Hamburg. Gegen den 1. FC Nürnberg spielt der FC St. Pauli gerne. Kein Spiel seit 2016 hat der Kiezclub gegen den “Club“ verloren. Die Serie hält auch am Montagabend bei einem sehenswerten 2:2 am Millerntor.

Daniel Buballa hat dem FC St. Pauli seine stolze Serie gegen den 1. FC Nürnberg gerettet.

Mit seinem sehenswerten Schuss in der 78. Minute bewahrte der Abwehrspieler den Kiezclub beim 2:2 (1:1) vor der ersten Niederlage in der 2. Fußball-Bundesliga gegen den "Club" seit 2016 und vor seiner ersten Heimpleite in der 2. Fußball-Bundesliga in diesem Jahr.

Vor 1000 Zuschauern im Millerntor-Stadion brachten Manuel Schäffler (8. Minute) und Johannes Geis (49./Handelfmeter) die Gäste zweimal in Führung, die Rodrigo Zalazar (28., Foulelfmeter) und Buballa mit einem sehenswerten Volleyschuss zwölf Minuten vor Schuss jeweils egalisierten. Beide Teams bleiben dadurch im Tabellen-Mittelfeld.

"Normalerweise übe ich nicht so oft Torschüsse. In dieser Woche schon und ich werde direkt belohnt", sagte der werdende Vater Buballa strahlend. "Das hat mir nicht mal der Trainer zugetraut, aber auch ich kann das Tor treffen", meinte der 30-Jährige grinsend. Nürnbergs Torschütze Schäffler war nach seinem Einstand selbstkritisch: "Ich habe ein Tor gemacht, aber Scheiße gespielt. Ich hätte die Bälle besser halten müssen, und wir haben leider zweimal die Führung verspielt. Gut war, dass wir den einen Punkt mitgenommen haben."

Beide Trainer brachten jeweils drei Spieler neu in das Match, in dem es sofort rund ging. Zalazar prüfte Nürnbergs Schlussmann Christian Mathenia (2.), auf der Gegenseite zählte ein Abseitstor von Robin Hack nicht (4.). Vier Minuten später machte es Schäffler bei seinem Saisondebüt besser und traf frei vor Torwart Robin Himmelmann. Dem war ein böser Fehlpass von St. Paulis Kapitän Christopher Avevor und ein toller Nürnberger Konter vorausgegangen, den Schäffler abschloss.

Die offensiv ausgerichteten Kiezkicker ließen sich vom Rückstand aber nicht aus der Fassung bringen. Finn Ole Becker (11./Außenpfosten) und Maximilian Dittgen (23.) hätten schon egalisieren können. Das tat dann Zalazar per Strafstoß, den Schiedsrichter Florian Heft (Neuenkirchen) nach Foul von Tom Krauß an Daniel Kofi-Kyereh und anschließendem Videobeweis zurecht verhängte. St. Pauli hatte weiter mehr vom Spiel und 9:2-Torschüsse, ließ aber gute Chancen liegen.

Auch Halbzeit zwei begann für die Gastgeber schlecht, und wie beim 0:1 stand Avevor im Mittelpunkt. Der Abwehrchef stoppte einen Schuss mit dem Arm, drehte sich dabei aber weg, dennoch entschied Referee Heft auf Handelfmeter, bei dem Geis die Nerven behielt. Danach schien bei St. Pauli die Kraft auszugehen. Die Hausherren versuchten aber alles, und Buballas Linksschuss ins lange Eck war der verdiente Lohn.

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