM erst später
Ebenfalls neu ist die Möglichkeit, eine zweite Nummer mit dem Smartphone zu verbinden. Etwa um die Dienstnummer zusätzlich nutzen zu können. Das wird aber nur per digitaler eSIM funktionieren, sowohl Telekom als auch Vodafone werden das laut Apple anbieten. Die Funktion ist derzeit noch nicht verfügbar und werde per Update nachgereicht.
Das größte Watch-Upgrade seit dem ersten Modell
Apples neue Smartwatch, die Apple Watch Series 4 hat den iPhones auf der Apple Keynote ein wenig die Show gestohlen. Während die Änderungen beim iPhone eher dezent ausfielen, zeigte Apple mit Series 4 eine rundum überholte Uhr mit einem neuen Überraschungs-Feature: das EKG fürs Handgelenk.
Genau das lässt sich aktuell leider noch nicht ausprobieren. In den USA hat Apple die Zulassung der zuständigen Behörde bereits erhalten, in Europa arbeite man noch daran. Trotzdem zeigte die Apple Watch im Test gefühlt den bisher größten Schritt nach vorn. Entscheidenden Anteil daran hat das neue, 30 Prozent größere Display.
Den Unterschied zu den Vorgängermodellen bemerkt man sofort: größere Schriftarten, mehr Inhalte, ein in den Ecken abgerundeter Schirm – dieses Upgrade wird jeden Apple-Watch-Nutzer begeistern.
Dass die Uhr außerdem noch schneller geworden ist, stärkere Lautsprecher das Telefonieren deutlich erleichtern und eine neue Sturzerkennung im Notfall sogar Leben retten kann, gerät angesichts des tollen OLED-Displays fast schon zur Nebensache.
Für wen lohnt sich ein Upgrade?
• iPhone XS:
Wer im vergangenen Jahr ein iPhone X gekauft hat, hat nur wenige Gründe, erneut über 1000 Euro für ein neues Smartphone auszugeben. Bei allen anderen iPhone-Nutzern ist es dagegen Abwägungsfrage: das wirklich hervorragende, nahezu randlose OLED-Display könnte selbst Besitzer eines iPhone 8 in Versuchung führen.
Für Besitzer älterer Geräte wäre das iPhone XS ein unbedingt empfehlenswertes Upgrade – wenn da nicht der ziemlich happig Preis wäre. Wer Angesichts von 1150 Euro und mehr schlucken muss, sollte vielleicht noch vier Wochen warten.
Dann nämlich, am 19.Oktober, startet der Verkauf des iPhone XR. Das ist mit 849 Euro erheblich günstiger. Zumindest auf dem Papier sehen die Abstriche, die man dafür machen muss, sehr harmlos aus.
• Apple Watch Series 4:
Bei der aktuellen Apple Watch darf man dem CEO Tim Cook absolut beipflichten: Die neue Smartwatch ist die beste, die Apple je gebaut hat – und zumindest für iPhone-Besitzer ist es auch die beste Smartwatch, die man für Geld kaufen kann. Egal ob man Besitzer eines der Vormodelle ist, oder erstmals mit dem Kauf liebäugelt: diese Apple Watch lohnt den Kauf!
Wo kann man das iPhone XS und XS Max kaufen?
Wer kurzentschlossen ein neues iPhone kaufen will, muss entweder Glück haben oder Geduld mitbringen: Erste Anlaufstelle ist natürlich der offizielle Apple-Online-Shop. Derzeit ist dort als Lieferzeitraum bei allen Gerätevarianten 28. September bis 9. Oktober angegeben.
Gleichzeitig wird es auch ein Kontingent in den Apple Stores in vielen Städten geben. Allerdings gilt hier: Was weg ist, ist weg. Für gewöhnlich reihen sich schon lange vor der morgendlichen Öffnung der Geschäfte die ersten Apple-Fans ein, um ein Gerät abzustauben. Damit hängt es an der Nachfrage: Sollten viele die neuen Geräte haben wollen, wird es eng.
Das sind iPhone XS und Apple Watch 4
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In den vergangenen Jahren hatten dafür viele Mobilfunkanbieter auch in den Tagen nach dem Erscheinen noch Geräte vorrätig. Haken an der Sache: Wer ein neues iPhone will, muss seinen Vertrag verlängern oder einen neuen abschließen.
Große Fachmärkte wie Saturn und Media Markt haben Kontingente. Was geht: Auch hier Glücksspiel. Immerhin: Auf den Websites der großen Anbieter können Interessierte checken, ob noch welche im Markt in der Nähe verfügbar sind.
Bei der Apple Watch dürfte es noch schwieriger werden: Wer im Online-Store bestellt, muss mindestens bis zum 19. Oktober warten. Aber auch hier könnte man im Apple Store oder im Elektronik-Großmarkt Glück haben.
Wie hoch sind die Preise für das neue iPhone?
2007 bis 2018: Die Geschichte des iPhones
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Wer einen Vertrag abschließt, zahlt je nach Auswahl bei den diversen Mobilfunkanbietern – Zuzahlungen von 500 bis 800 Euro sind je nach Speicherausstattung aber keine Seltenheit. Doch es gibt auch das 1-Euro-Angebot beim Tarif Vodafone Black – dafür zahlt man dann aber auch 200 Euro im Monat.
Ohne Vertrag sind die Preise für das iPhone XS dieselben wie die der Vorgänger:
• iPhone XS – 64 Gigabyte – 1149 Euro
• iPhone XS – 265 GB – 1319 Euro
• iPhone XS – 512 GB – 1549 Euro
Wer die Max-Variante bevorzugt, bezahlt in den drei Preisklassen jeweils 100 Euro mehr.
• Apple Watch Series 4 - GPS + Mobilfunk - 529 Euro
• Apple Watch Series 4 - 44mm Gehäusevariante - ab 459 Euro
Wann kam welches iPhone auf dem Markt?
Seit dem ersten iPhone im Jahr 2007 war Apple im Produktionszyklus zunächst zurückhaltender. Erst mit dem iPhone 4 und dem iPhone 4s gab es weitere Versionen eines Modells. Inzwischen gibt es 18 Modelle.