Berlin. Wenn die Frühblüher ihre Triebe aus der Erde stecken, beginnt auch im Garten die Arbeit. Zunächst stehen vor allem Pflegemaßnahmen an.

Im März und April fängt der Garten langsam an zu sprießen. Das bedeutet: Der Hobbygärtner darf wieder buddeln, schneiden und setzen. Das sind die ersten Aufgaben für den Frühlingsbeginn im Garten:

• Das tut dem Rasen gut:

Als Erstes steht die gefühlte Zerstörung des Rasens an: das Vertikutieren. Auf brachiale Weise werden Moos und abgestorbene Reste aus der Fläche geholt, um den verbleibenden Gräsern wieder Luftaustausch zu ermöglichen sowie besser Wasser und Dünger zukommen zu lassen. Das hält den Rasen gesund, und er wächst prächtiger. Die Deutsche Rasengesellschaft rät zum Vertikutieren im März oder April.

Wichtig ist, den Vertikutierer nicht zu tief auf den Boden zu setzen – die Messer berühren diesen am besten nur leicht, erklären die Experten. Sonst werden die Rasenwurzeln beschädigt. Ein guter Zeitpunkt für das Vertikutieren ist während einer Trockenperiode, die Erdoberfläche sollte bereits abgetrocknet sein.

Nachdem die Messer des Vertikutierers den Boden aufgelockert und Moos sowie abgestorbene Reste aus der Fläche geholt haben, erholt sich der Rasen schnell wieder.
Nachdem die Messer des Vertikutierers den Boden aufgelockert und Moos sowie abgestorbene Reste aus der Fläche geholt haben, erholt sich der Rasen schnell wieder. © Getty Images/iStockphoto | MagMos

Der danach ramponiert aussehende Rasen erholt sich schnell. Dafür sorgt auch die Düngung, die der Rasen anschließend erhält. Das erste Mal im Jahr bekommen die Gräser am besten Mitte April abgestimmte Nährstoffe, das zweite Mal im Juli. Wird der Rasen stark beansprucht, sollte er sogar dreimal – im April, Juni und August – gedüngt werden.

• So werden die Böden fit:

Der Beetboden sollte aufgelockert werden, wenn das der Frost nicht geschafft hat. In diesem Jahr stehen die Chancen aber gut, dass die tiefen Minusgrade des Winters das erledigt haben: Wenn der Frost im Winter den Boden durchfriert, brechen durch die kältebedingte Ausdehnung des Wassers dicke Erdklumpen zu Krümeln auf. Man spricht hierbei von Frostgare. Der Boden ist somit nach dem Winter gut aufgelockert.

Wenn es dann etwas wärmer wird, kann eine Schicht Kompost in den Boden kommen, rät Antje Scheumann, Trainerin an der DIY Academy in Köln. Er enthält wertvolle Nährstoffe, die langsam von den Pflanzen aufgenommen werden – sie können also auch nicht überdüngt werden.

• Pflege für Stauden und Farne:

Sommer- und herbstblühende Stauden kommen nun in die Erde. Darauf weist der Bundesverband Garten- und Landschaftsbau (BGL) hin. Auch empfindliche Farne werden am besten dann erst in den Boden gesetzt.

Winterblühende Stauden brauchen nach ihrer Blüte im zeitigen Frühjahr einen Rückschnitt. Aber nicht alle Gehölze müssen jährlich geschnitten werden: Zum Beispiel fördert am Winter-Jasmin ein leichter Rückschnitt alle zwei bis drei Jahre die Blüte.

• So ziehen Winterpflanzen richtig um:

Typische Winterpflanzen können im Frühling in den Garten umziehen. Dazu gehört etwa der Glücksklee, den es als Geschenk zum Jahreswechsel gab. Der Bundesverband Deutscher Gartenfreunde (BDG) rät, die Wurzelknollen im Frühjahr in frische Erde zu pflanzen und den Topf, sobald es frostfrei ist, nach draußen zu stellen.

Der Glücksklee kann nun nach draußen umziehen.
Der Glücksklee kann nun nach draußen umziehen. © Getty Images/iStockphoto | emer1940

Auch die Christrose kann ins Freie. Zunächst muss sie sich aber akklimatisieren – der Wechsel aus dem warmen Haus ins noch kühle Freie wäre zu heftig. Daher sollte sie den März über noch an einem kühlen und hellen Platz im Haus gehalten werden, rät die Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen. Danach kann sie in einen Boden mit hohem Humusgehalt im Halbschatten gesetzt werden.

• Kübelpflanzen vor Sonnenbrand schützen:

Im Winter eingelagerte Kübelpflanzen sollten nun ans Fenster oder in Kleingewächshäuser und Wintergärten umziehen, wo sie mehr Licht abbekommen. Temperaturen über 20 Grad sollten sie aber vorerst noch nicht ausgesetzt sein.

Bei lauen Temperaturen dürfen die Pflanzen auch schon mal zeitweise ins Freie, um sich dort abzuhärten. Allerdings müssen die Pflanzen und darunter insbesondere jene, die ihr Laub nicht abwerfen, an die neuen Lichtverhältnisse und vor allem die Sonnenwärme gewöhnt werden. Sonst gibt es einen Sonnenbrand, erläutert die Bayerische Gartenakademie.

Pflanzen, die ihr Laub nicht abwerfen, wie etwa Oleander, müssen langsam an die neuen Lichtverhältnisse gewöhnt werden. Sonst droht ein Sonnenbrand.
Pflanzen, die ihr Laub nicht abwerfen, wie etwa Oleander, müssen langsam an die neuen Lichtverhältnisse gewöhnt werden. Sonst droht ein Sonnenbrand. © Getty Images/iStockphoto | letty17

Daher sollten sie zunächst zwei bis drei Wochen im Schatten oder Halbschatten stehen oder mit einem locker gewebten Tuch überspannt werden. Dauerhaft ins Freie umziehen dürfen die Pflanzen aber erst, wenn Spätfröste ausgeschlossen sind.

Im zeitigen Frühjahr können die Pflanzen noch gepflegt werden: Zu üppige lassen sich auslichten und in Form bringen. Kranke und abgestorbene Äste sowie lange und schwache Austriebe sollten entfernt werden. Insbesondere gilt das für hellgrüne Triebe, die sich wegen eines zu geringen Lichtangebots im Winterquartier gebildet haben, erklärt die Gartenakademie. (dpa)