Barcelona. Es kann eigentlich nur zwei geben. Beim Kampf um die Spanien-Pole deutet alles auf ein Mercedes-Teamduell zwischen Hamilton und Bottas hin. Kann Verstappen sich fürs Rennen dahinter in Position bringen? Und wie läuft's bei Vettel mit dem neuen Chassis?

Auf die Pole Position beim Großen Preis von Spanien hat Mercedes seit 2013 ein Dauerabo - und alles deutet auf eine weitere Verlängerung hin.

Sechsfach-Weltmeister Lewis Hamilton und Valtteri Bottas fuhren der Konkurrenz im Training auf einer schnellen Runde auf und davon. Der Vorsprung auf Rang drei betrug etwa eine Sekunde; Welten in der Formel 1 auf einem Kurs von 4,655 Kilometern Länge.

"Unsere Pace auf einer Runde sieht vielversprechend aus und wir scheinen besonders den Soft-Reifen relativ gut zum Arbeiten zu bekommen", stellte Mercedes-Renningenieur Andrew Shovlin fest. "Wir sehen hier stark aus", meinte Bottas, nachdem er die Tagesbestzeit gefahren war. Vor einem Jahr sicherte sich der Finne den besten Startplatz. Davor war das dreimal nacheinander Hamilton gelungen.

In dieser Saison steht es im Kampf um die Pole im Duell der schwarz lackierten Silberpfeile 3:2 für Hamilton. Für die Konkurrenz, angeführt von Silverstone-Sieger Max Verstappen im Red Bull, geht es auch auf dem Circuit de Barcelona eigentlich wieder nur darum, sich hinter den beiden Mercedes-Rennwagen bestmöglich zu positionieren.

Vor einer Woche reichte Verstappen Rang vier, um dank Reifenstrategie und Fahrgeschick die Probleme von Hamilton und Bottas mit den Reifen in Silverstone auszunutzen. "Über eine Runde fehlt uns einiges auf Mercedes, aber auf den Longruns fühlte sich das Auto richtig gut an. Und das ist wichtig für uns." Der 22 Jahre alte Niederländer, der noch immer der jüngste Weltmeister in diesem Jahr werden kann und derzeit im Klassement 30 Punkte Rückstand auf Hamilton an der Spitze hat, wird sich aus Mittelfeldkämpfen raushalten wollen und dürfte Platz drei ansteuern.

Spannend wird dabei, mit welcher Reifenmischung Red Bull im zweiten Qualifikationsabschnitt auf Bestzeitjagd geht. Mit dieser müssen die Fahrer aus den Top Ten dann auch starten. Taktisch kann das für das Rennen weitere Optionen eröffnen.

Vorsichtiger Optimismus machte sich bei Sebastian Vettel nach den vielen Frusterlebnissen der vergangenen Wochen breit. "Über eine Runde war ich ziemlich zufrieden", sagte der 33 Jahre alte gebürtige Heppenheimer. Inwiefern das neue Chassis dem viermaligen Weltmeister den dringend benötigten Schub verleihen kann, bleibt allerdings abzuwarten, wenn es an diesem Samstag (15.00 Uhr/Sky und RTL) auf die Jagd nach den besten Startplätzen für das sechste Rennen der Corona-Notsaison geht.

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