Berlin. Mangelnder Datenschutz, fehlende Sicherheit, Facebook als Mutterkonzern. Es gibt viele Gründe gegen WhatsApp. Und einige Alternativen.

  • WhatsApp ist der beliebteste Messenger von allen
  • Mehr als eine Milliarde Nutzer haben den Dienst auf ihrem Handy
  • Doch es gibt gute Gründe gegen den Messenger

2009 wurde WhatsApp gegründet. 2017, etwa acht Jahre danach, zählt der mittlerweile zu Facebook gehörende Messenger mehr als 1,3 Milliarden Nutzer weltweit. Tendenz steigend.

Dabei dürfte allein schon die 2014 eingefädelte Übernahme ausreichen, um über einen Wechsel nachzudenken. Warum und welche Argumente es noch dafür gibt, WhatsApp ade zu sagen, haben wir hier zusammengefasst:

1. Datenschutz

Das, was viele anfänglich befürchtet hatten, wurde wenig später Realität: WhatsApp teilt seine Daten mit Facebook. Allen voran ist damit die Weitergabe von Telefonnummern gemeint, die auch nach Ansicht eines deutschen Gerichts zumindest fragwürdig ist.

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    Schließlich fragt wohl keiner seine Kontakte, ob er ihre Nummer in ein Telefonbuch schreiben darf, um es mit Facebook zu teilen. Auch viele Verbraucherschützer kritisieren das Vorgehen heftig – und haben bereits Klage gegen WhatsApp eingereicht.

    2. Die Sicherheit

    Es gibt allerdings noch einen weiteren Grund, zu wechseln. Und der findet sich im Programmiercode des Messengers. Während bei vielen anderen, weitaus unbekannteren Messenger-Diensten die Quellcodes für jeden transparent sind, weil es sich bei ihnen um Open-Source-Projekte handelt, kann WhatsApp nur versprechen, dass die App sicher ist. Mehr nicht.

    Keine Frage: Auch WhatsApp ist mit Ende-zu-Ende-System verschlüsselt. Der Gesprächsinhalt ist weitestgehend sicher. Das reine Nutzerverhalten jedoch nicht – und allein das bringt Facebook eine Menge Informationen. Der perfekte Stoff also, aus dem maßgeschneiderte Werbung gemacht wird.

    3. Mutter Facebook

    Und Werbung ist immerhin Facebooks größter Geschäftsbereich. Die Umsatz- und Profitzahlen steigen stetig. 4,7 Milliarden US-Dollar Erlöse hat das soziale Netzwerk im dritten Quartal dieses Jahres erwirtschaft – das sind 79 Prozent mehr als noch im Vorjahr.

    Dieser Trend ist auch beim Umsatz zu erkennen. Dieser kletterte um 47 Prozent auf insgesamt 10,33 Milliarden Euro. Der größte Wachstumstreiber ist auch hier die Werbung, der durch das Ausrollen von Werbung in den Facebook-Videos in diesem Jahr noch einmal einen weiteren Schub bekommen hat.

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      Das führt dazu, dass das soziale Netzwerk gemeinsam mit Instagram und WhatsApp zu einem – bis auf wenige Ausnahmen – den Globus umspannenden Monopolisten geworden ist. Das bringt ihm Macht und macht es schwieriger, das Netzwerk zu regulieren. Das gilt nicht nur für den Datenschutz – sondern auch für den Einfluss auf die Meinungsbildung.

      4. Es gibt Alternativen

      Trotz der Kritikpunkte bleiben viele Nutzer bei WhatsApp – auch wenn sie sich der Probleme bewusst sind. Das hat nicht unbedingt etwas mit Ignoranz oder Inkonsequenz zu tun, sondern lässt sich wohl am einfachsten mit dem Herdentrieb des Menschen erklären. Wer will sich schon selbst von einem Dienst ausschließen, den fast alle nutzen?

      Vielleicht kann das aber auch ein Grund dafür sein, mal den Anfang zu machen, andere von einem Wechsel zu überzeugen. Alternativen gäbe es schließlich genug, wie wir im Video oben zeigen.