Hamburg. Verbraucher vermuten bei vegetarischen und veganen Lebensmittel oft gesunde Inhaltsstoffe. Doch ein Test widerlegt diese Vermutung.

Für die Verbraucherzentralen ist die Kennzeichnung von vegetarischen und veganen Ersatzprodukten verwirrend. Die Produkte suggerierten gesunde Inhaltsstoffe, enthalten jedoch zum Teil ungesunde Inhaltsstoffe.

Bundesweit haben die Verbraucherzentralen für eine Untersuchung rund 100 Fleisch- und Wurstersatzprodukte sowie rund 30 Milchalternativen geprüft. Bei den Nährwerten zeigen sich aber große Unterschiede, erklärt die Verbraucherzentrale Hamburg.

Viele Verbraucher kaufen Getreidebratlinge oder Sojaeis vermutlich in der Hoffnung, dass sie gesünder als herkömmliche Produkte sind. So sind Ersatzprodukte zwar durchschnittlich kalorienärmer und enthalten weniger gesättigte Fette. Dafür enthalten jedoch 80 Prozent der Lebensmittel zu viel Salz. Außerdem enthalten einige Ersatzprodukte bis zu acht Zusatzstoffe – und damit zum Teil mehr als das Originalprodukt.

Viele Firmen arbeiten mit eigenen Labels

Ein weiteres Ergebnis: Es fehlt an einer einheitlichen Kennzeichnung. Nur etwa die Hälfte der Produkte wird klar als „vegetarisch„ oder „vegan“ benannt. Stattdessen tauchen nicht definierte Begriffe wie „pflanzlich“ und „veggie“ oder „100% pflanzlich“ auf.

Auch die Vielfalt verwendeter Siegel fanden sie Verbraucherzentralen verwirrend: Von den rund 130 getesteten Produkten trugen 31 das Vegetarisch- und 47 das Vegan-Siegel der Initiative ProVeg (ehemals Vegetarierbund Deutschland). Die Vegan-Blume der Vegan Society ist auf 20 Produkten zu finden, hinzu kamen mehr als 15 weitere Symbole. (dpa)