Tokio.

Zehnkampf-Weltmeister Niklas Kaul hat sich bei seinem verletzungsbedingten Olympia-Aus in Tokio keine schwere Verletzung zugezogen.

"Das Sprunggelenk wurde bei seinem Absprung über 2,11 Meter gequetscht. Es ist Gott sei Dank nichts gerissen und es gab auch keine Fraktur. Er benötigt jetzt Ruhe, und nach ein paar Wochen kann er den Fuß wieder voll belasten", sagte Verbandsarzt Andrew Lichtenthal nach einer Kernspintomographie.

Medaillenmitfavorit Kaul hatte bei seinem Olympia-Debüt im Rennen über 400 Meter nach der Hälfte aufgegeben. Wegen einer Fußverletzung, die sich der Mainer im Hochsprung zugezogen hatte, konnte er nicht mehr am Wettkampf teilnehmen.

"Achterbahn der Gefühle"

"Wenn du bei deiner ersten Olympia-Teilnahme nach zwei Bestleistungen in den ersten vier Disziplinen verletzungsbedingt aufgeben musst, dann ist das extrem bitter. Dass die Verletzung gerade bei einem Sprung über eine Bestleistung passiert, sorgt natürlich dabei zudem für eine Achterbahn der Gefühle", sagte Kaul.

"Das muss ich jetzt erst einmal verarbeiten und meinem Körper die nötige Ruhe geben. Wenn der Fuß wieder voll belastbar ist, beginnt dann das Training für die WM in Eugene und die EM in München", sagte er weiter. "Das Ziel der Olympia-Medaille muss ich mir dann wohl noch für Paris aufsparen." Am Donnerstagabend (Ortszeit) will er seinen Mehrkämpfer-Konkurrenten im Stadion die Daumen drücken.

Der 23-Jährige lag nach vier Disziplinen, in denen er persönliche Bestleistungen im Weitsprung (7,36 Meter) und im Hochsprung (2,11 Meter) schaffte, aussichtsreich im Medaillenrennen.

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