Berlin. Ein überraschendes Topspiel, ein Torjäger-Duell und Vorfreude in Ostwestfalen: Der vierte Bundesliga-Spieltag bietet interessante Partien. Zuschauer werden in den meisten Stadien nur wenige dabei sein.

Zu einem ungewöhnlichen Spitzenspiel empfängt der Tabellenzweite FC Augsburg am vierten Spieltag der Bundesliga den Spitzenreiter RB Leipzig.

Doch die Corona-Pandemie lässt keine Zuschauer im Stadion zu. Auch in Bielefeld werden - wenn überhaupt - nur wenige hundert Fans das lang ersehnte Top-Duell (Samstag 18.30 Uhr/Sky) gegen den FC Bayern München erleben dürfen.

SPITZENSPIEL IN AUGSBURG: Das Top-Duell wird ein Stimmungskiller - zumindest von den Rängen aus. Dass Augsburg keine Fans ins Stadion lassen darf, könnte ein wichtiger Faktor werden. Schließlich gewann Leipzig in der Liga erst einmal bei den Schwaben. Durch die Länderspielpause geht RB zudem schlechter vorbereitet in die Begegnung. Allein fünf Spieler dürfen nach der Rückkehr erst am Freitag wieder trainieren. Beim FCA steht das Comeback von Coach Heiko Herrlich nach dessen Lungenerkrankung samt Operation im Fokus. "Ich soll schauen, dass ich nicht zu häufig schreie", sagte er.

STÜRMERDUELL HAALAND/KRAMARIC: Beim Duell zwischen Hoffenheim und dem BVB stehen die Torjäger im Mittelpunkt. Andrej Kramaric führt mit sechs Treffen die Torschützenliste der Liga an und spielt besonders gern gegen den BVB. In acht Bundesliga-Spielen netzte er sieben Mal ein. Haaland bewies zuletzt auch im Nationaltrikot Treffsicherheit und erzielte gegen Rumänien seinen ersten Dreierpack für Norwegen. Die Quote ist imposant: Sechs Tore in sechs Länderspielen und 50 Tore in seinen bisherigen 50 Pflichtspielen für seine Clubs aus Dortmund und Salzburg. Macht im Schnitt in jeder Partie einen Treffer.

SIEGLOS-DUELL IN MAINZ: Die Mainzer haben null Punkte, Leverkusen bislang null Siege. Im direkten Duell wird nun definitiv eine der beiden Serien reißen. Während die Werkself von Trainer Peter Bosz in Wirtz, Schick und Arias einige Ausfälle zu beklagen hat, will Jan-Moritz Lichte nach misslungenem Debüt erstmals als Mainz-Coach punkten. "Wir sind einfach mal dran", sagte Lichte. Wegen der hohen Corona-Fallzahlen sind für die Partie gerade einmal 250 Zuschauer zugelassen.

AUFSTEIGER IM BAYERN-FIEBER: Da warten die Ostwestfalen seit mehr als elf Jahren auf ein Duell mit dem Rekordmeister und dann dürfen nur 300 Zuschauer auf die Alm. "Für alle Fans, die jahrelang solchen Spielen entgegengefiebert haben, ist das sehr schade", sagte Arminias Geschäftsführer Samir Arabi. Trainer Uwe Neuhaus ist dennoch hoch motiviert. "Der Gegner heißt Bayern München, da hat man schon in der Vorbereitung das Leuchten in den Augen der Spieler gesehen", sagte der Bielefelder Coach.

TRAINER-HEIMDEBÜT: Nach seiner misslungenen Premiere als Schalke-Coach in Leipzig hofft Manuel Baum bei seinem Heimdebüt auf die Wende. Der Tabellenletzte, der in drei Spielen schon 15 Gegentore hinnehmen musste, beendet am Sonntag (18.00 Uhr) gegen Union Berlin den 4. Spieltag. Dass die Königsblauen dabei nur von maximal 300 Zuschauern unterstützt werden dürfen, erleichtert die Aufgabe nicht gerade. Zudem hat das Verletzungspech schon wieder zugeschlagen. Torhüter Ralf Fährmann und Suat Serdar fallen aus, Ozan Kabak ist gesperrt. Der dänische Keeper Frederik Rönnow feiert wie Baum seine Heim-Premiere auf Schalke.

ZUSCHAUER: Angesichts steigender Infektionszahlen werden nur wenige Spiele mit mehr als ein paar Hundert Zuschauern stattfinden. Neben dem Zuschauer-Komplett-Ausschluss in Augsburg kippte die Stadt Mainz die Erlaubnis für 6800 Zuschauer bei der Bundesliga-Partie des FSV am Samstag gegen Leverkusen. Nur 250 dürfen nun kommen. Hertha BSC geht dagegen trotz stark steigender Fallzahlen im Berliner Bezirk Charlottenburg-Wilmersdorf von 4000 Zuschauern gegen den VfB Stuttgart aus. Die TSG 1899 Hoffenheim kann für das Spiel gegen Borussia Dortmund am Samstag sogar aktuell mit 6030 Besuchern planen.

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