Frankfurt/Main. Der Führungsstreit zwischen Präsident Keller und Generalsekretär Curtius belastet den DFB seit Monaten. Vor dem Treffen von Präsidium und Vorstand soll eine neue Idee in der Frankfurter Zentrale kursieren.

Der Deutsche Fußball-Bund sucht auf der heutigen Präsidiumssitzung eine praktikable Lösung für den Dauerzwist in seiner zerstrittenen Führungscrew.

Nach Informationen der "Süddeutschen Zeitung" soll es in der Frankfurter Verbandszentrale sogar Überlegungen geben, bereits im Spätsommer dieses Jahres einen Bundestag mit Neuwahlen einzuberufen. Wahlen stehen eigentlich erst 2022 an.

Seit Monaten stehen sich die Lager um Präsident Fritz Keller auf der einen Seite und Generalsekretär Friedrich Curtius auf der anderen nahezu unversöhnlich gegenüber. Dies führte an der Basis zu großem Unmut, den zahlreiche Vertreter der Landes- und Regionalverbände vor der Sitzung in einem Protestbrief artikuliert haben.

Nach Informationen des "Kicker", der schon vor Tagen aus dem Schreiben zitierte, heißt es darin unter anderem, dass "die Handlungsfähigkeit in der Führungsspitze des DFB nicht mehr gegeben" sei. Allerdings liegt bislang nur ein Entwurf vor - abgeschickt wurde der Brief nach dpa-Informationen nicht.

Auf einer mehr als sechsstündigen Sitzung der Chefs der 21 Landes- und Regionalverbände am Donnerstagabend bis kurz vor Mitternacht spielte das brisante Schreiben überraschend gar keine Rolle. Dies erfuhr die Deutsche Presse-Agentur aus Teilnehmerkreisen. Gut möglich also, dass die Basisvertreter der DFB-Spitze bei der Suche nach einem Weg aus der Führungskrise noch einmal eine Galgenfrist einräumen, obwohl sie deren Zustand als "desolat" ansieht. Fakt ist: Ein "Weiter so" kann es für den DFB nicht geben.

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