Berlin. Türkei-Flug und Hotel dürften trotz der Lira-Krise für Pauschaltouristen nicht billiger werden. Sparen können Reisende trotzdem.

Die türkische Lira verliert rasant an Wert, auch wenn sich an diesem Dienstag an den Währungsbörsen ein kleine Erholung andeutete. Für deutsche Touristen, die deshalb auf Schnäppchenpreise beim Urlaub in Antalya oder Bodrum hoffen, wird sich aber nicht jeder Traum erfüllen.

Am meisten sparen kann man beim Einkaufsbummel oder bei Abendessen vor Ort – und wenn man seine Reise selbst organisiert. Ein Überblick.

• Die großen Reiseveranstalter haben die Verträge mit den Hotels in der Türkei und den Fluggesellschaften längst unter Dach und Fach. Dies gilt teilweise sogar schon für das nächste Jahr. „Für die mehr als 90 Prozent All-inclusive-Gäste macht die aktuelle Lage keinen Unterschied“, sagt denn auch Susanne Stünckel von der TUI. „Wir sehen keine Auswirkungen auf das Buchungsverhalten und erwarten dies auch nicht.“

• Wer dagegen keine Pauschalreise bucht, sondern sich selbst um Flug und Unterkunft kümmert, hat sehr wohl Chancen, vom Absturz der Lira zu profitieren. Für einen Euro bekommen Reisende in türkischen Wechselstuben aktuell mehr als sieben Lira – vor einem Jahr waren es noch etwas mehr als vier Lira.

Wer selbst bucht, kann mehr sparen

• Vergleichen lohnt sich. Bei Booking.com beispielsweise, dem führenden Portal für Hotel-Buchungen, orientieren sich die Preise stets an der jeweiligen Landeswährung. Hier machen sich Schwankungen des Währungskurses kurzfristig bemerkbar. Wer dazu günstig bei einem Billigflieger bucht, hat gute Chancen auf einen Schnäppchen-Urlaub.

• Erst einmal in der Türkei angekommen, profitieren Urlauber auf jeden Fall von der Lira-Schwäche. „Der Restaurantbesuch, das Eis oder die Souvenirs werden preisgünstiger“, sagt Tourismusforscher Torsten Kirstges von der Jade-Hochschule in Wilhelmshaven. Somit kann der Verzicht auf All inclusive zum Glücksfall werden. Die Türkei jsei „mit dem jüngsten Wechselkursniveau für deutsche Urlauber erheblich billiger geworden“, heißt es auch bei den Devisenexperten der BayernLB. (W.B./fmg/dpa)

Merkel - Niemand hat Interesse an einer destabilisierten Türkei

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