Paris. An Frankreichs Schulen sind Handys jetzt per Gesetz verboten. In Deutschland gibt es keine einheitliche Regelung zur Handynutzung.

Das französische Parlament hat ein erweitertes Handyverbot in Schulen beschlossen. Das Gesetz verbiete grundsätzlich das Nutzen von Mobiltelefonen in allen Vor- und Grundschulen sowie in der Sekundarstufe I, wie der Radionachrichtensender Franceinfo nach dem Votum in der Nationalversammlung berichtete. Der Schritt war eine Wahlkampfforderung des sozialliberalen Präsidenten Emmanuel Macron (40) gewesen.

Schon jetzt dürfen französische Schüler ihre Handys während des Unterrichts nicht benutzen, und Schulen können in ihrer Hausordnung auch ein weitergehendes Verbot festlegen. Künftig wird es umgekehrt sein: Die Handynutzung ist grundsätzlich in der ganzen Schule tabu, die Hausordnung kann aber Ausnahmen gestatten.

Keine allgemeine Regelung zur Handynutzung in Deutschland

Eine einheitliche Regelung zur Nutzung von Handys an Schulen gibt es in Deutschland nicht, weil Bildung Ländersache ist. Der Umgang ist nach Angaben des Sprechers der Kultusministerkonferenz teils in den Hausordnungen, teils in den Schulgesetzen geregelt. An den meisten Schulen sei es untersagt, das Handy während des Unterrichts zu benutzen.

In Bayern schreibt das Gesetz seit 2006 vor, dass Mobiltelefone auf dem Schulgelände ausgeschaltet werden müssen. Und in Berlin forderte jüngst die CDU-Fraktion ein weitreichendes Handyverbot für Grundschulen. In der deutschen Politik steht derzeit allerdings eher der Digital-Pakt im Fokus, mit dem die Regierung Schulen mit Internet und anderer digitaler Technik ausstatten will. (dpa)