Stuttgart. Das 2:1 gegen Mainz und vor allem das Comeback von Offensiv-Ass Silas lassen den VfB Stuttgart aufatmen. In die Startelf wird der Kongolese so schnell jedoch noch nicht zurückkehren.

Schritt für Schritt zurück zur alten Form. Das ist das Motto des VfB Stuttgart für den Endspurt bis zur Winterpause der Fußball-Bundesliga.

Und auch das seines Rückkehrers Silas Katompa Mvumpa. Das Comeback des Offensivmannes wurde von den Fans der Schwaben beim erlösenden 2:1 (1:1)-Sieg gegen den 1. FSV Mainz 05 gefeiert. Nur etwas mehr als fünf Minuten hatte der Kongolese acht Monate nach seinem Kreuzbandriss wieder gespielt. Doch die machten den Stuttgartern auf Anhieb Hoffnung. Darauf, dass nach schwierigen Wochen und Monaten voller sportlicher und personeller Rückschläge nun endlich wieder bessere Zeiten für sie anbrechen.

"Nicht nur wegen seiner Qualität, sondern auch durch sein Wesen und die positiven Spirits, die er mitbringt" sei Silas ein Gewinn für die Mannschaft, sagte VfB-Trainer Pellegrino Matarazzo. Elf Tore hatte der Flügelspieler vergangene Saison erzielt - und damit maßgeblichen Anteil daran, dass die Stuttgarter als Aufsteiger am Ende auf Platz neun stürmten. Dass mit seinem Comeback nun ihre Negativserie von zuvor vier Pflichtspiel-Niederlagen nacheinander endete, war mehr eine glückliche Fügung als das Verdienst des Jokers. Trotzdem passte es ins Bild, dass beides auf den gleichen Tag fiel.

Silas fehlt noch die Ausdauer

Matarazzo geht auch nicht davon aus, dass Silas schon kommenden Sonntag gegen die Hertha wieder ein Kandidat für die Startelf ist. "Da fehlt noch vieles was Körner und Ausdauer angeht", erklärte der Coach. Doch selbst, wenn es vor Weihnachten für den 23-Jährigen nur noch zu weiteren Teileinsätzen reicht, ist er eine Bereicherung für die lädierte Offensive des VfB. Dynamik, Finten und Zug zum Tor - Silas bringt vieles mit, was den Schwaben vorne zuletzt fehlte. Und er ist ein Spieler, der den Funken vom Rasen auf die Ränge überspringen lässt. "Das Stadion ist explodiert", sagte Torschütze Borna Sosa beim Interntanbieter DAZN über die frenetisch bejubelte Einwechslung seines Mitspielers.

Auch, dass der Japaner Hiroki Ito (21.) und Sosa (51.) gegen Mainz für die Tore gesorgt hatten, passte ins Bild. Acht der bisherigen 18 Liga-Tore des VfB in dieser Saison wurden von Abwehrspielern erzielt. Ihm sei letztlich "schnuppe", wer die Tore schießt, sagte Matarazzo. Hauptsache, sein Team schießt mehr als der Gegner. Doch genau das war vor der Partie gegegn Mainz letztmals Anfang Oktober gelungen. Das damalige 3:1 gegen die TSG 1899 Hoffenheim war die Ausnahme in einem ansonsten ziemlich tristen Herbst für die Stuttgarter. Der geprägt war von verletzungs- oder coronabedingten Ausfällen und einer Schwerfälligkeit im Spiel, die gar nicht mehr an die teils mitreißenden Auftritte des VfB aus der vergangenen Saison erinnerte.

VfB-Sorgen noch nicht ganz verschwunden

Auch mit dem Sieg gegen Mainz sind nicht auf einen Schlag sämtliche Sorgen der Stuttgarter weggewischt. Auch gegen die Mannschaft von Trainer Bo Svensson, die durch einen Kopfball von Alexander Hack zum zwischenzeitlichen Ausgleich gekommen war (39.), mussten die Schwaben laut Matarazzo "ein bisschen leiden".

Omar Marmoush, der nach seinen Syndesmoseproblemen wieder spielen konnte, braucht noch etwas Zeit. Chris Führich, der nach einer Sprunggelenkverletzung wohl wieder in den Kader zurückgekehrt wäre, fehlt nun wegen einer Corona-Infektion. Und Sasa Kalajdzic infolge seiner Schulter-OP noch bis Jahresende.

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